Den Flammen trotzen – der gesundheitliche Tribut von Feuerwehrleuten in Griechenland
23 October 2024
Follow us
Michalis Karagiannis
©
Credits
Den Flammen trotzen – der gesundheitliche Tribut von Feuerwehrleuten in Griechenland
In diesem Sommer wurden viele Teile Griechenlands durch Waldbrände verwüstet, die die Gesundheit von Feuerwehrleuten und örtlichen Gemeinschaften gefährdeten.
Feuerwehrleute sind während der Waldbrandsaison erheblichen gesundheitlichen Herausforderungen ausgesetzt – starke Hitze, das Einatmen von Rauch und anstrengende körperliche Arbeit setzen sie dem Risiko von Atemwegserkrankungen und langfristigen Gesundheitsproblemen aus.
Konstantinos Tsigkas leitet eine Feuerwehr mit etwa 17 000 Mitgliedern, darunter 12 000 festangestellte Feuerwehrleute, 2500 Saisonkräfte und etwa 4000 Freiwillige.
„Die gesundheitlichen Auswirkungen von Waldbränden gehen über unmittelbare körperliche Verletzungen hinaus“, sagt er. „Rauch kann zu Atemwegsproblemen führen und bestehende Erkrankungen wie Asthma verschlimmern. In Griechenland haben wir einen 112-Notrufdienst eingerichtet, um schnelle Evakuierungen zu ermöglichen, da das Einatmen von Rauch äußerst schädlich ist.“
Nick Paleologos
©
Credits
In diesem Jahr ist die Zahl der Waldbrände in Griechenland im Vergleich zum Vorjahr um 20 % gestiegen.
Aufgrund anhaltender Trockenheit und einer Anhäufung brennbarer Materialien in Wäldern und auf verlassenem Land brachen die Waldbrände schon früh in der Saison aus und dauerten bis in den Oktober hinein an.
„Wir Feuerwehrleute haben oft mit extremen Temperaturen und dichtem Rauch zu kämpfen, was die Sicht beeinträchtigen und das Risiko von Hitzebelastung erhöhen kann“, erklärt Konstantinos.
Trotz der Verwendung persönlicher Schutzausrüstung, die auch rauchfilternde Masken umfasst, litten viele Feuerwehrleute nach wie vor an Atemwegserkrankungen infolge der Rauchbelastung, fügt er hinzu.
„Zusätzlich zu den körperlichen Verletzungen durch die Brände selbst, wie Verbrennungen oder Verstauchungen, ist die psychische Belastung für die Feuerwehrleute erheblich“, berichtet er.
Michalis Karagiannis
©
Credits
Waldbrände stellen auch für die lokale Bevölkerung ein ernstes Gesundheitsrisiko dar.
Gefährdete Gruppen wie Kinder und ältere Menschen werden oft vorrangig evakuiert, um zu verhindern, dass sie Rauch einatmen und unter Angstzuständen leiden.
„Der Rauch kann Atemwegsprobleme, Hautreizungen und Augenprobleme verursachen, insbesondere bei Kindern und älteren Menschen“, sagt Konstantinos. „Die Zerstörung von Häusern und Eigentum kann zu erheblichen psychischen Problemen führen, darunter Angstzustände, Depressionen und posttraumatische Belastungsstörungen. Wir müssen auch psychologische Unterstützung bereitstellen, die für ihr emotionales Wohlbefinden nach der Evakuierung aus einem brennenden Gebäude wichtig ist.“
Nick Paleologos
©
Credits
Prävention ist entscheidend, um diese Auswirkungen zu mildern
Wälder müssten regelmäßig gepflegt werden, um brennbares Material zu entfernen und so die Brandgefahr und die damit verbundenen gesundheitlichen Auswirkungen zu verringern, fordert Konstantinos.
„Die Aufklärung der Öffentlichkeit über Brandschutz und Notfallvorsorge ist von entscheidender Bedeutung“, betont er. „Die Bevölkerung muss die Evakuierungsrouten und Sicherheitsprotokolle kennen, um Panik während eines Waldbrandes zu minimieren.“
Waldbrände verschlechtern zudem die Luftqualität und schaffen eine gefährliche Umgebung für Menschen mit Vorerkrankungen. Darüber hinaus verstärken die langfristigen Umweltauswirkungen wie Bodenerosion und Verlust von Lebensräumen die Gefahren für die öffentliche Gesundheit.
Michalis Karagiannis
©
Credits
Für Feuerwehrleute sind fortlaufende Schulungen zu Gesundheitsrisiken und Sicherheit unerlässlich.
Starke Systeme für die Gesundheitsüberwachung und entsprechende Unterstützung, einschließlich psychologischer Beratung, sind entscheidend, um den psychischen Anforderungen des Berufs gerecht zu werden. Konstantinos betont, dass junge Feuerwehrleute die körperlichen und psychischen Anforderungen des Berufs verstehen müssen.
„Sie sollten ihre persönliche Schutzausrüstung immer korrekt verwenden und ihre Umgebung im Auge behalten. Außerdem kann die Förderung einer unterstützenden Gemeinschaft, in der die psychische Gesundheit im Vordergrund steht, ihnen helfen, die Herausforderungen dieses lohnenden, aber anspruchsvollen Berufs zu meistern.“
Griechenland und viele andere Mitgliedstaaten in der Europäischen Region der WHO werden auch weiterhin mit Waldbränden konfrontiert sein, die durch den Klimawandel begünstigt werden. Die Inangriffnahme der gesundheitlichen Auswirkungen für Feuerwehrleute und Gemeinschaften ist der Schlüssel zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegenüber künftigen Katastrophen.
Es bedarf Zusammenarbeit und Unterstützung, um Leben und Eigentum sowie die Gesundheit und das Wohlbefinden der Betroffenen zu schützen.
/