„Ich bin sehr froh, dass ich weiterhin in der Lage bin, mein Kind gemäß dem von Ärzten empfohlenen Impfplan impfen zu lassen“, sagt Inna Iachimenco, eine ukrainische Mutter, die Anfang März mit ihren zwei Söhnen in die Republik Moldau flüchtete, nachdem in der Nähe ihres Zuhauses in der Region Sumy die ersten Schüsse und Explosionen zu hören gewesen waren.
Seit dem ersten Tag des Krieges hat die Republik Moldau ukrainischen Flüchtlingen im Land kostenlose Gesundheits- und Impfangebote zur Verfügung gestellt. Bisher wurden über 1000 Dosen Routineimpfungen, darunter etwa gegen Masern/Mumps/Röteln (MMR), Poliomyelitis und Diphtherie/Tetanus/Pertussis, an Flüchtlingskinder ausgegeben. Darüber hinaus wurden 1150 erwachsene Flüchtlinge während ihres Aufenthalts im bzw. auf ihrem Weg durch das Land gegen COVDID-19 geimpft.
Da ihr der Nutzen von Impfungen bewusst ist, hatte Inna großes Interesse daran, ihren jüngsten Sohn Maxim so schnell wie möglich nach seinem ersten Geburtstag – dem Alter, ab dem Kinder für die Kombinationsimpfung in Frage kommen – gegen MMR impfen zu lassen. Obwohl sie weit weg von zu Hause sind, erhielt Maxim diese wichtige erste Impfung wie geplant.
„Alle ungeimpften Kinder stellen ein Gesundheitsrisiko für andere Kinder mit einem schwachen Immunsystem dar. Ich empfehle anderen Müttern, meinem Beispiel zu folgen, und rate ihnen, sich nur über offizielle Quellen zu Impfungen zu informieren, nicht über Gruppen in den sozialen Medien“, erklärt Inna.
Auch Innas älterer Sohn hat alle empfohlenen Impfungen erhalten. „Er ist schon ein Teenager. Impfungen haben ihn vor Infektionskrankheiten geschützt. Er hatte nie irgendwelche Nebenwirkungen“, fährt sie fort. „Ich liebe meine Kinder, deshalb wähle ich, was für sie am besten ist. Ich fühle mich sicherer in dem Wissen, dass sie vor Krankheiten geschützt sind.“
Raisa Ursu, eine Pflegekraft aus dem Gesundheitszentrum Calarasi, die Impfungen an Flüchtlinge verabreicht, erläutert: „Die Impfung von Kindern und Erwachsenen gegen Infektionskrankheiten ist die einfachste und kostenwirksamste vorbeugende Maßnahme, die uns zur Verfügung steht. Impfungen sind ein Schutzschild gegen diese gefährlichen Krankheiten, die zu einer schweren Erkrankung oder zum Tod führen können.“
Raisa fügt hinzu: „Dank Impfungen sind viele Krankheiten, die früher einmal sehr weit verbreitet waren, heutzutage im Hinblick auf ihre Prävalenz auf dem niedrigsten Niveau der Geschichte.“
Chancengleichheit beim Zugang zu Impfungen für alle
„Wir setzen alles daran, jenen Menschen zu helfen, die am dringendsten Hilfe benötigen, insbesondere Schutzbedürftige, wie ältere Menschen, Menschen mit Vorerkrankungen, Schwangere und Kinder. Unsere Priorität besteht derzeit darin, Lücken bei der Versorgung mit Routine- und COVID-19-Impfungen zu schließen, um sowohl örtliche Gemeinschaften als auch Flüchtlinge zu schützen und sicherzustellen, dass niemand zurückgelassen wird“, erklärt Dr. Miljana Grbic, WHO Repräsentantin in der Republik Moldau.
Bisher haben seit Beginn des Krieges weit über 500 000 Flüchtlinge die Grenzen in die Republik Moldau überschritten. Von diesen sind rund 80 000 (die Hälfte von ihnen Kinder) im Land geblieben. Alle Flüchtlinge haben kostenlosen Zugang zu sämtlichen Impfangeboten, die für alle Einwohner des Landes zur Verfügung stehen.
Mit Unterstützung der WHO haben die nationalen Gesundheitsbehörden umgehend Maßnahmen zum Schutz der öffentlichen Gesundheit ergriffen, um das Auftreten und die Ausbreitung impfpräventabler Krankheiten zu verhindern. Seit den ersten Kriegstagen unterstützt die WHO die Entwicklung von Impfleitlinien, führt wichtige Risikobewertungen durch und hat eine Reihe von Workshops abgehalten, um die Anstrengungen zur Schließung von Impflücken zu stärken.
Darüber hinaus ist die WHO verstärkt darum bemüht sicherzustellen, dass Flüchtlinge an Grenzübergängen, in Flüchtlingszentren und in Gesundheitseinrichtungen Zugang zu wesentlichen Informationen über Impfangebote und die Risiken impfpräventabler Krankheiten erhalten.
Gemeinsames Projekt von Europäischer Union und WHO zur Unterstützung der Länder der Östlichen Partnerschaft
Finanzmittel aus einem gemeinsamen Projekt von Europäischer Union und WHO/Europa zur Unterstützung der Bereitstellung von COVID-19-Impfstoffen und -Impfungen in den Ländern der Östlichen Partnerschaft – Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Georgien, Republik Moldau und Ukraine – wurden umgewidmet, um auf die unmittelbaren gesundheitlichen Bedürfnisse der vom Konflikt betroffenen Bevölkerung der Ukraine einzugehen.