Am 4. September 2023 wurde die erste in einer Reihe von Nebenveranstaltungen im Vorfeld der 73. Tagung des WHO-Regionalkomitees für Europa (RC73) über die Ausarbeitung des Vierzehnten Allgemeinen Arbeitsprogramms der WHO 2025–2028 (GPW 14) abgehalten.
„Beim GPW 14 geht es darum, sich die Zukunft und die zukünftigen gesundheitlichen Bedürfnisse von Menschen auf der ganzen Welt vorzustellen, und wir wollen dies im Rahmen eines partizipativen Prozesses, einer Gemeinschaftsproduktion mit den Mitgliedstaaten, tun“, erklärte Dr. Hans Henri P. Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa, bei der Eröffnung der Veranstaltung.
Zudem unterstrich Dr. Kluge, inwiefern mehrere der Elemente, die im neuen GPW 14 vorgeschlagen werden, bereits im Europäischen Arbeitsprogramm 2020–2025 vorweggenommen wurden, etwa die Schwerpunktlegung auf die digitale Gesundheit, die Bereitschaftsplanung für Notlagen sowie Klimawandel und Gesundheit.
Das Konsultationsverfahren ist bereits angelaufen – die erste Konsultation mit den Mitgliedstaaten wurde im August abgehalten – und weitere Konsultationen mit den Ländern sind für die kommenden vier Monate bis zur nächsten Tagung des Exekutivrates im Januar 2024 vorgesehen.
GPW 14: Ziel und Zielsetzungen
Das übergeordnete Ziel, das für das GPW 14 vorgeschlagen wird, ist die Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden, die Bereitstellung einer Gesundheitsversorgung und der Schutz von Gesundheit und Wohlbefinden für alle Menschen überall auf der Welt. In Anerkennung der Tatsache, dass die Welt sich seit der Annahme der Ziele für nachhaltige Entwicklung dramatisch verändert hat, ist das GPW 14 als ein Rahmen für die Bewältigung der heutigen gesundheitlichen Herausforderungen, für zukunftsorientiertes Handeln und für ein Ansetzen an den Auswirkungen der Klimakrise auf die Gesundheit sowie an den demografischen Veränderungen konzipiert.
Zur Verwirklichung dieses Ziels werden sechs strategische Zielsetzungen vorgeschlagen:
- Verwirklichung transformativer Maßnahmen für Klimaschutz und Gesundheit;
- Gewährleistung, dass Gesundheit ins Zentrum der politischen Agenden gerückt wird, die Determinanten und Hauptursachen antreiben;
- Abbau von Ungleichgewichten bei der Versorgung mit unentbehrlichen Gesundheitsleistungen und -interventionen;
- Umkehrung des Trends zu ruinösen Gesundheitsausgaben;
- Gewährleistung, dass alle Länder bestens vorbereitet sind, Gesundheitsrisiken zu verhindern und zu verringern; und
- rasche Entdeckung von und Reaktion auf akute Krisen sowie Gewährleistung eines Zugangs zu unentbehrlichen Leistungen während anhaltender Notlagen.
Darüber hinaus würdigt das vorgeschlagene GPW 14 die unmittelbare und verstärkende Wirkung, die die WHO auf das gesamte Ökosystem für Gesundheit ausübt, und erkennt die Notwendigkeit an, eng mit nichtstaatlichen Akteuren, der Privatwirtschaft, Jugendvertretern und anderen zugunsten von Gesundheit für alle zusammenzuarbeiten.
Rückmeldungen aus den Mitgliedstaaten und die nächsten Schritte
Dr. Bruce Aylward, Beigeordneter Generaldirektor im WHO-Hauptbüro und Ko-Vorsitzender des Lenkungsausschusses der Führungskräfte, merkte an, dass die Mitgliedstaaten in den bisher abgehaltenen Konsultationen positiv auf den Plan reagiert hätten und die strategischen Zielsetzungen gut aufgenommen worden seien. Darüber hinaus hätten die Länder die Verlagerung der Organisation hin zu einer Priorisierung der auf Ebene der Länder erzielten Wirkung ergänzt durch eine Verstärkung der WHO-Länderbüros und -Regionalbüros begrüßt.
An der Nebenveranstaltung nahmen Vertreter aus über 20 Mitgliedstaaten in der Europäischen Region der WHO teil. Sie begrüßten den kooperativen Ansatz, der bei der Ausarbeitung des GPW 14 zur Anwendung kommt, sowie die Einbeziehung von Klimawandel und Gesundheit als strategische Priorität.
Die zweite breit angelegte Konsultation mit den Mitgliedstaaten der WHO wird in der ersten Oktoberwoche stattfinden, und das GPW 14 wird auch auf der Tagesordnung des RC73 stehen.
Nebenveranstaltungen am Rande des RC73
Diese Nebenveranstaltung ist eine in einer Reihe von sieben Veranstaltungen, die in den Wochen vor der 73. Tagung des WHO-Regionalkomitees für Europa abgehalten werden, um Delegierte, Vertreter von Partnerorganisationen und Gesundheitsexperten über aktuelle Entwicklungen, Initiativen und bevorstehende Berichte zu gesundheitsrelevanten Themen aus der gesamten Region zu informieren.