Eine langjährige Partnerschaft zu so unterschiedlichen Themen wie Klimawandel, digitale Gesundheit, antimikrobielle Resistenzen und das Gesundheits- und Pflegepersonal, die alle auf dem gemeinsamen Ziel einer Verbesserung der öffentlichen Gesundheit in Europa basieren, steht kurz davor, noch stärker zu werden.
Die Tagesordnung war voll, als die Europäische Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Stella Kyriakides, die Generaldirektorin der Europäischen Kommission für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Sandra Gallina, und der WHO-Regionaldirektor für Europa, Dr. Hans Henri P. Kluge, mit ihren jeweiligen Teams am 1. Februar in Brüssel zusammentrafen. Gemeinsam erörterten sie die weitere Stärkung ihrer strategischen Zusammenarbeit angesichts aktueller Schlüsselfragen im Bereich der öffentlichen Gesundheit.
Zunehmend übereinstimmende Ziele
Im Rahmen der Tagung wurden Vereinbarungen über eine engere Partnerschaft in vorrangigen Bereichen von gemeinsamem Interesse getroffen, darunter etwa Sicherheit vor gesundheitlichen Notlagen und Bedrohungen, zugängliche, widerstandsfähige und innovative Gesundheitssysteme, eine umfassende Reaktion auf nichtübertragbare Krankheiten mit besonderem Schwerpunkt auf Krebs und die Zusammenarbeit mit Ländern in der Europäischen Region der WHO, die nicht zur Europäischen Union (EU) gehören, einschließlich der Mitgliedstaaten, die einen EU-Beitritt anstreben, denen die WHO bei der Angleichung ihrer nationalen Rechtsvorschriften und der Förderung von Gesundheitsreformen behilflich sein kann.
„Unter den gegenwärtigen komplexen geopolitischen Bedingungen ist es noch wichtiger, sich auf eine solide multilaterale Führung im Gesundheitsbereich zu verlassen. WHO/Europa ist ein wichtiger strategischer Partner für die Europäische Kommission, und gemeinsam gehen wir Fragen von regionsweiter und globaler Bedeutung an, um das Leben der Bürger zu verbessern“, erklärte Kommissarin Kyriakides.
Ein breites Spektrum der Zusammenarbeit
Die Zusammenarbeit zwischen den Organisationen ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen und erstreckt sich inzwischen auf mehrere verschiedene Dienststellen und Agenturen der Europäischen Kommission. Die COVID-19-Pandemie führte zu einer noch engeren Zusammenarbeit während die Gesundheitssysteme der Mitgliedstaaten in der Europäischen Region der WHO – von denen 27 auch EU-Mitgliedstaaten sind – in Bezug auf Notfallvorsorge und -reaktion auf die Probe gestellt wurden.
Bereits 2020, als das SARS-CoV-2-Virus in der Region beispiellose gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Verwüstungen anrichtete, gaben die Europäische Kommission und WHO/Europa eine gemeinsame Erklärung ab, um ihre Partnerschaft vor dem Hintergrund von COVID-19 zu stärken.
Heute umfasst die Zusammenarbeit der beiden Organisationen eine Angleichung der Politik, gemeinsame Standards und Normen, Unterstützung in multilateralen Foren wie der G20/G7 und bei anderen globalen Gesundheitsinitiativen, gemeinsame globale und regionsweite Veranstaltungen, Überzeugungsarbeit für Projekte zur Förderung der allgemeinen Gesundheitsversorgung und Stärkung der Gesundheitssysteme sowie fachliche Hilfe und Leistungserbringung in den Ländern. Dazu zählen die Unterstützung bei Konflikten und in humanitären Situationen, der Aufbau von Produktions- und Regulierungskapazitäten, die Förderung digitaler Lösungen und Innovationen sowie der Aufbau von Kapazitäten in der Gesundheitsdiplomatie.
Nun soll die gemeinsame Arbeit in all diesen Bereichen verstärkt werden.
Wachsende finanzielle Zusammenarbeit aufgrund gemeinsamer Interessen
Die Zusammenarbeit zwischen WHO/Europa und der EU ist nicht nur politischer und fachlicher Natur, sondern hat sich auch in einer zunehmenden finanziellen Zusammenarbeit niedergeschlagen, wobei die EU und ihre Mitgliedstaaten die größten Beitragszahler von WHO/Europa sind.
„Die Europäische Kommission ist unser wichtigster Partner“, erklärte Dr. Kluge. „Noch wichtiger als die finanzielle Unterstützung sind die gemeinsamen Werte, die unsere Zusammenarbeit vorantreiben. Dieser strategische Dialog ist eine großartige Gelegenheit, Bilanz über unserer gemeinsamen Arbeit an all diesen Fronten zu ziehen, die wichtigsten Resultate unserer Partnerschaft zu erörtern, aber auch Bereiche und Stoßrichtungen zu vereinbaren, in denen wir unsere Zusammenarbeit beschleunigen oder ausbauen müssen.“