Vermeidung unnötiger Krankenhausaufenthalte für Tuberkulosepatienten in Rumänien

21 January 2020
Pressemitteilung
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Das rumänische Gesundheitsministerium hat ein Pilotprojekt für die Behandlung von Tuberkulosepatienten in ambulanten Einrichtungen gestartet, durch die unnötige Krankenhausaufenthalte vermieden werden sollen. Das am 9. Januar 2020 begonnene Projekt stellt einen wichtigen Schritt hin zur Schaffung einer patientenorientierten Versorgung in dem Land dar.

Die unter der Regie des Ministeriums in Bukarest durchgeführte Initiative zielt auf rund 200 Tuberkulosepatienten ab, die in Apotheken behandelt werden, sodass sie nicht isoliert und ins Krankenhaus eingewiesen werden müssen, sofern es nicht zu klinischen Komplikationen kommt.

Auf dem Weg zu einer patientenorientierten Gesundheitsversorgung

Die Behandlung in ambulanten Einrichtungen ist nicht nur patientenfreundlicher, da diese zuhause bei ihren Familien bleiben können, sondern letztendlich auch effizienter für das nationale Gesundheitssystem. Denn so wird eine zusätzliche Belastung für das Krankenhauswesen vermieden. Die Zielsetzung besteht darin, später noch näher an die primäre Gesundheitsversorgung und die Ressourcen in örtlichen Gemeinschaften heranzurücken.

Darüber hinaus ermöglicht das Projekt auch eine schnelle Diagnose von Tuberkulosepatienten und verringert so für andere die Gefahr einer Ansteckung. Je nach Ausgang könnte der Pilotversuch anschließend auf die nationale Ebene ausgeweitet werden.

Der Ansatz steht im Einklang mit den Empfehlungen der WHO, die eine stärker patientenorientierte Versorgung und die Verlagerung vom Krankenhaus auf ambulante Einrichtungen vorsehen.

Ein kooperativer Ansatz

Mit Unterstützung durch das Nationale Institut für öffentliche Gesundheit, das Marius-Nasta-Institut für Pneumophthisiologie und die Romanian Angel Appeal Foundation strebt das Gesundheitsministerium an, Probleme bei der Handhabung von Tuberkulosefällen im rumänischen Gesundheitssystem zu beheben. Das Pilotprojekt läuft von Januar bis Dezember 2020 unter dem Dach eines umfassenderen Projektes namens „Bewältigung der systembedingten Herausforderungen bei der Versorgung von Tuberkulosepatienten in Rumänien“, das Ende 2021 ausläuft und vom Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria finanziert wird.

In enger Zusammenarbeit mit der WHO arbeitet das Gesundheitsministerium auf die Schaffung eines robusteren Rahmens für die Rechenschaftslegung hin, hat in Maßnahmen zum Kapazitätsaufbau investiert und plant die Bereitstellung von Schulungen über die Stärkung des Gesundheitssystems zur Einrichtung solider Steuerungsfunktionen.