Die WHO hat mit Unterstützung der Behörde der Vereinigten Staaten für internationale Entwicklung (USAID) und der Regierung Deutschlands 23 Krankenwagen an das ukrainische Gesundheitsministerium gespendet, um die medizinische Notfallversorgung von Patienten während des Krieges zu ermöglichen. Diese Krankenwagen sollen als mobile Intensivstationen dienen, die in erster Linie für den Transport kritischer Patienten in Krankenhäuser und zwischen Krankenhäusern bestimmt sind.
„Heute spenden wir der Ukraine zusätzliche Rettungsfahrzeuge, um die Rechtzeitigkeit und Qualität der Gesundheitsversorgung für Patienten inmitten des Krieges zu verbessern und die Fähigkeit des Gesundheitssystems zu stärken, auf Herausforderungen infolge des Krieges zu reagieren“, erklärte Dr. Hans Henri P. Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa, diese Woche bei seinem sechsten Besuch in der Ukraine seit 2022.
„Die WHO unterstützt die Ukraine bei der Sicherstellung der Kontinuität und Verfügbarkeit medizinischer Leistungen inmitten des Krieges, und gemeinsam mit Partnern übergeben wir Krankenwagen des Typs C, um ukrainischen Patienten während eines Krankenhaustransports Zugang zu grundlegender und lebensrettender medizinischer Versorgung zu ermöglichen“, sagte Dr. Jarno Habicht, Repräsentant der WHO in der Ukraine.
Jeder Krankenwagen ist speziell mit Defibrillatoren, Monitoren, Lungenbeatmungsgeräten, medizinischen Sauerstoffversorgungssystemen, Infusionspumpen, Elektrokardiogramm-Geräten, einer Reihe von Tragen, Trauma-Ausrüstung und anderen lebensrettenden Geräten ausgestattet, um eine hochspezialisierte und grundlegende Versorgung von Patienten zu ermöglichen, die während des Transports auf zusätzliche lebenserhaltende Maßnahmen angewiesen sind.
Die Krankenwagen werden im ganzen Land verteilt, unter anderem in den Regionen Dnipro, Donezk, Charkiw, Odessa, Sumy und Saporischschja.
„Unter ständigem Beschuss und gezielten Angriffen Russlands auf die medizinische Infrastruktur tun wir alles, um die medizinische Versorgung unserer Patienten sicherzustellen. Die wirksame und qualitativ hochwertige Arbeit der medizinischen Notfalldienste spielt dabei eine äußerst wichtige Rolle. Daher möchte ich allen Partnern, die die Arbeit unserer Rettungsdienste unterstützen, insbesondere bei der Erneuerung des Fuhrparks, der leider oft zur Zielscheibe für den Feind wird, meinen aufrichtigen Dank aussprechen. Derzeit beläuft sich die Zahl der Krankenwagen, die bislang zerstört oder beschädigt wurden bzw. verloren gegangen sind, auf fast 600, und diese Zahl steigt weiter an. Die heute gelieferten 23 Krankenwagen, bei denen es sich im Wesentlichen um mobile Intensivstationen handelt, die es uns ermöglichen, Patienten in kritischem Zustand während des medizinischen Transports lebensrettende Hilfe zu leisten, werden unser medizinisches System erheblich stärken“, sagte der ukrainische Gesundheitsminister Viktor Liashko.
„Die Vereinigten Staaten sind weiterhin entschlossen, die Menschen in der Ukraine zu unterstützen. Hierzu werden wir von USAID das Gesundheitssystem und andere lebensrettende Dienste weiterhin kräftig unterstützen. Diese Krankenwagen sind nur ein Beispiel für das breite Spektrum der Gesundheitshilfe, die wir und unsere Partner wie die WHO für das ukrainische Volk bereitstellen. Darüber hinaus müssen wir die herausragenden Bemühungen unserer lokalen wie auch internationalen Partner der Vereinten Nationen und von nichtstaatlichen Organisationen anerkennen. Jeden Tag setzen sie sich mutig dafür ein, gefährdete Bevölkerungsgruppen aus den Frontgebieten zu evakuieren, die medizinische Notfallversorgung zu unterstützen, grundlegende Gesundheitsleistungen bereitzustellen und den vom Konflikt betroffenen Ukrainern schnelle psychologische und psychosoziale Hilfe zukommen zu lassen“, erklärte Julie Koenen, Missionsleiterin von USAID.
„Deutschland ist ein langjähriger Unterstützer der Ukraine und nach unseren amerikanischen Partnern der zweitgrößte bilaterale Geber. Neben unserer Unterstützung für den Wiederaufbau möchte ich heute auch unser Engagement für den Wissenstransfer durch den Aufbau von Kapazitäten und die Qualifizierung von ukrainischem Gesundheitspersonal hervorheben. Das deutsche Klinikpartnerschaftsprogramm baut ein immer noch wachsendes Netzwerk von 30 deutschen und über 70 ukrainischen Krankenhäusern in 19 Oblasten auf. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Weiterentwicklung und Reformierung des ukrainischen Gesundheitswesens“, so Marcus Koll, Leiter des Bereichs Zusammenarbeit in der Deutschen Botschaft in Kiew.
Seit Beginn des Krieges in der Ukraine am 24. Februar 2022 haben die WHO und ihre Partner dem ukrainischen Gesundheitsministerium 137 Krankenwagen zur Verfügung gestellt.