Für Meerim Baktybek-kyzy, eine 33-jährige Mutter von drei Kindern und Beschaffungsexpertin aus Bischkek (Kirgisistan), war es früher eine Herausforderung, einen Überblick über die Impfungen ihrer Kinder zu behalten. Dank der mobilen App Tunduk, die von der Regierung entwickelt wurde und allen Bürgern des Landes zur Verfügung steht, muss sie sich nun keine Sorgen mehr machen, dass sie einen Termin verpassen oder wichtige Unterlagen verlieren könnte.
„Alle Impfpässe meiner Kinder sind nun auf meinem Handy gespeichert. Die App sendet personalisierte Erinnerungen und liefert detaillierte Informationen zu jeder Impfung. Das gibt mir ein gutes Gefühl und mehr Zeit, mich auf meine Familie zu konzentrieren“, erzählt sie.
Die App nutzt das Impf-Managementsystem iEmdoo, welches Teil des kirgisischen Ökosystems für digitale Gesundheit Sanarip MED ist, das mit Unterstützung der Europäischen Union und der WHO entwickelt wurde, um die Gesundheitsinfrastruktur des Landes zu modernisieren. Von Geburt an erhalten Kinder einen digitalen Impfausweis, der Updates in Echtzeit zu Impfungen, Ausnahmen und medizinischen Anmerkungen gewährleistet – alles sicher zugänglich für die Eltern über die Tunduk-App.
Schutz der Gesundheit
Für Eltern wie Meerim erspart diese Innovation die mühsame Verwaltung von Papierunterlagen und gewährleistet rechtzeitige Impfungen. „Ich muss mir keine Termine mehr merken oder nach Dokumenten suchen. Die App kümmert sich darum“, sagt sie.
„Die Integration digitaler Hilfsmittel in das kirgisische Gesundheitssystem ist Zeugnis für unsere Verpflichtung zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit. Durch die Unterstützung von Projekten wie iEmdoo bringen wir nicht nur die Anstrengungen im Impfwesen voran, sondern kommen auch dem Ziel einer allgemeinen Gesundheitsversorgung für alle näher“, sagt Dr. Liviu Vedrasco, Repräsentant der WHO in Kirgisistan.
Mit iEmdoo unternimmt Kirgisistan einen wichtigen Schritt im Bereich der digitalen Gesundheitsversorgung, indem es dabei hilft, Impfunterlagen genauer und leichter zugänglich zu machen und leichter zu verwalten. Das System wurde bereits in Geburtskliniken von Bischkek eingeführt und wird ständig weiterentwickelt, wobei die Bewertungen der WHO seinen Erfolg bestätigen. Personalisierte Erinnerungen an Impfungen helfen Familien, informiert zu bleiben, damit sie vorausplanen können und keine Termine für geplante Impfungen verpassen, während laufende technische Verbesserungen die Wirkung des Systems weiter erhöhen sollen. Dank dieser digitalen Transformation können Familien in ganz Kirgisistan nun die Gesundheit ihrer Kinder besser schützen.
Partnerschaft mit der Europäischen Union
Die Unterstützung für die Entwicklung des iEmdoo-Systems ist Teil eines Vierjahresprojekts (2022–2026), das von der Europäischen Union und der WHO gemeinsam finanziert wird, um das Impfwesen und die Digitalisierung der Gesundheitssysteme zu stärken und so die allgemeine Gesundheitsversorgung in den zentralasiatischen Republiken (Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan) zu fördern. Das Projekt unterstützt die Gesundheitsministerien bei der Verwirklichung der Ziele und Zielvorgaben der Europäischen Impfagenda 2030.