Zusammenfassung und Ergebnisse der dritten außerordentlichen Tagung des WHO-Regionalkomitees für Europa

15 May 2023
Pressemitteilung
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Am 15. Mai 2023 fand eine außerordentliche Tagung des WHO-Regionalkomitees für Europa (RCSS3), des beschlussfassenden Organs der WHO in der Europäischen Region, in virtueller Form statt. Den Vorsitz führte Frau Botschafterin Nora Kronig Romero (Schweiz), die Exekutivpräsidentin der 72. Tagung des WHO-Regionalkomitees für Europa. 

Die Tagung fand auf Wunsch von 30 Mitgliedstaaten der WHO in der Europäischen Region statt. Diese Länder hatten einen Beschlussentwurf vorgelegt, der vorsah, das Europäische Büro der WHO für die Prävention und Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten in Moskau zu schließen und dessen Aufgaben und die Steuerung seiner Arbeit spätestens zum 1. Januar 2024 an den Sitz von WHO/Europa in Kopenhagen zu verlegen. 

Vor der Abstimmung über den Beschlussentwurf stimmten die Mitgliedstaaten auch über zwei Änderungsvorschläge zu dem Beschlussentwurf ab.

Der erste Änderungsvorschlag, der von der Russischen Föderation vorgelegt wurde, bestand darin, „einen Unterausschuss des Regionalkomitees einzusetzen, der die Schließung des Europäischen Büros der WHO für die Prävention und Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten (Fachzentrum für nichtübertragbare Krankheiten) in Moskau und die Verlagerung seiner Aufgaben und seiner Führung ins WHO-Regionalbüro für Europa in Kopenhagen untersucht“. Eine Mehrheit der anwesenden Mitgliedstaaten stimmte gegen den von der Russischen Föderation vorgelegten Änderungsvorschlag. 

Der zweite Änderungsvorschlag, der von Tadschikistan vorgelegt wurde, bestand darin, „das Europäische Büro der WHO für die Prävention und Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten (Fachzentrum für nichtübertragbare Krankheiten) von Moskau nach Duschanbe (Republik Tadschikistan) zu verlegen“. Eine Mehrheit der anwesenden Mitgliedstaaten stimmte gegen den von Tadschikistan vorgelegten Änderungsvorschlag. 

In einer Abstimmung stimmte die Mehrheit der anwesenden Mitgliedstaaten dem Beschlussentwurf zur Schließung des Fachzentrums für nichtübertragbare Krankheiten in Moskau und Verlagerung seiner Aufgaben an den Sitz von WHO/Europa in Kopenhagen (EUR/RCSS3/CONF./2) zu.  

Nach dem Ergebnis der heutigen Tagung und während der Zeit des Übergangs der Aufgaben wird WHO/Europa die Unterstützung und Orientierungshilfe für die Mitgliedstaaten in Bezug auf die Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten in der gesamten Europäischen Region aufrechterhalten. 

Zahlreiche Mitgliedstaaten unterstrichen in ihren Wortmeldungen die Bedeutung der Arbeit von WHO/Europa zur Unterstützung ihrer Bemühungen zur Prävention und Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten und bedankten sich für diese Unterstützung.

Nichtübertragbare Krankheiten sind mit großem Abstand die führende Todesursache in der Europäischen Region der WHO. Insgesamt entfallen auf die vier häufigsten nichtübertragbaren Krankheiten – Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebserkrankungen, Diabetes und chronische Atemwegserkrankungen – fast 75 % aller Todesfälle in der Europäischen Region, die 53 Länder Europas und Zentralasiens umfasst.