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Erklärung – „Ich wünsche mir...“: Die Hoffnungen von Menschen, die mit HIV leben, stärken unser Bekenntnis zur Beendigung von Aids (#EndAIDS)

Erklärung von Dr. Hans Henri P. Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa

21 February 2024
Aussage
Kopenhagen, 20. Februar 2024
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Mein berufliches Engagement für HIV reicht 30 Jahre zurück, bis 1994, als ich mich Ärzte ohne Grenzen Belgien anschloss und in Somalia im Bereich Tuberkulose- und HIV-Bekämpfung arbeitete. Damals sah die Welt noch ganz anders aus: Eine HIV-Diagnose war praktisch ein Todesurteil, sich testen zu lassen eine langwierige Tortur, und es gab kaum Behandlungsmöglichkeiten.

Viele der Fortschritte, von denen wir damals nur träumen konnten, sind heute Realität, wie z. B. eine hochwirksame Behandlung, die das Virus im Blut so weit reduziert, dass es nicht mehr nachweisbar ist und nicht mehr auf andere übertragen werden kann. Wir verfügen über zahlreiche Präventionsmöglichkeiten und Schnelltests. Aus medizinischer Sicht ist HIV einfach zu einer chronischen Krankheit geworden. Menschen mit HIV können ein langes, gesundes Leben führen. Doch ein großes Hindernis bleibt: Stigmatisierung und Diskriminierung aufgrund von HIV fordern noch immer ihren Tribut und halten Menschen davon ab, sich testen und behandeln zu lassen.

Wenn es um optimale Gesundheitsergebnisse geht, bin ich der festen Überzeugung, dass neben Gesundheitsbehörden und Leistungsanbietern auch die Menschen und Gemeinschaften das Ruder in der Hand haben sollten. Dies ist ein zentrales Prinzip, das sich durch das gesamte Europäische Arbeitsprogramm zieht und die gesamte Arbeit von WHO/Europa bestimmt, einschließlich unserer Bemühungen um die Beendigung von Aids (#EndAIDS). 

In diesem Sinne sind wir mit einer Reihe von Menschen in der Europäischen Region der WHO in Kontakt getreten, die mit HIV leben, und haben sie gebeten, einen Wunsch für das Jahr 2024 zu äußern, den wir über die Accounts von WHO/Europa in den sozialen Medien geteilt haben. 

Diese Wünsche – aus einer Reihe von Ländern und Kulturen – sind ein starker Ausdruck der Hoffnung auf Zugang zu Behandlungen für alle, auf Freiheit von der Angst vor Ablehnung und Demütigung, auf Respekt und Unterstützung für alle. 

Stigmatisierung und Diskriminierung haben in der Gesundheitsversorgung keinen Platz. Isolation und Ausgrenzung können Epidemien nicht aufhalten – Engagement und Vertrauen schon. In der heutigen Zeit sollte niemand in den 53 Mitgliedstaaten in der Europäischen Region der WHO mehr an Aids erkranken, geschweige denn daran sterben.

Ich möchte nicht nur den Menschen danken, die sich an dieser Kampagne beteiligt haben, sondern auch meine Entschlossenheit zum Ausdruck bringen, gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen bei WHO/Europa den bestmöglichen Gesundheitszustand und Stigmatisierungsfreiheit für alle Menschen mit HIV anzustreben und das Endziel der Beendigung von Aids weiter zu verfolgen.

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