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Simulationsübung für ressortübergreifende Maßnahmen im Bereich der psychischen Gesundheit und psychosozialen Unterstützung in der Ukraine

11 July 2023
Pressemitteilung
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Die WHO und das International Medical Corps haben vor Kurzem in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eine dreitägige umfassende Simulationsübung durchgeführt, die dem Kapazitätsaufbau für behörden- und ressortübergreifende Maßnahmen im Bereich der psychischen Gesundheit und der psychosozialen Unterstützung (MHPSS) diente. 

Die immersive Schulung war die erste ihrer Art in der Ukraine und bot den Teilnehmern die Möglichkeit, Reaktionsverfahren zu üben und Koordinations- und Entscheidungsprozesse unter realistischen Szenarien anzuwenden. In Gruppenarbeit lernten sie, wie sie während Notlagen wie militärischen Konflikten, Unfällen in Kernkraftwerken oder Krankheitsausbrüchen auf die entstandenen psychischen Bedürfnisse reagieren können. 

Die Schulung wurde mit professionellen Schauspielern durchgeführt und war durch aufgezeichnete Videos, soziale Medien, Koordinationsbesprechungen, Medienveranstaltungen und Besuche vor Ort zum Zwecke der Bewertung und Intervention so strukturiert, dass ein maximales Eintauchen in das Szenario erleichtert wurde.

An der Schulung nahmen über 60 Vertreter aller maßgeblichen Akteure im Bereich der psychischen Gesundheit und psychosozialen Unterstützung in der Ukraine teil; dies waren Regierungsbehörden, ukrainische und internationale Organisationen sowie die Projektpartner aus der fachlichen Arbeitsgruppe für psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung (MHPSS TWG). 

In einer Notlage sind gut koordinierte und wirksame ressort- und behördenübergreifende Maßnahmen im Bereich MHPSS unverzichtbar. Deshalb führt die MHPSS TWG in regelmäßigen Abständen Schulungen durch, um die Partnerorganisationen mit internationalen Standards auf diesem Gebiet vertraut zu machen. 

Die MHPSS TWG, die unter dem gemeinsamen Vorsitz von WHO und International Medical Corps steht, arbeitet mit dem Koordinationszentrum für psychische Gesundheit und den zuständigen Ministerien zusammen. Dies ermöglicht den Austausch von Wissen und bewährten Verfahren auf der Grundlage von Erfahrungen auf internationaler und lokaler Ebene.

Die jüngste Simulationsübung wurde von Dr. Fahmy Hanna, einem der globalen Experten der WHO, der den Vorsitz in der Referenzgruppe MHPSS des Ständigen interinstitutionellen Ausschusses führt, geleitet. Er erklärte: „Das Format der Schulung, das die Analyse praktischer Fälle in einem realistischen Szenario beinhaltet, trägt zu einer besseren Festigung der Kenntnisse und Fähigkeiten bei. Der Aufbau von Reaktionskapazitäten erfordert weitere Schulungsmaßnahmen, wobei innovative Lösungsansätze und Methoden eine wichtige Rolle spielen.“ 

Guillaume Simonian, Leiter des Teams für Notlagen und Programme beim WHO-Länderbüro in der Ukraine, fügte hinzu: „Das Einüben von Reaktionen bei der Simulation verschiedener Notlagen ermöglicht es uns, tiefer in diesen Prozess einzusteigen. Es bietet eine sehr gute Gelegenheit, um nicht nur sein Wissen zu testen, sondern auch besser zu verstehen, wie es in der Praxis angewendet werden sollte.“