WHO/Anna Keller
Junge Menschen auf dem Forum Youth4Health
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Wir erwarten Wandel – deutliche Botschaft von Youth4Health an die Politik

18 November 2022
Pressemitteilung
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„Wir sollten in die Lage versetzt werden, uns an Entscheidungen zu beteiligen. Es ist höchste Zeit“, sagt Benedicte Molnes (22) aus Norwegen. „Wir sind immer noch mit so vielen Problemen konfrontiert, nicht nur im Gesundheitsbereich, sondern auch mit Katastrophen, die die ganze Welt betreffen. Letztendlich geht es um unser Leben“, fügt Ania Sauku (20) aus Albanien hinzu.


In Tirana, der Europäischen Jugendhauptstadt 2022, nahmen rund 500 junge Menschen aus 30 Ländern an dem erstmalig stattfindenden Forum Youth4Health von WHO/Europa teil; außerdem anwesend waren 200 andere Delegierte von staatlichen und zivilgesellschaftlichen Partnerorganisationen sowie Organisationen der Vereinten Nationen.

Das vom 25. bis 27. Oktober stattfindende Forum befasste sich mit Gesundheit und Wohlbefinden junger Menschen und ihrer Einbeziehung in Entscheidungsprozesse. Das Forum wurde von WHO/Europa zusammen mit dem albanischen Ministerium für Gesundheit und Soziales, dem Büro der Ministerin für Jugend und Kinder, der Stadt Tirana und dem Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) einberufen. 

Die Teilnehmer einigten sich auf eine Blaupause für Folgemaßnahmen. 

Fünf Maßnahmen für eine verstärkte Einbeziehung der Jugend in Entscheidungsprozesse im Gesundheitsbereich 

  1. Werben um junge Menschen in all ihrer Vielfältigkeit als Partner bei Entscheidungen, die ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden betreffen. 
  2. Beseitigung von Barrieren und Förderung von Chancen für eine sinnvolle Beteiligung junger Menschen in allen Bereichen und Umfeldern. 
  3. Ermächtigung derer, die nicht oft zu hören oder zu sehen sind (Beseitigung einander überschneidender Benachteiligungen), indem aktiv ihre Beteiligung gefördert wird und sichere, jugendfreundliche Räume geschaffen und inklusive Wege eingeschlagen werden, damit alle ihre Meinungen und Erfahrungen einbringen können. 
  4. Schaffung von Räumen, wo generationsübergreifend Kooperation und Dialog stattfinden und Ergebnisse entstehen können. 
  5. Unterstützung der Präsentation des Jugend-Netzwerks von WHO/Europa auf der 73. Tagung des WHO-Regionalkomitees für Europa, um die Sichtweise der Jugend in allen Bereichen der Arbeit von WHO/Europa einzubeziehen, sowie eines zweijährlich stattfindenden Jugendforums für Gesundheit und Wohlbefinden. 

Fünf Maßnahmen zur Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden der Jugend 

  1. Bewusstseinsbildung für Fragen von Gesundheit und Wohlbefinden, die uns alle angehen und betreffen, insbesondere solche, die für junge Menschen und ihre Zukunft von Belang sind. 
  2. Zusammenarbeit zur Förderung und Schaffung gesunder und nachhaltiger Umfelder, die sich direkt mit aktuellen Problemen und Gefahren in den Bereichen Gesundheit und Klimawandel beschäftigen. 
  3. Fach- und ressortübergreifende Zusammenarbeit auf der Suche nach innovativen Lösungen für komplexe Fragestellungen, die uns alle betreffen, z. B. Probleme wie die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels oder anhaltende Konflikte. 
  4. Umsetzung der Lehren aus der COVID-19-Pandemie in die Praxis, um mehr Widerstandsfähigkeit zu entwickeln und besser für künftige Krisen gerüstet zu sein, einschließlich der Bekämpfung der Ausbreitung schädlicher Fehlinformationen. 
  5. Zusammenarbeit zur Verbesserung vorhandener Rahmenkonzepte, Systeme, Strategien und Programme mit dem Ziel einer evidenzgeleiteten und personenorientierten Gesundheitspolitik, die auf allen Ebenen funktioniert.
Alice Brito (20) aus Portugal erklärt: „Ich erwarte, dass sich etwas ändert.“ 

WHO/Europa wird sein neues Netzwerk Youth4Health aufbauen und zusammen mit Jugendorganisationen diese Maßnahmen weiterverfolgen. Die Zielsetzung ist klar: Einbeziehung junger Menschen in Entscheidungen, die ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden betreffen.