Von der Eröffnung eines neuen Zentrums zur Bereitschaftsplanung für gesundheitliche Notlagen über die Einsetzung eines wissenschaftlichen Beirats zur Bestimmung von Handlungsprioritäten während Pandemien und die Bildung des gemeinsamen Sekretariats einer Dreierkoalition zur Koordinierung der Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen im Rahmen der Initiative „Eine Gesundheit“ bis zur Vorbereitung auf Verfügbarkeit und Einsatz eines COVID-19-Impfstoffs und zur Umstrukturierung des WHO-Regionalbüros für Europa: an allen Fronten werden Fortschritte bei der Umsetzung des Europäischen Arbeitsprogramms – „Gemeinsam für mehr Gesundheit in Europa“ erzielt.
Auf einer Tagung des Ständigen Ausschusses des Regionalkomitees für Europa (SCRC), des leitenden Organs der Europäischen Region der WHO, am 18. November 2020, erläuterte Dr. Hans Henri P. Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa, ein breites Spektrum von Aktivitäten des WHO-Regionalbüros für Europa seit der Annahme des EPW durch die Mitgliedstaaten im September 2020.
Als wichtigste Entwicklungen nannte er:
- Operationalisierung des Kompetenzzentrums der WHO zur Bereitschaftsplanung für humanitäre und gesundheitliche Notlagen in Istanbul, das der Europäischen Region als Zentrum zur Bereitschaftsplanung für Notlagen dienen und technischen Sachverstand zur Verbesserung des Kapazitätsaufbaus und zur Operationalisierung ausgewählter Kernkapazitäten im Rahmen der Internationalen Gesundheitsvorschriften (2005) beisteuern soll;
- ausführliche Beratungen auf der zweiten Sitzung der Paneuropäischen Kommission für Gesundheit und nachhaltige Entwicklung, die anhand der Erfahrungen aus der COVID-19-Pandemie Handlungsempfehlungen für die Gesundheits- und Pflegesysteme erarbeiten soll; die Bildung themenbezogener Arbeitsgruppen, die es den Mitgliedern der Kommission ermöglichen sollen, konkrete Bereiche wie die wirtschaftlichen Aussichten, Innovation, digitale Umgestaltung und die Rolle der Wissenschaft bei politischen Entscheidungsprozessen zu untersuchen; und Einsetzung eines wissenschaftlichen Beirats zur Unterstützung der Arbeit der Kommission;
- Einrichtung eines gemeinsamen Sekretariats zusammen mit der Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) mit dem Ziel, im Rahmen der Initiative „Eine Gesundheit“ die Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen in der gesamten Europäischen Region der WHO zu koordinieren;
- Vorbereitung auf Verfügbarkeit und Einsatz eines COVID-19-Impfstoffs, einschließlich der Beratungen mit der Europäischen Kommission, Einführung einer Online-Plattform zur Beobachtung der Bereitschaftsplanung auf nationaler Ebene sowie Empfehlungen zur bevorzugten Behandlung bestimmter Bevölkerungsgruppen bei der Impfung gegen COVID-19 in der Europäischen Region;
- Abschluss der umfassenden Umstrukturierung des WHO-Regionalbüros für Europa mit einer umfassenden funktionellen Überprüfung aller Abteilungen nach der Ernennung der neuen Obersten Leitungsebene.
Nach dem Überblick über die Aktivitäten des WHO-Regionalbüros für Europa durch den Regionaldirektor und einem Lagebericht zur COVID-19-Pandemie in der Europäischen Region durch die Direktorin für gesundheitliche Notlagen in der Europäischen Region, Dr. Dorit Nitzan, prüften die Mitglieder des SCRC den ersten Entwurf des Programms für die Tagung des WHO-Regionalkomitees für Europa im nächsten Jahr. Sie überprüften auch die Aufgaben der Arbeitsgruppen des Ständigen Ausschusses, die sich mit Führungsfragen beim Regionalbüro für Europa, der Arbeit auf der Länderebene sowie Finanzierungsfragen befassen werden.