Vom 28. November bis 2. Dezember 2022 besuchte eine hochrangige Delegation aus Tadschikistan die Türkei, um die Zusammenarbeit und den Austausch von Erfahrungen und vorbildlichen Praktiken in Bezug auf Gesundheitsfinanzierung und primäre Gesundheitsversorgung auszuweiten. Die beiden Länder haben eine enge Zusammenarbeit bei der Durchführung einer Reihe ehrgeiziger Reformen im tadschikischen Gesundheitssystem vereinbart.
Die Türkei hat in den vergangenen beiden Jahrzehnten bedeutende Reformen im Gesundheitssystem auf den Weg gebracht. So strebt das Land eine allgemeine Gesundheitsversorgung an, indem es der gesamten Bevölkerung Zugang zur gesundheitlichen Grundversorgung verschafft, ohne sie der Gefahr ruinöser oder zu Verarmung führender Gesundheitsausgaben aus eigener Tasche auszusetzen, die ihr die Deckung von anderen Grundbedürfnissen wie Nahrungsmittel, Wohnung und Strom erschweren würden.
Die Erfahrungen der Türkei sind wertvoll für Tadschikistan, das sich inmitten der Durchführung weitreichender Reformen im eigenen Gesundheitssystem befindet. Der Besuch ermöglichte es den Vertretern Tadschikistans, vorbildliche Praktiken für die Organisation der Gesundheitsfinanzierung im Rahmen eines effizienten Gesundheitssystems zu bestimmen, insbesondere Leistungspakete und Zahlungen an Leistungsanbieter. Im Mittelpunkt dieser Reformen stehen die Stärkung der primären Gesundheitsversorgung und ihre allgemeine Zugänglichkeit und kostenlose Bereitstellung.
Wichtigste Bereiche für die Zusammenarbeit zur Förderung einer allgemeinen Gesundheitsversorgung in Tadschikistan
Die tadschikische Delegation bestand aus einem Vertreter des Exekutivbüros des Präsidenten sowie den Stellvertretenden Ministern aus dem Ministerium für Gesundheit und soziale Sicherheit, dem Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Handel und dem Ministerium für Arbeit, Migration und Beschäftigung, die allesamt eine bedeutende Rolle bei der Reform des tadschikischen Gesundheitssystems spielen.
Die Delegation traf in Ankara mit ihren türkischen Amtskollegen beim Gesundheitsministerium, beim Finanzministerium und beim Ministerium für Arbeit und soziale Sicherheit sowie mit Vertretern der Sozialversicherungsbehörde zusammen. Während des fünftägigen Wissensaustauschs besuchte die tadschikische Delegation mehrere Gesundheitseinrichtungen in der Türkei, um sich ein besseres Bild von der gegenwärtigen Organisationsstruktur des türkischen Gesundheitssystems zu machen. Die Vertreter des türkischen und des tadschikischen Ministeriums vereinbarten auch eine weitere Intensivierung der strategischen Zusammenarbeit zur Beschleunigung der Reformen im tadschikischen Gesundheitssystem in den kommenden Jahren.
Länderübergreifende Lernprozesse bieten eine günstige Gelegenheit zur Stärkung von Gesundheitssystemen, und der Austausch zwischen Tadschikistan und der Türkei ist ein großartiges Beispiel für die Bedeutung strategischer Kooperationen innerhalb der Europäischen Region der WHO. Dies zeigt, wie die WHO Akteure aus verschiedenen Ländern für kollegiale Lernprozesse und die Schaffung eines internationalen Netzwerks von Gesundheitsfachkräften zusammenführt.
Der hochrangige Besuch zur Ausweitung der bilateralen Zusammenarbeit wurde von den Länderbüros der WHO in Tadschikistan und der Türkei mit fachlicher Unterstützung durch das WHO-Büro Barcelona zur Finanzierung der Gesundheitssysteme organisiert, das beide Länder in ihren Bemühungen zur Reformierung der Gesundheitsfinanzierung unterstützt. Auch die Türkische Behörde für Kooperations- und Koordinationsfragen (TİKA) trug erheblich zur Organisation des Besuchs bei.
Der hochrangige Besuch wurde durch das von der Europäischen Union finanzierte Programm für gesundheitliche Entwicklung ermöglicht. Die Europäische Union ist eine starke Partnerin für Tadschikistan und hat allein in den vergangenen zehn Jahren mehr als 60 Mio. € in die Förderung einer allgemeinen Gesundheitsversorgung in dem Land investiert.