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Health care workers in Ukraine
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Von der WHO unterstützte medizinische Notfallteams helfen Tausenden in den zurückeroberten Gebieten der Ukraine

13 April 2023
Pressemitteilung
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Daten zeigen, dass über 12 500 Menschen in den zurückeroberten Gebieten der Ukraine durch die von der WHO unterstützten nationalen medizinischen Notfallteams (EMT) medizinisch versorgt wurden. Das Anfang 2022 ins Leben gerufene EMT-Projekt hilft Zivilisten, die von der Invasion der Ukraine durch die Russische Föderation betroffen sind. Ohne diese Initiative hätten viele, die in den zurückeroberten Gebieten leben, keinen Zugang zur Intensivpflege.

Im Rahmen eines Workshops in Tscherkassy wurden die Aktivitäten der EMT vorgestellt, um die medizinische Notfallversorgung und das System für Katastrophenmedizin im Land zu stärken. Vertreter der WHO, des ukrainischen Gesundheitsministeriums und des Zentrums für medizinische Notfallversorgung und Katastrophenmedizin, sowohl von der Ebene der Europäischen Region als auch der nationalen Ebene, stellten ihre Erfolge aus dem Jahr 2022 vor und erörterten die Strategieentwicklung und die Herausforderungen, mit denen das System während des Krieges konfrontiert ist.

Der Erste Stellvertretende Gesundheitsminister, Dr. Serhiy Dubrov, stellte fest: „Infolge der Koordination zwischen dem Gesundheitsministerium und der Weltgesundheitsorganisation in der Ukraine wurden fünf Geländefahrzeuge sowie Arzneimittel für das medizinische Notfallversorgungssystem gespendet. Für in der Notfallversorgung tätige Gesundheitsfachkräfte wurden Schulungen zur Versorgung von Verletzten, zur Bewältigung von Ereignissen mit hohen Opferzahlen sowie zur Vorsorge für und Reaktion auf chemische Vorfälle abgehalten. Die Arbeit der im Bereich Katastrophenmedizin tätigen Teams, dank derer über 12 000 Menschen in den ersten Tagen nach der Rückeroberung dieser Gebiete medizinische Hilfe erhielten, hört in den zurückeroberten Gebieten nicht auf.

Stärkung der medizinischen Notfallversorgung

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Seminars war die Diskussion der medizinischen Evakuierung von Verletzten, sowohl innerhalb des Landes als auch ins Ausland. Bislang haben mit der Hilfe internationaler Partner fast 3000 Menschen über das ukrainische Notfallversorgungssystem im Ausland Behandlungen erhalten.

„Die WHO bleibt nach wie vor uneingeschränkt der Unterstützung des ukrainischen Gesundheitsministeriums bei der Stärkung der medizinischen Notfallversorgung und des Systems für Katastrophenmedizin verpflichtet, und zwar durch beharrliche Bemühungen um den Wissensausbau und die Erweiterung der Kompetenzen von Fachkräften, die in der medizinischen Notfallversorgung und Katastrophenmedizin tätig sind, in Form des Angebots umfassender Schulungsmöglichkeiten“, erklärte Guillaume Simonian, Leiter des Bereichs Notlagen und Programme im WHO-Länderbüro in der Ukraine. „Darüber hinaus leistet die WHO systemische Unterstützung und stellt entsprechende Ressourcen bereit, wie etwa Krankenwagen für den Transport von Patienten, mobile Einheiten für die Intensivpflege, medizinische Ausrüstung und Arzneimittel.“ 

Zudem wurden fünf Fahrzeuge – Geländefahrzeuge mit verstärkter Geländegängigkeit – von der WHO überreicht, und vier Fahrzeuge wurden von anderen internationalen Partnern an die in den zurückeroberten Gebieten tätigen medizinischen Teams aus der Region Tscherkassy gespendet. 

Die Projekte wurden mit finanzieller Unterstützung vonseiten der Generaldirektion Nachbarschaftspolitik und Erweiterungsverhandlungen (GD NEAR) der Europäischen Kommission, der Generaldirektion Europäischer Katastrophenschutz und humanitäre Hilfe (ECHO) der Europäischen Kommission, dem USAID-Büro für humanitäre Hilfe und dem deutschen Bundesministerium für Gesundheit realisiert.