2025 wurden an Krankenhäusern in der Stadt und Region Charkiw fünf Wasseraufbereitungsanlagen installiert. Dieses von der WHO in Partnerschaft mit dem ukrainischen Gesundheitsministerium und mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union durchgeführte Projekt soll dafür sorgen, dass die Krankenhäuser in diesem vom Krieg betroffenen Gebiet unabhängig arbeiten können und Patienten und Personal mit sicherem und sauberem Wasser versorgt werden.
Dies ist besonders wichtig für die Stadt Charkiw und die umliegenden Gebiete, die täglich mit Angriffen auf die Infrastruktur konfrontiert sind, sodass die Strom- und Wasserversorgung häufig unterbrochen ist.
„Dank der WHO und ihrer Partner fühlen wir uns ermutigt, unsere Arbeit fortzusetzen. Wir wissen diese Unterstützung wirklich zu schätzen. Trotzdem kommen Strom- und Wasserausfälle immer noch häufig vor, besonders bei schwerem Artilleriebeschuss. Bei einem Stromausfall können wir Generatoren einsetzen. Aber ohne Wasser kann das Krankenhaus nicht mit voller Kraft arbeiten“, sagte Dmytro Otchenashko, der als im öffentlichen Auftragswesen an Infrastrukturprojekten in dem nach M. I. Kononenko benannten Zentralkrankenhaus von Tschuhujiw arbeitet.
Sauberes Wasser für medizinische Einrichtungen
Eine stabile Versorgung mit sauberem Wasser verbessert die Qualität der medizinischen Versorgung in den Frontgebieten erheblich, insbesondere in der Stadt Charkiw und deren weiterer Umgebung, wo das Grundwasser aufgrund der Kampfhandlungen oft kontaminiert ist. Krankenhäuser können sich nicht auf ungefiltertes Grundwasser verlassen, wenn aufgrund der Angriffe auf die Infrastruktur die zentrale Wasserversorgung ausfällt. Daher sind zusätzliche Systeme für die Wasseraufbereitung erforderlich.
„Die WHO dankt der Europäischen Union für die Unterstützung der Initiative zur Installation von Wasseraufbereitungsanlagen, damit die Kommunen sich auf ihre Gesundheitseinrichtungen verlassen können. So verfügt zum Beispiel das Krankenhaus in Tschuhujiw, eines von fünf mit einer Wasseraufbereitungsanlage ausgestatteten Krankenhäusern, über eine Entbindungsstation, auf der Mütter und Neugeborene trotz der anhaltenden Bedrohung durch die Kampfhandlungen und der daraus resultierenden Unterbrechungen der Versorgung Zugang zu sauberem Wasser haben, das für ihre Gesundheit unverzichtbar ist. Im vergangenen Jahr wurden in diesem Krankenhaus 179 Kinder geboren, und der Betrieb wird trotz der anhaltenden Kämpfe in der Region Charkiw fortgesetzt“, erklärte Dr. Jarno Habicht, Repräsentant der WHO und Leiter des WHO-Länderbüros in der Ukraine.
In den von der WHO mit Unterstützung der EU errichteten Aufbereitungsanlagen durchläuft das Wasser jeweils mehrere Reinigungsstufen, beginnend mit mechanischer Filtration und Desinfektion. Bei Bedarf kommen zusätzliche Verfahren wie Enteisenung, Wasserenthärtung oder Umkehrosmose zum Einsatz, um ein Höchstmaß an Wasserreinheit zu erreichen, was insbesondere für Arztpraxen, Entbindungsstationen und andere lebenswichtige Stationen unverzichtbar ist.
Die WHO sorgt dafür, dass jedes System mit der energieeffizientesten Lösung ausgestattet wird, die auf die spezifischen Bedürfnisse jedes Krankenhauses zugeschnitten ist, denn jede Einrichtung steht vor ganz besonderen Herausforderungen.
Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Gesundheitssysteme
Diese Initiative ist Teil des umfassenderen Projekts der WHO für Sofortmaßnahmen bei Notlagen und anschließenden Wiederaufbau. Es zielt darauf ab, einen ununterbrochenen Betrieb von Gesundheitseinrichtungen zu ermöglichen. In diesem Rahmen haben die WHO und ihre Partnerorganisationen Krankenhäuser mit grundlegender Infrastruktur ausgestattet, u. a. mit Wasseraufbereitungsanlagen, Heizgeräten und Generatoren, um den Zugang zu lebensrettenden medizinischen Leistungen sicherzustellen.