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WHO ernennt neues Kooperationszentrum für Palliativversorgung in der Russischen Föderation

5 June 2025
Pressemitteilung
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WHO/Europa hat das Föderale Forschungs- und Praxiszentrum für die palliativmedizinische Versorgung (Setschenow-Universität) in Moskau zum Kooperationszentrum der WHO für die Ausbildung in der Palliativversorgung ernannt. Diese Ernennung ist ein bedeutender Schritt hin zur Verbesserung des Zugangs zu einer hochwertigen, mitfühlenden Versorgung für Menschen mit schweren gesundheitlichen Leiden in der gesamten Europäischen Region der WHO.

Als WHO-Kooperationszentrum wird die Abteilung eng mit WHO/Europa zusammenarbeiten und die Umsetzung des Zweiten Europäischen Arbeitsprogramms der WHO 2026–2030 unterstützen, wobei der Schwerpunkt dabei auf der Stärkung der personenorientierten, integrierten und chancengleichen Palliativversorgung liegen wird. 

Die WHO sieht in der Palliativversorgung ein Schlüsselelement der Bemühungen um eine allgemeine Gesundheitsversorgung. Das Zentrum wird gemeinsam mit der WHO sicherstellen, dass Menschen, die mit einer schweren Krankheit leben, sowie ihre Familien die Unterstützung und Würde erhalten, die sie verdienen. 

Unterstützung von nationalen Reformen und globaler Zusammenarbeit

Die Ernennung baut auf der Dynamik des staatlichen Programms der Russischen Föderation „Entwicklung des Gesundheitssystems“ auf, das Maßnahmen zur Entwicklung eines Systems für die Bereitstellung von palliativmedizinischer Versorgung vorsieht.

Das Zentrum wird durch folgende Maßnahmen zu den regionsweiten Bemühungen in diesem Bereich beitragen:
  • Entwicklung und Verbreitung von klinischen Leitlinien für das Schmerz- und Symptommanagement;
  • Unterstützung der Integration der Palliativversorgung in die medizinische und pflegerische Ausbildung;
  • Förderung des Bewusstseins von Öffentlichkeit und Fachpersonal für die Palliativversorgung;
  • Stärkung der Forschung und der Datenerhebung als Grundlage für die Politik; und
  • Förderung des internationalen Wissensaustauschs und des Aufbaus von Kapazitäten in Zusammenarbeit mit anderen Partnern der WHO.

Eine regionsweite Priorität

Die Palliativversorgung ist in der gesamten Region eine wachsende Priorität. Nach Angaben der WHO sind jedes Jahr schätzungsweise mehr als 4,4 Mio. Menschen in der Region auf Palliativversorgung angewiesen – eine Zahl, die aufgrund der alternden Bevölkerung und der zunehmenden Prävalenz nichtübertragbarer Krankheiten voraussichtlich weiter steigen wird.

Doch viele haben noch immer keinen Zugang zu grundlegenden Leistungen und zur Schmerzlinderung. Hindernisse sind etwa begrenzte Ressourcen, ein Mangel an geschulten Fachkräften, Probleme beim Zugang zu unentbehrlichen Arzneimitteln und mangelndes Verständnis, was Palliativversorgung genau ist. Durch die Zusammenarbeit mit akademischen Einrichtungen wie der Medizinischen Universität Setschenow will die WHO die Fähigkeit der Gesundheitssysteme stärken, auf diese Herausforderungen mit Mitgefühl, Evidenz und Innovation zu reagieren.

„Wir fühlen uns geehrt, dem Netzwerk von Kooperationszentren der WHO beizutreten“, sagte Dr. Diana Nevzorova, Leiterin des Föderalen Forschungs- und Praxiszentrums für Palliativversorgung an der Setschenow-Universität. „Unser Ziel ist es, zu einer Zukunft beizutragen, in der Palliativversorgung nicht die Ausnahme, sondern die Norm ist – zugänglich für alle, die darauf angewiesen sind, wann immer sie es brauchen und wo immer sie leben.“