WHO-Regionalbüro für Europa und ukrainische Regierung unterzeichnen zweijährige Kooperationsvereinbarung

5 November 2020
Pressemitteilung
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Das WHO-Regionalbüro für Europa und die durch das Gesundheitsministerium vertretene Regierung der Ukraine haben eine zweijährige Kooperationsvereinbarung (BCA) für den Zeitraum 2020–2021 unterzeichnet. Die Vereinbarung, die von Dr. Hans Henri P. Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa, und Maxym Stepanov, Gesundheitsminister der Ukraine, auf einer virtuellen Zeremonie unterzeichnet wurde, soll die Zusammenarbeit zur Verbesserung der Gesundheit der ukrainischen Bevölkerung stärken und die Fortschritte hin zur Verwirklichung einer allgemeinen Gesundheitsversorgung sowie der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG) bis 2030 beschleunigen.

„Die WHO unterstützt die Ukraine bei der Gestaltung einer gesünderen Zukunft für ihre Bürgerinnen und Bürger. Zur Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung und des Zugangs zu einer hochwertigen Gesundheitsversorgung sieht diese zweijährige Kooperationsvereinbarung mit der ukrainischen Regierung einen Kooperationsrahmen für 2020–2021 vor. Die Vereinbarung wird eine Stärkung des ukrainischen Gesundheitssystems und der Politiksteuerung im Gesundheitsbereich bewirken und zur Bereitstellung einer hochwertigen und bürgernahen Gesundheitsversorgung beitragen“, erklärte Dr. Kluge.

Stepanov fügte hinzu: „Das Gesundheitsministerium und die WHO können auf eine lange Geschichte fruchtbarer Zusammenarbeit zurückblicken, die nachhaltige Veränderungen zugunsten der Gesundheit der ukrainischen Bevölkerung bewirkt hat. Wir begrüßen die Unterzeichnung der zweijährigen Kooperationsvereinbarung mit der WHO, die unsere Zusammenarbeit stärken und es uns ermöglichen wird, eine langfristige Gesundheitsstrategie aufzubauen, die grundlegende Umgestaltung des Gesundheitssystems zum Wohle der ukrainischen Bürger fortzusetzen und den Zugang zu unentbehrlichen Gesundheitsleistungen zu gewährleisten, etwa einen leichteren Zugang zu psychosozialen Angeboten und Impfmaßnahmen.“

Gestützt auf das Europäische Arbeitsprogramm (EPW), das Dreizehnte Allgemeine Arbeitsprogramm der WHO (GPW 13) und die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, soll die BCA die Ukraine bei der optimalen Ausschöpfung der Möglichkeiten zur Verbesserung der Bevölkerungsgesundheit, beim Abbau gesundheitlicher Benachteiligungen und bei der Stärkung der Politiksteuerung in dem Land insgesamt unterstützen.

Vorrangige Handlungsfelder

Im Rahmen der Vereinbarung wollen beide Seiten in folgenden fünf vorrangigen Handlungsfeldern zusammenarbeiten:

  • kontinuierliche Unterstützung bei der Bekämpfung von COVID-19 in der gesamten Ukraine;
  • Umsetzung von Gesundheitsreformen und Entwicklung einer umfassenden nationalen Gesundheitsstrategie zur Verwirklichung der SDG;
  • Erfüllung der psychischen Bedürfnisse und Verbesserung des Zugangs zu unentbehrlichen Gesundheitsleistungen;
  • wirksame Durchimpfung;
  • Reaktion auf die humanitären Bedürfnisse in der Ukraine.

„In den letzten Jahren hat die Ukraine kühne Schritte bei der Reformierung ihres Gesundheitssystems hin zu einer chancengleichen Versorgung mit unentbehrlichen Gesundheitsleistungen unternommen, wobei der Schwerpunkt auf der primären Gesundheitsversorgung lag. Außerdem hat sie Fortschritte bei der Bereitstellung von bezahlbaren, sicheren und wirksamen Arzneimitteln und Impfstoffen erzielt. 2020 trägt das WHO-Regionalbüro für Europa zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie und zur weiteren Stärkung des Gesundheitssystems bei. Unser Ziel besteht darin, zusammen mit einer Vielzahl von Partnern zur Verbesserung der Gesundheit der ukrainischen Bevölkerung im kommenden Jahrzehnt beizutragen“, sagte Dr. Jarno Habicht, Repräsentant der WHO und Leiter des WHO-Länderbüros in der Ukraine.

Nach der Unterzeichnung der Vereinbarung, die auf eine Ausweitung der strategischen Zusammenarbeit abzielt, werden das WHO-Regionalbüro für Europa und die ukrainische Regierung gemeinsam den Zugang zu hochwertigen unentbehrlichen Gesundheitsleistungen, Arzneimitteln, Impfstoffen, Diagnostika und Geräten für die primäre Gesundheitsversorgung verbessern. Sie werden außerdem darauf hinarbeiten, die finanziellen Härten für die ukrainische Bevölkerung abzubauen, die Bereitschaftsplanung des Landes für gesundheitliche Notlagen zu forcieren, seine Kapazitäten in Bezug auf Daten und Innovation zu stärken und an den ökonomischen, sozialen und umweltbedingten Determinanten von Gesundheit anzusetzen.

Die BCA ist am Europäischen Arbeitsprogramm 2020–2025 – „Gemeinsam für mehr Gesundheit in Europa“ ausgerichtet, das in diesem Jahr angenommen wurde und das die Führungskompetenz der Gesundheitsbehörden in der Europäischen Region stärken und gleichzeitig die Fortschritte bei der Verwirklichung der SDG beschleunigen und sicherstellen soll, dass dabei niemand zurückgelassen wird.