Pflegekräfte spielen eine Schlüsselrolle bei der medizinischen Grundversorgung in der Ukraine. Sie sind oft die erste Anlaufstelle für Patienten im Gesundheitssystem und sorgen dafür, dass niemand zurückgelassen wird. In der Ukraine hat die WHO regionale Runde Tische eingerichtet, um von den Pflegekräften direkt Beiträge zu erhalten. Gleichzeitig wurden monatliche Workshops eingerichtet, um die Ausbildungsangebote zu verbessern.
Dies sind nur zwei Beispiele für die laufende Zusammenarbeit mit Gesundheitsbehörden und Partnerorganisationen zur Schaffung von Konzepten und Bedingungen, die dem Pflegepersonal ein Höchstmaß an Effizienz und beruflichem Fortkommen ermöglichen.
„Die WHO ist entschlossen, die Ukraine bei der Stärkung ihrer Konzepte für das Pflegewesen zu unterstützen, damit die ukrainischen Pflegekräfte geschützt, motiviert und mit den notwendigen Fähigkeiten und Kenntnissen ausgestattet werden und die Patienten unter den schwierigen Bedingungen des Krieges gesundheitlich versorgen können“, erklärte Dr. Jarno Habicht, Repräsentant der WHO in der Ukraine.
Margrieta Langins, Regionalbeauftragte für das Pflege- und Hebammenwesen bei WHO/Europa, sagte: „Die Veränderungen im Pflegewesen erfordern systemweite Anpassungen, die die Übereinstimmung zwischen den Ausbildungs- und Berufsstandards und den Erfordernissen vor Ort erkennen lassen. Dabei muss die Einbindung von Führungskräften aus der Krankenpflege im ganzen Land im Mittelpunkt dieser Diskussionen stehen.“
Die Runden Tische und Workshops, die von der WHO zusammen mit dem Zentrum für die Entwicklung des Pflegewesens beim ukrainischen Gesundheitsministerium moderiert wurden, orientierten sich an den Prioritäten aus den Globalen strategischen Leitlinien für das Pflege- und Hebammenwesen in Bezug auf die Stärkung von Führungskompetenz, Ausbildung und Leistungserbringung in den Pflegeberufen sowie die Einführung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen.
Regionale Runde Tische für die Weiterentwicklung des Pflegewesens in der gesamten Ukraine
Die Runden Tische, die in Tscherkassy, Tschernihiw, Tschernowitz, Dnipro, Lutsk, Lwiw, Odessa und Winniza stattfanden, dienten der WHO und ihren Partnern, darunter Vertreter des Gesundheitsministeriums, der kommunalen Gesundheitsbehörden, der Krankenpflegeverbände sowie der Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen, als wichtige Plattform, um die Bedürfnisse, Herausforderungen und Möglichkeiten vor Ort für die Weiterentwicklung der Krankenpflege in der Ukraine zu erörtern. Ziel dieser Arbeitssitzungen war es, die aktuelle Situation der Krankenpflege in ausgewählten ukrainischen Regionen zu bewerten, Einblicke in die dortigen Arbeitsbedingungen und Ausbildungsmöglichkeiten zu gewinnen und die Defizite und Herausforderungen zu ermitteln, die auf politischer Ebene angegangen werden müssen, insbesondere im Hinblick auf die aktuelle Entwicklung der ukrainischen Strategie für das Pflegewesen. An den Rundtischgesprächen nahmen mehr als 250 Pflegekräfte teil, tauschten ihre Erfahrungen aus und trugen mit ihren Ideen zur Weiterentwicklung des Pflegewesens des Landes bei.
Monatliche Workshops für die Befähigung von Pflegekräften und sinnvolle Einbeziehung des Pflegewesens
In einer Reihe monatlicher Workshops in Kiew, die in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für die Entwicklung des Pflegewesens organisiert wurden, brachte die WHO ukrainische und ausländische Pflegeexperten, Fachkräfte aus der primären Gesundheitsversorgung, Rehabilitationsfachleute und Experten für Infektionsprävention und -bekämpfung zusammen. Neun themenspezifische Diskussionsrunden befassten sich mit folgenden Bereichen: Rolle von Pflegekräften in der primären Gesundheitsversorgung und bei der Rehabilitation; psychologische Unterstützung für Pflegekräfte und ihre psychische Gesundheitsversorgung; Führung von Pflegepersonal; Aufgaben der Infektionsprävention und -bekämpfung; und Möglichkeiten für die Ausbildung und den Kapazitätsaufbau beim Pflegepersonal in der Ukraine. Unter aktiver Beteiligung von über 450 Pflegekräften, darunter auch leitende Krankenschwestern und -pfleger aus allen Regionen der Ukraine, trugen diese Workshops dazu bei, ihnen neue Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln und ihren Horizont zu erweitern, indem Innovationen in der Pflegepraxis und -ausbildung vorgestellt wurden, die sowohl in der Ukraine als auch in der gesamten Europäischen Region stattgefunden haben.
Die Arbeit ist noch nicht getan
Nachdem das Gesundheitsministerium zusammen mit dem Zentrum für die Entwicklung des Pflegewesens und der WHO einen wichtigen ersten Schritt für eine sinnvollere Einbeziehung des Pflegepersonals in die wichtigsten gesundheitspolitischen Herausforderungen für die Ukraine während des Krieges unterstützt hat, verfügt es nun über die Möglichkeit, die Fähigkeit der Pflegekräfte zur Beteiligung an den Beratungen über alle Fragen der gesundheitspolitischen Planung zu stärken.
„Aufgrund des Krieges wurde es notwendig, vieles anders zu machen, und das Gesundheitsministerium handelt Tag für Tag danach. Letztlich geht es darum, mehr Widerstandskraft zu schaffen und die Patienten und die Menschen in der Ukraine und auch künftige Generationen zu unterstützen, damit sie nicht zurückgelassen werden“, sagte Margrieta Langins. Die WHO ist entschlossen, die Entwicklung des Pflegewesens in der Ukraine trotz anhaltender Herausforderungen weiter zu unterstützen.
Die Runden Tische und Workshops in der Ukraine wurden von der WHO mit finanzieller Unterstützung der kanadischen Regierung und der Europäischen Union durchgeführt.