WHO / Uka Borregaard
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Sitzung der Exekutivgruppe des Koordinationsmechanismus für den einheitlichen Gesundheitsansatz für Europa

11 April 2025
UN City, Kopenhagen

Logos of FAO, UNEP, WHO Europe, WOAH

Wichtigste Ergebnisse der Veranstaltung

Sitzung der Exekutivgruppe des Koordinationsmechanismus für den einheitlichen Gesundheitsansatz für Europa 

„Die Verflechtung der Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt macht einen integrierten Ansatz erforderlich, der angesichts der Herausforderungen durch neu auftretende Krankheiten, antimikrobielle Resistenzen, Klimawandel und Verlust der biologischen Vielfalt dringender denn je ist.“ 

Mit diesen Worten eröffnete Dr. Budimir Plavšić, der Regionalbeauftragte für Europa der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH), die Sitzung der Exekutivgruppe des Koordinationsmechanismus für den einheitlichen Gesundheitsansatz für Europa (ROHCM). Ziel der Sitzung war es, Möglichkeiten zur Stärkung der Umsetzung des einheitlichen Gesundheitsansatzes in Europa zu erörtern.

Einer der wichtigsten Ergebnisse der Sitzung war die Übergabe des Vorsitzes des ROHCM von der WOAH an die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Unter dem Vorsitz der WOAH warb der ROHCM im vergangenen Jahr für den einheitlichen Gesundheitsansatz, namentlich durch Veranstaltungen auf regionsweiter und globaler Ebene wie ein Seminar in Wien und die 29. Konferenz der Vertragsparteien des Rahmenübereinkommens über Klimaänderungen in Aserbaidschan.

In seiner Dankesrede versprach Dr. Viorel Gutu, FAO-Regionalvertreter für Europa und Zentralasien, die im Laufe der Jahre von der Viererkoalition erzielten Erfolge zu festigen und die Sichtbarkeit des einheitlichen Gesundheitsansatzes auf allen Ebenen in der Region weiter zu verbessern.

„Die FAO wird den Vorsitz nutzen, um sich auf der Länderebene nachdrücklich für den einheitlichen Gesundheitsansatz einzusetzen, wobei der Schwerpunkt auf der Zusammenarbeit zwischen Institutionen auf der Regionsebene und der nationalen Ebene liegt“, sagte er.

Der WHO-Regionaldirektor für Europa, Dr. Hans Henri P. Kluge, unterstrich seinerseits die dringende Notwendigkeit, die Einführung  des einheitlichen Gesundheitsansatzes zu beschleunigen, um neu auftretende Krankheiten zu bekämpfen, die sich aus der Verbindung zwischen Mensch, Tier und Umwelt ergeben.

„In dieser historischen Zeit ist Multilateralismus unverzichtbar: Kein Land, keine Institution und keine Führungspersönlichkeit kann die Megatrends Klimawandel, Bevölkerungsalterung und chronische Krankheiten allein bewältigen. Unsere Zusammenarbeit sollte sich auf Führungskompetenz, Politiksteuerung und Partnerschaften stützen“, erklärte Dr. Kluge. „Gleichzeitig sind wir gefordert, mit weniger Mitteln mehr zu erreichen, indem wir Synergien untereinander finden und Fragmentierung und Doppelarbeit vermeiden. So erscheint es heute dringender denn je, einen einheitlichen Gesundheitsansatz voranzutreiben.“

In Vertretung von Dr. Arnold Kreilhuber, dem Regionaldirektor für Europa des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), rief Dr. Veronika Hunt Šafránková, Leiterin des UNEP-Büros in Brüssel, zu verstärkten Anstrengungen auf, um bei der Bewältigung der gesundheitlichen Herausforderungen vorhandene Barrieren zu durchbrechen, da die bestehende Fragmentierung es unmöglich mache, potenziellen Bedrohungen für Menschen, Tiere und die Umwelt vorzubeugen bzw. sich auf sie vorzubereiten oder auf sie zu reagieren.

Die Sitzung bot der Exekutivgruppe auch die Gelegenheit, die Prioritäten des ROHCM für das nächste Jahr zu erörtern; dabei lag der Schwerpunkt auf dem Ausbau der Kapazitäten zur wirksamen Unterstützung der Europäischen Region und ihrer Länder durch:
  • Stärkung der institutionellen und ressortübergreifenden Abstimmung bei gleichzeitiger Verbesserung der Rechenschaftslegung;
  • Verbesserung der Überzeugungsarbeit und des Bewusstseins für die Verflechtung der Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt sowie für die wirtschaftlichen Auswirkungen des einheitlichen Gesundheitsansatzes;
  • Verbesserung der Datenerfassung und der Verknüpfung von Datensätzen, um Gesundheitsrisiken besser sichtbar zu machen, und Ausbau integrierter Systeme für antimikrobielle Resistenzen, Zoonosen und umweltbezogene Gesundheitsdaten;
  • Stärkung der Personalentwicklung im Sinne eines einheitlichen Gesundheitsansatzes in der Human-, Tier- und Umweltmedizin;
  • Bekämpfung von Zoonosen mit Schwerpunkt auf Brucellose, hochpathogener Vogelgrippe und Vektorkrankheiten, u. a. durch fachliche Unterstützung bei Überwachung, Risikobewertung und Gegenmaßnahmen; und
  • Eintreten für die Einbeziehung von Umweltfaktoren, einschließlich der Verbreitung natürlicher Lösungen zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit und zur Einbeziehung von Klimawandel, Umweltverschmutzung, Landnutzungsänderungen und Artenvielfalt in Gesundheitsstrategien.
Mit Blick auf Partnerschaften waren auf der Veranstaltung hochrangige Vertreter der Europäischen Union, von Mitgliedstaaten wie Aserbaidschan und Georgien sowie von nichtstaatlichen Akteuren wie dem International Centre for Antimicrobial Resistance Solutions anwesend. Der inhaltliche Schwerpunkt lag auf der Stärkung der Zusammenarbeit, um die Reaktion auf bereichsübergreifende Gesundheitsrisiken zu verbessern.

Die Veranstaltung bot auch eine Plattform zur Ankündigung einer hochrangigen Konferenz zum Thema einheitlicher Gesundheitsansatz, die vom WHO-Regionalbüro für Europa zusammen mit dem dänischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Fischerei ausgerichtet wird. Die Konferenz findet im Rahmen der dänischen Präsidentschaft des Rates der Europäischen Union am 5. und 6. November 2025 in der UN City statt.


Veranstaltung

Die Exekutivgruppe des Koordinationsmechanismus für den einheitlichen Gesundheitsansatz (ROHCM) für Europa wird am 11. April 2025 in UN City in Kopenhagen tagen. Auf dieser Sitzung werden die Regionaldirektoren und anderen hochrangigen Vertreter der Organisationen der Viererkoalition zusammen mit anderen Partnern die Führung dabei übernehmen, die Bemühungen um einen einheitlichen Gesundheitsansatz strategisch mit den einschlägigen globalen Initiativen abzustimmen. Auf der Sitzung wird der Vorsitz offiziell von der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) an die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) übergeben, um die Fortsetzung der Zusammenarbeit in Bezug auf die Prioritäten eines einheitlichen Gesundheitsansatzes in der Region Europa sicherzustellen.

Im Einzelnen werden mit der Sitzung folgende Ziele verfolgt: 
  • Hervorhebung der wichtigsten Erfolge im Jahr 2024 und Überprüfung des Arbeitsplans 2025;
  • Stärkung der Rolle der Viererkoalition und Hervorhebung der Notwendigkeit, die Anstrengungen zur Bewältigung der gesundheitlichen Herausforderungen an der Schnittstelle Mensch-Tier-Umwelt in der Region Europa zu bündeln;
  • Weitergabe aktueller Informationen aus der Fachgruppe des ROHCM und der Partner-Plattform im Rahmen des einheitlichen Gesundheitsansatzes; und 
  • Stärkung maßgeblicher Partnerschaften, auch mit der Europäischen Union, um die wesentliche Unterstützung für die gemeinsamen Ziele in Bezug auf einen einheitlichen Gesundheitsansatz sicherzustellen.
Auf der Sitzung werden auch die Bedeutung der Förderung eines einheitlichen Gesundheitsansatzes in Europa und das Engagement aller beteiligten Organisationen und Mitgliedstaaten für dessen Ziele hervorgehoben. Die Sitzung unterstreicht ferner die Verpflichtung, starke Partnerschaften zu nutzen und politische und finanzielle Unterstützung für die Förderung eines einheitlichen Gesundheitsansatzes in ganz Europa zu sichern.

Über den ROHCM 

Der ROHCM für Europa ist ein Kooperationsrahmen, der im April 2021 eingerichtet wurde, um gesundheitliche Herausforderungen an der Schnittstelle Mensch-Tier-Umwelt in Angriff zu nehmen. Er dient der Festigung der Zusammenarbeit zwischen den Regionalbüros der FAO, des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), der WHO und der WOAH. Der ROHCM zielt darauf ab, den einheitlichen Gesundheitsansatz in Europa und Zentralasien zu etablieren.