Dubai, 3. Dezember 2023 (12.15 Uhr (MEZ) / 15.15 Uhr (GST))
Sehr geehrte Exzellenzen, liebe Freundinnen und Freunde,
Ich freue mich, dass unsere Region auf der COP28 in diesem Jahr so stark vertreten ist – ein Zeugnis unserer gemeinsamen Besorgnis und unseres gemeinsamen Strebens nach Klimamaßnahmen zum Schutz der Gesundheit. Ich danke Ihnen, dass Sie die Ergebnisse dieser Diskussion in die zum ersten Mal für heute angesetzte Ministerkonferenz zum Thema Klima und Gesundheit einbringen werden.
Die Klimakrise ist eine Gesundheitskrise, die den dringenden Appell und die Verantwortung mit sich bringt, die Gesundheit der heutigen wie auch künftiger Generationen zu schützen. In diesem Sommer haben wir zum ersten Mal die Klimakrise und die extremen Wetterverhältnisse zu einer gesundheitlichen Notlage in unserer Region erklärt. Wir erleben eine Eskalation von Hitzewellen, Überschwemmungen, Dürren und Waldbränden, die allesamt die Gesundheit unserer Bevölkerung stark beeinträchtigen – und jedes Jahr werden neue, katastrophale Klimarekorde aufgestellt. In den vergangenen Jahrzehnten ist die Zahl der extremen Wetterereignisse in der Europäischen Region der WHO um das Fünffache gestiegen. Allein im letzten Jahr waren 62 000 Todesfälle auf Hitzewellen in 35 Ländern der Region zurückzuführen.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, lassen Sie mich an dieser Stelle drei strategische Prioritäten hervorheben, die wir vorantreiben müssen.
Zunächst einmal brauchen wir solide Konzepte und politische Verpflichtungen als Grundlage für dringende Maßnahmen.
Die Erklärung von Budapest, die auf der Siebten Ministerkonferenz Umwelt und Gesundheit im Juli dieses Jahres angenommen wurde, ist dafür ein eindrucksvolles Beispiel. Sie legt den Schwerpunkt auf dringende, ressortübergreifende Maßnahmen zur Bewältigung der gesundheitlichen Herausforderungen im Zusammenhang mit der dreifachen Krise aus Klimawandel, Umweltverschmutzung und Verlust der biologischen Vielfalt und ruft dazu auf, Prävention, Reaktion und Resilienz zu stärken.
Zweitens müssen wir starke Partnerschaften fördern, um Veränderungen und Maßnahmen in den Ländern voranzutreiben.
In Budapest haben wir die Partnerschaft für Klimaschutzmaßnahmen im Gesundheitswesen unter Federführung von Irland ins Leben gerufen, um eine regionsweite Praxisgemeinschaft aufzubauen, in deren Rahmen Erfahrungen und Forschungsergebnisse für klimaresistente, kohlenstoffarme Gesundheitssysteme ausgetauscht werden.
Auch eine regionenübergreifende Zusammenarbeit ist entscheidend. Wir sind Vorreiter einer neuen transatlantischen Initiative für hochrangige Dialoge in der Klima- und Gesundheitspolitik, um schnellere und wirksamere Maßnahmen zu mobilisieren, und arbeiten dabei als Europäische Region in enger Kooperation mit der WHO-Region Gesamtamerika zusammen.
Vor allem müssen die Stimmen, Sorgen und Ambitionen junger Menschen gehört werden. Die Partnerschaft für die Jugendarbeit fördert zusammen mit der Initiative Youth4Health die Einbeziehung der Jugend in unsere Arbeit und in Entscheidungsprozesse.
Schließlich brauchen wir starke Maßnahmen und eine starke Führungsrolle der Länder, um der Klimabedrohung zu begegnen.
Die Schaffung klimaresistenter Gemeinschaften erfordert robuste Gesundheitssysteme, die auch in einem instabilen, sich verändernden Klima eine qualitativ hochwertige Versorgung gewährleisten. Gleichzeitig müssen wir die Emissionen in allen Politikbereichen senken: in den Bereichen Gesundheit, Energie, Wasserversorgung, Ernährung, Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr. Treibhausgase und Luftverschmutzung gehen oft Hand in Hand, sodass Maßnahmen zur Emissionsminderung durch die Verringerung der Luftverschmutzung auch einen großen gesundheitlichen Zusatznutzen bringen können.
Bei WHO/Europa unternehme ich beispiellose Schritte, um das Thema Klima in allen Politikbereichen zu verankern. Ich stehe voll und ganz hinter dieser Agenda und bin stolz darauf, das Versprechen zu wiederholen, das ich dem WHO-Regionalkomitee für Europa in diesem Jahr gegeben habe: dass Klimaschutz jetzt und in den kommenden Jahren eine Priorität für unsere Arbeit in Europa und Zentralasien ist und bleiben wird, und zwar gemäß dem Grundsatz „Gemeinsam für mehr Gesundheit“. Wir werden dies gemeinsam angehen.
Ich danke Ihnen.