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Neues EU-finanziertes Programm stärkt Gesundheitspersonal und psychische Gesundheitsversorgung in Armenien

14 March 2025
Pressemitteilung
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WHO/Europa und die Europäische Union (EU) haben in Zusammenarbeit mit dem armenischen Gesundheitsministerium ein neues gemeinsames Programm zur Stärkung des armenischen Gesundheitspersonals und zur Verbesserung der psychischen Gesundheitsversorgung in dem Land vorgestellt und damit einen wesentlichen Schritt zur Reformierung des armenischen Gesundheitswesens vollzogen. 

Die Initiative ist Teil des umfassenderen Fünf-Länder-Programms „Förderung der Widerstandsfähigkeit des Gesundheitswesens in den Ländern der Östlichen Partnerschaft“, das von der Generaldirektion Nachbarschaftspolitik und Erweiterungsverhandlungen der Europäischen Kommission finanziert wird und Anfang 2025 in Brüssel präsentiert wurde. 

Mit dieser neuen Initiative wird WHO/Europa Armenien und vier weitere Länder der Östlichen Partnerschaft – Aserbaidschan, Georgien, die Republik Moldau und die Ukraine – dabei unterstützen, ihr Gesundheitspersonal zu binden und zu unterstützen, das psychische Gesundheitswesen zu stärken, Stigmatisierung zu bekämpfen und kultur- und kunstbezogene Ansätze einzubeziehen. 

„Mit EU-Mitteln unterstützt die WHO Armenien bei der Stärkung seines Gesundheitspersonals und bei der Integration des psychischen Gesundheitswesens in die primäre Gesundheitsversorgung“, erklärte Dr. Siddhartha Datta, Repräsentant der WHO in Armenien, während der Auftaktveranstaltung am 26. Februar in Eriwan. „Der heutige Startschuss ist ein wichtiger Schritt hin zum Aufbau widerstandsfähiger Gesundheitssysteme, die künftige Herausforderungen bewältigen und eine inklusive Gesundheitsversorgung für alle gewährleisten können.“

Notwendigkeit der Schaffung widerstandsfähiger und nachhaltiger Gesundheitssysteme 

Die COVID-19-Pandemie hat weltweit Schwachstellen in den Gesundheitssystemen offengelegt und deutlich gemacht, dass das Gesundheitspersonal gestärkt und wirksamer unterstützt werden muss. Armenien steht wie viele Länder der Europäischen Region der WHO vor dringenden Herausforderungen wie Personalengpässen, ungleicher Verteilung des Gesundheitspersonals und hohen Burnout-Raten. 

Gleichzeitig hat sich die psychische Gesundheit als vorrangiger Bereich herauskristallisiert, in dem eine Verlagerung von institutionellen Modellen hin zu einer gemeindenahen, patientenorientierten Versorgung erforderlich ist, bei der die Stigmatisierung abgebaut und der Zugang zu unverzichtbaren Leistungen erweitert wird.

„Die EU ist entschlossen, das armenische Gesundheitswesen zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass die Investitionen von heute zu dauerhaften und sinnvollen Veränderungen führen“, sagte Vassilis Maragos, Botschafter und Leiter der EU-Delegation in Armenien. „Durch unsere Partnerschaft mit der WHO stellen wir uns den zentralen Herausforderungen im Personalbereich und erweitern den Zugang zu Angeboten im Bereich der psychischen Gesundheit. Ein resilientes Gesundheitssystem ist die Grundlage einer starken Gesellschaft, und gemeinsam arbeiten wir daran, eine hochwertige Gesundheitsversorgung für alle Menschen in Armenien zu verwirklichen.“

Stärkung des Gesundheitspersonals in Armenien

Ein gut ausgebildetes und ausgewogen verteiltes Gesundheitspersonal ist eine wesentliche Voraussetzung für eine hochwertige Versorgung. In diesem Sinne wird sich das von der EU finanzierte Programm auf folgende Schwerpunkte konzentrieren:
  • Verbesserung der Personalbindung im Gesundheitswesen durch bessere Arbeitsbedingungen und psychologische Betreuung;
  • Verbesserung der Qualität der medizinischen und pflegerischen Ausbildung, um sie an die Bedürfnisse Armeniens in der Gesundheitsversorgung anzupassen; und
  • Unterstützung einer evidenzbasierten Personalplanung für die langfristige Nachhaltigkeit des Gesundheitssystems.

Verbesserung der Angebote im Bereich der psychischen Gesundheit und Abbau der Stigmatisierung

Das psychische Gesundheitswesen ist nach wie vor ein wichtiger, aber unterfinanzierter Bereich der Gesundheitsversorgung in Armenien. Institutionalisierung und Stigmatisierung haben den Zugang zu notwendigen Angeboten oft eingeschränkt. Als 
Antwort darauf soll das Programm:
  • das nationale psychische Gesundheitswesen und die Leistungserbringung stärken;
  • Gesundheitsfachkräfte für einen auf Rechte gestützten, patientenorientierten Ansatz im psychischen Gesundheitswesen schulen; und
  • das Bewusstsein für psychische Gesundheit und seelisches Wohlbefinden durch Maßnahmen zur Bekämpfung von Stigmatisierung und Diskriminierung im Bereich der psychischen Gesundheit sowie die Verbesserung der gemeindenahen Versorgung fördern.
Die Zusammenarbeit zwischen WHO und EU in Armenien ist Teil eines breiteren Engagements zur Stärkung der Gesundheitssysteme in der gesamten Region der Östlichen Partnerschaft. Die Partnerschaft unterstützt Armenien dabei, seine Reformen im Gesundheitswesen voranzutreiben, um den Weg zu einer allgemeinen Gesundheitsversorgung zu ebnen und die Widerstandsfähigkeit des Gesundheitssystems sicherzustellen.