WHO und Vereinte Nationen fördern Nutzung digitaler Technologien zur Verbesserung des Impfwesens in Nordmazedonien

14 March 2022
Pressemitteilung
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Seit Beginn der Pandemie haben sich die nationalen Gesundheitsbehörden in Nordmazedonien bemüht, zur Verbesserung der Leistungserbringung und der Führung des Gesundheitssystems das volle Potenzial der verfügbaren Technologien auszuschöpfen. Die WHO und die Vereinten Nationen haben diese Bemühungen des Landes im Rahmen eines gemeinsamen Programms mit dem Titel „Sicheres und innovatives Gesundheitswesen zu Zeiten von COVID-19“ unterstützt, das vom Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF), der WHO und dem Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) durchgeführt wird. 

„Die gezielte Nutzung digitaler Technologien ist entscheidend für ein bedarfsgerechteres, kosteneffektiveres und stärker auf Daten gestütztes Gesundheitswesen, sowohl mit Blick auf die Impfung gegen COVID-19 als auch bei Routineimpfungen. Die WHO unterstützt die Einführung innovativer digitaler Tools im Gesundheitswesen als Teil der Anstrengungen der Regierung zur Überwindung der Herausforderungen in den Bereichen Planung, Logistik, Impfmaßnahmen und Kontrolle des Impfwesens“, unterstrich Dr. Anne Johansen, Sonderbeauftragte des Regionaldirektors in Nordmazedonien und kommissarische Leiterin des WHO-Länderbüros in Skopje.

Verbesserung des Zugangs zu Daten zum Zwecke der Bereitstellung sicherer, innovativer und qualitativ hochwertiger Impfangebote


Eine dieser Innovationen war die Einrichtung einer nationalen Datenbank für das Impfwesen, die mit den elektronischen Patientenakten verknüpft ist und präzise und zeitnahe Daten über Impfungen liefert. Die Daten sind besonders nützlich für die Politik bei der Gestaltung von Interventionen speziell für Gebiete und Bevölkerungsgruppen mit niedriger Durchimpfung. Außerdem wurde ein neues Webportal eingerichtet, das den Patienten einen schnelleren und leichteren Zugang zu ihren Impfakten, einschließlich der Impfnachweise gegen COVID-19, geben soll. Das Portal hat den zusätzlichen Vorteil, dass es auch Eltern benachrichtigt, wenn ihre Kinder wieder zur Impfung kommen müssen.

Die Verbesserung der Datenerhebung durch Digitalisierung eröffnet sowohl bei Impfungen gegen COVID-19 als auch bei Routineimpfungen Möglichkeiten für eine wirksamere Kontrolle und Koordinierung sowie eine evidenzbasierte Planung und Entscheidungsfindung. Gleichzeitig trägt die Modernisierung des Impfprozesses insgesamt zur Reduzierung administrativer Aufgaben bei und ermöglicht es dem Gesundheitspersonal, mehr Zeit auf die Patienten zu verwenden.

Gezielte Nutzung des Potenzials von Technologien zur Förderung beruflicher Weiterbildung


Als besonders vertrauenswürdige Informationsquellen spielen die Gesundheitsberufe eine Schlüsselrolle bei der Förderung einer hohen Durchimpfung. Deshalb ist es entscheidend, ihnen das Wissen, die Ressourcen und die Instrumente an die Hand zu geben, die sie zur Unterstützung ihrer Patienten bei Entscheidungen über Impfungen benötigen. 

„Die WHO in Nordmazedonien hat elektronische Schulungspakete entwickelt, die dem Gesundheitspersonal die erforderlichen neuen Fähigkeiten und Kenntnisse über Impfmaßnahmen vermitteln und so das nationale Gesundheitssystem zum Wohle der gesamten Bevölkerung stärken sollen“, fügte Dr. Johansen hinzu. 

Landesweit wurden etwa 60 Leiter von Impfprogrammen in Bezug auf Planung, Steuerung, Überwachung und Evaluation des Impfsystems geschult. Zusätzlich wurden 340 Gesundheitsfachkräfte in Bezug auf Geräte und Systeme der Impfstoffkühlkette sowie Impfstoffsicherheit, -kontrolle und -überwachung und Strategien zur Erreichung aller Teile der Bevölkerung geschult.

Ferner wurden im Rahmen der Reihe OpenWHO akkreditierte Schulungen über COVID-19 und Impfungen in die örtlichen Sprachen übersetzt.  Das aus diesen Kursen erworbene Wissen hilft dem Gesundheitspersonal dabei, die Qualität der Impfangebote zu verbessern, innovative Praktiken im Impfwesen an Kollegen weiterzugeben und bei den Patienten für Impfmaßnahmen zu werben. 

Das weitere Vorgehen 


„Die Einbeziehung digitaler Technologien in das Gesundheitssystem kann sich positiv auf die Art der Leistungserbringung auswirken und langfristige Verbesserungen bewirken. In Zukunft werden diese Maßnahmen für höhere Impfquoten bei Routineimpfungen, aber auch bei der Impfung gegen COVID-19 sorgen“, erklärte Dr. Johansen abschließend.

Die WHO wird Nordmazedonien auch weiterhin im Kampf gegen COVID-19 und beim anschließenden Wiederaufbau unterstützen, auch bei der Digitalisierung zur Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung.

Das Programm „Sicheres und innovatives Gesundheitswesen zu Zeiten von COVID-19“ zielt auf Verbesserung des Zugangs zu Angeboten der Sexual- und Reproduktionsgesundheit, zu Impfmaßnahmen und zu Unterstützungsangeboten für von häuslicher Gewalt betroffene Frauen, Mädchen und generell Kinder ab, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf stark gefährdete Bevölkerungsgruppen in entlegenen und unterversorgten Gebieten gelegt wird. Die Maßnahmen werden von WHO, UNICEF und UNFPA gemeinsam durchgeführt und durch Beiträge der Regierungen Dänemarks, Finnlands, Islands, Kambodschas, Kroatiens, der Niederlande, Norwegens, Neuseelands, Österreichs, der Philippinen, Portugals, der Republik Korea, Rumäniens, Schwedens, der Schweiz, der Slowakei, Spaniens, Thailands, des Vereinigten Königreichs, der Vereinigten Staaten und Zyperns an den Fonds der Vereinten Nationen für die Bekämpfung und Überwindung von COVID-19 ermöglicht.