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Ärzte studieren das Röntgenbild eines Tuberkulosepatienten
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Syrische Ärzte dank WHO gut ausgebildet in der Versorgung von Tuberkulosepatienten

13 September 2023
Pressemitteilung
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Vor Kurzem wurden in der Außenstelle der WHO in Gaziantep (Türkei) neun Ärzte aus dem Nordwesten Syriens in den neuesten und höchsten Standards der klinischen Behandlung der Tuberkulose ausgebildet. Die Ausbildung erfolgte im Rahmen eines Projekts, das darauf abzielte, Tuberkulosefälle im Nordwesten Syriens aufzudecken und zu behandeln. 

Auf eine interaktive Schulung, bei der es um Röntgenuntersuchungen, klinische Symptome und Behandlungspläne sowie Behandlungsergebnisse ging, folgte eine Diskussion weiterer Behandlungspläne. Alle an dem Kurs teilnehmenden Ärzte erhielten die nötige Ausbildung, um nach der Rückkehr in ihre eigenen Kliniken die neuen, in den konsolidierten Leitlinien der WHO dargelegten Therapien anwenden zu können.

Mit Unterstützung des Zentralen Fonds der Vereinten Nationen für die Reaktion auf Notsituationen (CERF) hat die WHO Tuberkulosezentren im Nordwesten Syriens mit Arzneimitteln, Laborausrüstung, einem Röntgengerät, Körben mit Lebensmitteln sowie anderen Hilfsgütern versorgt und für medizinische Fachkräfte Schulungen für den Kapazitätsaufbau organisiert.

Behandlung der anfälligsten Bevölkerungsgruppen

Seit März 2019 haben örtliche Ärzte und ihre gemeindenahen Partner mit Unterstützung der WHO über 1800 Tuberkulosefälle entdeckt und 41 Fälle der multiresistenten Tuberkulose bestätigt. Insgesamt haben sich die Behandlungserfolgsquoten für diese Krankheit im Nordwesten Syriens deutlich verbessert und liegen derzeit bei 85 %. Die WHO und ihre Partner hatten jedoch infolge der Erdbeben, von denen die Region im Februar 2023 betroffen war, mit einer erheblichen Unterbrechung der Gesundheitsleistungen zu kämpfen. 

Unmittelbar nach dieser Notlage wurden von der WHO ausgebildete gemeindenahe Teams auf Besuche vor Ort ausgesandt, um nach Tuberkulosepatienten zu sehen und zu gewährleisten, dass ihre wichtige Behandlung fortgesetzt wurde und sie alle erforderlichen Medikamente erhielten. 

„Tuberkulose ist weltweit eine der häufigsten Todesursachen und stellt nach wie vor für die anfälligsten Bevölkerungsgruppen in Syrien eine erhebliche Bedrohung dar“, erklärte Dr. Idris Elrasheed, kommissarischer Leiter des Büros für das Feldlager der WHO in Gaziantep. „Der Kampf gegen die Krankheit wird immer eine Herausforderung sein in einem Land, in dem unentbehrliche langwierige Behandlungen, derer es zur Verhinderung einer medikamentenresistenten Tuberkulose bedarf, infolge einer umfangreichen Arzneimittelknappheit und Binnenvertreibung immer wieder unterbrochen werden.“ 

„Zeitgerecht und hervorragend“

Sieben Ärzte reisten für die Schulung nach Gaziantep, die anderen zwei nahmen aus der Ferne teil. Alle neun stellten komplexe klinische Fälle zur Prüfung und Erörterung vor. 

Dr. Fares Al Shadidi, ein im Zentrum für öffentliche Gesundheit in Al-Bab tätiger Arzt, beschrieb die Schulung als „zeitgerecht und hervorragend“. Er fügte hinzu: „Wir haben so viel gelernt, und es war unglaublich nützlich. Wir haben unser Bewusstsein für so viele Dinge geschärft, darunter etwa die Überwachung der Arzneimittelsicherheit im Bereich Tuberkulose und die Anwendung innovativer Therapien. Mit Hilfe von Mentoren, die allesamt Experten auf diesem Gebiet waren, prüften wir komplexe Fälle mit Komorbiditäten, und wir lernten, wie man die für unsere Patienten mit medikamentenresistenter Tuberkulose am besten geeignete Behandlung auswählt.“ 

Die Ausbildung umfasste auch die aktuellen Leitlinien der WHO zur viermonatigen Therapie einer medikamentös behandelbaren Tuberkulose und der sechs- bis neunmonatigen Therapie einer medikamentenresistenten Tuberkulose. Dr. Hani Alashavi, WHO-Fachreferent, erklärte: „Im Mittelpunkt der Schulung standen zudem die Pharmakovigilanz bei Zweitrangmedikamenten sowie die aktive Überwachung der Arzneimittelsicherheit bei aktuellen Therapieansätzen.“ 

Dr. Elrasheed dankte dem CERF und den anderen Gebern für ihre Unterstützung und fügte hinzu, dass die WHO sich auch weiterhin um die allmähliche Verwirklichung einer allgemeinen Gesundheitsversorgung für die Menschen im Nordwesten Syriens und die Anwendung hoher medizinischer Standards bemühen werde.

 

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