Zusammenarbeit und Bereitschaft waren die zentralen Botschaften einer Informationsveranstaltung zum anhaltenden COVID-19-Ausbruch, die am 2. März 2020 in Kopenhagen für Botschafter der Mitgliedstaaten in der Europäischen Region der WHO abgehalten wurde.
Dr. Hans Henri P. Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa, erläuterte, dass der anhaltende Ausbruch ein Test für die Solidarität sei. Er fügte hinzu, dass das WHO-Regionalbüro für Europa die Länder auch weiterhin bei der Vorbereitung auf und ggf. dem Umgang mit Fällen des Virus unterstützen werde.
Nach den ersten Berichten über die Ausbreitung von COVID-19 hatte das Regionalbüro zügig damit begonnen, Testkits auszugeben und Leitlinien bereitzustellen. Unlängst sandten WHO und Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten eine gemeinsame Mission nach Italien, nachdem es dort zu einem gehäuften Auftreten bestätigter COVID-19-Fälle gekommen war.
Die Länder im Mittelpunkt
Zweck der Informationsveranstaltung war es, den Botschaftern aus allen Teilen der Region ein Verständnis für die erforderlichen Maßnahmen zur Prävention und Bewältigung des Ausbruchs zu vermitteln und ihnen Gelegenheit zu bieten, Fragen zu einer Reihe von Themen zu stellen.
Führende Persönlichkeiten aus dem Bereich der globalen und regionsweiten Notfallplanung wiesen auf die Bedeutung von Bereitschaft und Solidarität hin und warnten vor unnötigen Reisebeschränkungen und der unnötigen Absage von Veranstaltungen.
Während die Zahl der Fälle in der Europäischen Region weiter ansteigt, werden 90% der Fälle weiterhin in China verzeichnet. Eine groß angelegte Studie auf der Grundlage von 72 000 bestätigten Fällen in China zeigte, dass in mehr als 80% der Fälle die Erkrankung mit milden Symptomen einhergeht, während 14% der Fälle als schwerwiegend und 5% der Fälle als kritisch eingestuft werden. Ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen scheinen am stärksten gefährdet zu sein.
Es wurde angeregt, grundlegende Maßnahmen zu ergreifen, um das Risiko für eine Ansteckung bzw. die Ausbreitung des Virus zu begrenzen. Hierzu zählen etwa räumliche Distanzierung – also die Einhaltung eines Abstands von mindestens 1 Meter von jedem, der hustet oder niest – sowie regelmäßiges Händewaschen. Menschen mit Symptomen sollten in den gebeugten Ellenbogen niesen bzw. husten oder in ein Taschentuch, das umgehend danach in einem geschlossenen Abfallbehälter entsorgt werden sollte.
Die Länder in den Mittelpunkt zu rücken ist ein wichtiger Bestandteil der neuen Zukunftsvision des Regionaldirektors für mehr Gesundheit in der Europäischen Region: Gemeinsam für mehr Gesundheit in Europa. Eine Säule dieser Arbeit besteht darin, die Menschen besser vor gesundheitlichen Notlagen zu schützen.
Breit angelegte Kooperation
An der Informationsveranstaltung nahmen neben Dr. Kluge auch Kolleginnen und Kollegen aus dem WHO-Regionalbüro für Europa und dem WHO-Hauptbüro teil sowie Dr. Søren Brostrøm, Generaldirektor der Dänischen Gesundheitsbehörde und Vorsitzender des Ständigen Ausschusses des Regionalkomitees für Europa.
In team- und länderübergreifender Kooperation stellt die WHO politischen Entscheidungsträgern aktuelle Leitlinien und Empfehlungen bereit. Diese Zusammenarbeit wird durch verschiedene Organisationen der Vereinten Nationen verstärkt, die gemeinsam mit der WHO die Länder bei der Bewältigung von bzw. Vorbereitung auf COVID-19 unterstützen.