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WHO erneuert Zusammenarbeit mit dem Nuffield Centre für internationale Gesundheit und Entwicklung der Universität Leeds

3 October 2023
Pressemitteilung
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Vor Kurzem hat WHO/Europa seine Partnerschaft mit dem Nuffield Centre für internationale Gesundheit und Entwicklung an der Universität Leeds, einem seiner Kooperationszentren, erneuert. Das Nuffield Centre, das 2016 erstmals zum Kooperationszentrum ernannt wurde, unterstützt WHO/Europa durch seine Arbeit für Forschung und Kapazitätsaufbau in den Bereichen Gesundheitspolitik, Regulierung und Leistungserbringung. 

Insbesondere seine Abteilung für die Gesundheit von Müttern, Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen ist maßgeblich an der Verbesserung von Gesundheitspolitik und Gesundheitssystemen mit dem Ziel der Verwirklichung einer allgemeinen Gesundheitsversorgung und einer primären Gesundheitsversorgung für gefährdete Gruppen beteiligt.

Bei seiner gegenwärtigen Zusammenarbeit mit der WHO hat das Nuffield Centre einer Reihe wichtiger Initiativen seinen Sachverstand zur Verfügung gestellt. Dazu gehören Programme zur Einbindung der Bevölkerung in die Gesundheitsversorgung von Müttern und Jugendlichen, die Entwicklung evidenzgeleiteter Konzepte und Projekte zur Förderung der umfassenden Einbeziehung in die Gesundheitsversorgung von Müttern, Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen sowie die Förderung einheitlicher Gesundheitsansätze zur Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen (AMR).

„Das Nuffield Centre ist ein hervorragendes Beispiel für den Beitrag eines Kompetenzzentrums zur Arbeit der WHO“, erklärt Dr. Martin Weber, Leiter des Referats Versorgungsqualität und des Programms für Kinder- und Jugendgesundheit bei WHO/Europa. „Die Erneuerung der Partnerschaft ist ein Beleg für das Engagement des Zentrums und seinen Einsatz für die Gesundheit von Müttern und Kindern in der Europäischen Region der WHO. Das Zentrum ist unser verlässlicher Partner bei der Förderung vorbildlicher Verfahren zum Wohle von Müttern, Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen in ganz Europa, und wir schätzen sein kontinuierliches Engagement für unsere Aufgabe.“

Globale Bedeutung der Forschung des Nuffield Centre

In Zusammenarbeit mit sozialen Netzwerken in ethnischen Minderheiten im Vereinigten Königreich hat Prof. Ghazala Mir, Forschungsleiterin am Nuffield Centre, dazu beigetragen, Lücken bei Angeboten für schwangere Frauen aus benachteiligten Verhältnissen durch lokal entwickelte und nachhaltige Interventionen zu schließen. 

Die Einrichtung des Inequalities Research Network bei der Universität Leeds dient der Ausweitung dieser Arbeit. Es vereint mehr als 20 Forschungszentren weltweit, die ihre Ressourcen und ihr Fachwissen bündeln, um die Probleme der Ungleichheit in vorrangigen Bereichen wie Gleichstellung, Gesundheit und Gesundheitsversorgung, Entwicklung von Kindern und Jugendlichen oder Behinderungen in Angriff zu nehmen.

Im Rahmen des Projekts URBANE arbeitet Dr. Bassey Ebenso, Assoziierter Professor am Nuffield Centre, mit einem Konsortium von Partnern aus Europa und Afrika an der Anwendung eines einheitlichen Gesundheitsansatzes zur Bewältigung der Herausforderung einer nachhaltigen Landwirtschaft für die Lebensmittel- und Ernährungssicherheit. Gemeinsam unterstützen sie die Einführung von Ausbildungsprogrammen und -konzepten, die den Ländern dabei helfen sollen, die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG), die Ziele des europäischen Grünen Deal und die Ziele der Partnerschaft Afrika-EU zu erreichen.

Dr. Jessica Mitchell, Forschungsstipendiatin am Nuffield Centre, unterstützt die Arbeitsgruppe der Vierer-Koalition für Jugendbeteiligung im Bereich antimikrobielle Resistenz, einer Partnerschaft zwischen der WHO, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH). Zu ihrer Arbeit gehören die Erkundung unkonventioneller Methoden für den Umgang mit Jugendlichen, die Förderung der Sichtweise Jugendlicher in der Diskussion über AMR und die Präsentation evidenzbasierter Beispiele für bewährte Praktiken, Instrumente und Initiativen, um Jugendnetzwerke und Zielgruppen inner- und außerhalb Europas zu erreichen.

Prof. Rebecca King, Leiterin des Nuffield Centre, kommentiert: „Wir freuen uns, dass das Nuffield Centre für internationale Gesundheit und Entwicklung als Kooperationszentrum für Forschung und Kapazitätsausbau in den Bereichen Gesundheitspolitik, Regulierung und Leistungserbringung fungiert. Dieser Status trägt dazu bei, unsere langjährige Zusammenarbeit mit der WHO zu festigen, und wir freuen uns darauf, unseren Sachverstand in den Bereichen Stärkung der Gesundheitssysteme, Bürgerbeteiligung, Gesundheit von Müttern, Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen sowie antimikrobielle Resistenz weiterhin in diese Partnerschaft einbringen zu können.“ 

Innovative Instrumente zur Verbesserung der Gesundheit von Mutter und Kind

Im Rahmen dieser Zusammenarbeit haben Dr. Mayeh Omar und Dr. Francis Poitier zusammen mit Kollegen von der WHO ein Instrument für Mikroplanung und einen entsprechenden Leitfaden für Programme entwickelt, die sich mit den Bedürfnissen von Frauen und Kindern auf Ebene der primären Gesundheitsversorgung befassen. Das Instrument und der Leitfaden richten sich an Programmleiter auf subnationaler Ebene oder Bezirksebene, z. B. an die Beschäftigten von gemeindenahen Gesundheitseinrichtungen. 

Das Instrument und der Leitfaden sind so konzipiert, dass sie sowohl umfassend als auch praktisch sind und die Integration in laufende Planungs- und Umsetzungsprozesse erleichtern. Sie werden im nächsten Monat erprobt und auf der Grundlage der Rückmeldung von den Endnutzern und der folgenden Konsultationen überarbeitet, um die verhaltensbezogenen und kulturellen Erkenntnisse aus Bezirken und Gemeinden, die zur Umsetzung des Europäischen Arbeitsprogramms 2020-2025 beitragen, noch stärker zu berücksichtigen.

Dr. Blerta Maliqi, Leiterin des Teams Konzeptentwicklung, Strategie und Programme in der Abteilung Gesundheit von Müttern, Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen sowie Alterung beim WHO-Hauptbüro, hob die weitreichende Bedeutung von Kooperationszentren wie dem Nuffield Centre hervor: „Wir haben bei den Mitarbeitern des Nuffield Centre ein Maß an Vision, Kompetenz und Engagement für die Stärkung der Gesundheitsversorgung erlebt, das bewundernswert ist und die Fähigkeit der WHO zur Unterstützung gefährdeter Bevölkerungsgruppen erheblich verbessert.“  

Ausbildung und Einbindung der Studierenden

Die Kooperation umfasst auch eine Bildungskomponente für Studierende. Jedes Jahr besuchen Studierende des Nuffield Centre das WHO-Hauptbüro in Genf, um sich fortzubilden und sich über vorrangige Gesundheitsthemen zu informieren. In diesem Jahr beschäftigten sie sich u. a. mit Themen wie der sexuellen und reproduktiven Gesundheit von Jugendlichen, der weltweiten Situation der Gesundheitsberufe, dem Pandemievertrag, dem Thema Impfstoffskepsis, der antimikrobiellen Resistenz und der psychischen Gesundheit.

„Die Verlängerung der Ernennung des Nuffield Centre der Universität Leeds zum WHO-Kooperationszentrum ist eine fantastische Nachricht und eine Anerkennung seiner herausragenden Beiträge zur globalen Gesundheitspolitik seit über 40 Jahren“, sagte Prof. Nick Plant, Stellvertretender Vizekanzler für Forschung und Innovation an der Universität Leeds. 

„Im Mittelpunkt der Strategie der Universität – ,Universelle Werte, globaler Wandel‘ – steht die Notwendigkeit, Ungleichheiten zu bekämpfen, der Gesellschaft Nutzen zu bringen und den Wandel voranzutreiben. Das Nuffield Centre verkörpert diese Vision, und sein Engagement für die Weiterentwicklung von Gesundheitssystemen und den langfristigen Kapazitätsaufbau in Ländern mit niedrigem bis mittlerem Volkseinkommen hat zu einem ehrgeizigen Spektrum an Forschung, Lehre und Wissensaustausch geführt, das durch Innovation und Kooperation floriert.“  

Prof. Plants Fazit lautet: „Die Universität freut sich über diese wichtige Anerkennung der Arbeit des Nuffield Centre, dessen hervorragende Partnerschaften und Initiativen einen bedeutenden Einfluss auf die Schaffung von Lösungen für neue globale Herausforderungen haben.“