Künstliche Intelligenz und Datentechnologie ermöglichen intelligentere Gesundheitsversorgung – vier Lösungen, die bei der Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten etwas bewirkt haben

14 December 2021
Pressemitteilung
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Ab heute (14. Dezember) bringt die „Konferenz der Europäischen Region der WHO zur Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten durch digitale Lösungen“ in Moskau Entscheidungsträger und Experten aus allen Teilen der Europäischen Region der WHO zusammen, um innovative Wege zur Bekämpfung chronischer Erkrankungen zu erörtern, von denen Millionen von Menschen betroffen sind.

Die zunehmende Ausbreitung nichtübertragbarer Krankheiten in der Europäischen Region erfordert neue Ansätze für die Bewältigung chronischer Erkrankungen. COVID-19 hat den Zugang zur Gesundheitsversorgung beeinträchtigt und die Volkswirtschaften enorm belastet. Dies hat die Länder dazu veranlasst, nach digitalen Lösungen zu suchen, um die Qualität der Gesundheitsangebote zu verbessern und sie so bedarfsgerechter zu gestalten.

Gleichzeitig suchen Entscheidungsträger in der gesamten Region nach neuen Wegen, um die Prävention nichtübertragbarer Krankheiten zu verbessern und allgemein gesündere Lebensweisen zu fördern – ein Bereich, der noch weiter erforscht werden muss.

Eine Reihe von Beispielen aus den Ländern zeigen, inwiefern digitale Lösungskonzepte bei der Prävention und Behandlung von nichtübertragbaren Krankheiten behilflich sein können.

Online-Diabetes-Register befähigt Patienten zu selbstbestimmtem Handeln

In Kroatien wurde im Jahr 2000 erstmals ein nationales Diabetes-Register eingeführt. Das Register namens CroDiab ist ein web-basiertes System zur Erfassung von Informationen über Diabetespatienten, die es Gesundheitsfachkräften ermöglichen, besser auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten einzugehen und bessere Behandlungsoptionen zu wählen.

Die in CroDiab erfassten Daten werden aus staatlichen Registern und Berichten aus der primären Gesundheitsversorgung und Krankenhäusern gesammelt. Seit 2004 ist die Nutzung dieser digitalen Datenbank für alle in der primären und sekundären Gesundheitsversorgung tätigen Ärzte, die Diabetespatienten behandeln, obligatorisch.

Datenbank zur Verbesserung der Krebsbehandlung

In Georgien macht ein nationales elektronisches Erfassungssystem für Krebsdaten die Krebsvorsorge, -diagnostik und -behandlung für Patienten und Ärzte effizienter und ermöglicht es dem Staat, bessere Strategien für die Krebsbekämpfung zu entwickeln.

Das Einheitliche elektronische System für die Krebsdatenerfassung registriert jeden Schritt in der Betreuung von Krebsfällen. Infolgedessen müssen Patienten nicht länger ihre Diagnoseakten mitbringen, wenn sie unterschiedliche Spezialisten aufsuchen, da alles bereits im System vorhanden ist. Durch die Nutzung dieses innovativen Tools sind Gesundheitsfachkräfte und Gesundheitsbehörden im Land besser in der Lage, Krebsbehandlungen zu planen und die bestmöglichen Praktiken zu wählen.

Künstliche Intelligenz beschleunigt Planung der Strahlentherapie

In der Slowakei hilft eine neue Technologie dabei, die Durchschnittszeit für die Planung einer Strahlentherapie durch einen Radioonkologen um mindestens 30% zu verkürzen.

Das Software-Tool macht sich dabei künstliche Intelligenz zunutze, um innerhalb von Sekunden aus einer Computertomographie (CT)-Aufnahme automatisch Bilder zu generieren. Dadurch können Onkologen sicherstellen, dass die Planung der Strahlentherapie optimal und die Strahlentherapie für den Patienten so schonend wie möglich verläuft.

Mobile App erleichtert das Leben von Menschen mit rheumatoider Arthritis

Für viele Menschen mit chronischen Erkrankungen macht es einen großen Unterschied, wenn sie von anderen Menschen, die mit den gleichen Herausforderungen zu kämpfen haben, Unterstützung erfahren. Auf Grundlage dieser Erkenntnis wurde in Schweden die Elsa-Wissenschafts-App entwickelt, um Patienten, die sich gerne über ihre Erfahrungen austauschen, Wissen über ihre Krankheit aneignen und eine aktive Rolle in ihrer Gesundheitsversorgung spielen wollen, miteinander zu verbinden.

Die erste chronische Erkrankung, die bei der Elsa-Wissenschafts-App in den Mittelpunkt gerückt wurde, ist rheumatoide Arthritis. Durch Nutzung der App können Menschen mit dieser Erkrankung ihre Gesundheitsinformationen mit Spezialisten oder Gesundheitseinrichtungen teilen und Unterstützung von Familien und Freunden erhalten.

In der Europäischen Region helfen digitale Lösungen immer mehr Menschen, die Vorteile einer hochwertigen Gesundheitsversorgung zu nutzen und zu teilen und mehr über gesündere Entscheidungen und Lebensweisen zu erfahren.

Die Konferenz zur Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten durch digitale Lösungen in Moskau spiegelt auch die Vision des Europäischen Arbeitsprogramm 2020–2025 der WHO wider und teilt die Hoffnung, dass wir selbst im Kampf gegen die Herausforderungen der COVID-19-Pandemie eine bessere und gesündere Welt für alle schaffen.