Als bislang erstes unter den 53 Ländern der Europäischen Region der WHO richtet Kirgisistan zum zweiten Male eine Runde der Gemeinsamen externen Evaluationsmission (JEE) aus. An der JEE-Mission in Kirgisistan, die vom 3. bis 7. Juli 2023 stattfand, nahmen 15 internationale Fachleute aus mehreren Ländern, fachlichen Institutionen und Organisationen der Vereinten Nationen teil, um die Fähigkeit des Landes zur Prävention, Erkennung und raschen Bekämpfung von Bedrohungen für die öffentliche Gesundheit zu bewerten.
Die JEE-Mission untersuchte insgesamt 19 Fachbereiche (u. a. Immunisierung und Laborwesen) im Rahmen eines kooperativen Prozesses der kollegialen Begutachtung, an dem nationale und internationale Experten beteiligt waren. Im Laufe einer Woche führten die Experten gemeinsame Diskussionen und Vor-Ort-Besuche durch, um eine umfassende Bewertung der Kapazitäten des Landes im Bereich der Gesundheitssicherheit vorzunehmen. Das Ziel bestand darin, Defizite und Stärken zu ermitteln und das Land mit wertvollen Erkenntnissen für eine wirksame Reaktion auf neu auftretende Gesundheitsgefahren zu versorgen.
„Die Umsetzung der Internationalen Gesundheitsvorschriften und ganz allgemein die Vorbereitung auf gesundheitliche Notlagen haben für die kirgisische Regierung oberste Priorität. In einer Zeit, in der die Zahl der Grenzübertritte immer mehr wächst, wird ein wirksamer medizinischer und sanitärer Schutz zu einem integralen Bestandteil der öffentlichen Gesundheit. Es ist wichtig, dass wir die Gemeinsame externe Evaluation nicht als einen negativen Prozess ansehen, der nur Probleme und Mängel aufdeckt. Vielmehr ist sie eine einzigartige Gelegenheit, unsere Leistungen und unser Potenzial zu erkennen und Empfehlungen für weitere Verbesserungen zu erhalten“, erklärte Gulnara Baatyrova, Gesundheitsministerin der Republik Kirgisistan.
Dr. Shahin Huseynov, Sonderbeauftragter des Regionaldirektors in der Republik Kirgisistan und kommissarischer Leiter des Länderbüros, unterstrich die Bedeutung dieser freiwilligen JEE-Mission: „Die Bereitschaft Kirgisistans, die freiwillige JEE-Mission zu empfangen, zeugt von seiner Entschlossenheit zur Stärkung seiner Kapazitäten im Bereich der Gesundheitssicherheit und zum Schutz des Wohlergehens seiner Bevölkerung. Die Ergebnisse und Empfehlungen aus dieser Evaluation werden die Grundlage für künftige Bemühungen zur Verbesserung der Vorsorge- und Reaktionsmechanismen des Landes bilden.“
Die Ergebnisse und Empfehlungen der JEE-Mission können nicht nur für Kirgisistan, sondern auch für andere Länder wertvolle Erkenntnisse und bewährte Verfahren liefern und Letztere dazu bewegen, die Durchführung eigener Evaluationen zu erwägen. Darüber hinaus werden die Ergebnisse und Empfehlungen der JEE-Mission in Form eines Missionsberichts innerhalb der Europäischen Region verbreitet, was die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch zwischen Ländern, die vor ähnlichen Herausforderungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit stehen, fördern wird.
Die aktuelle JEE-Mission wurde durch die Zusammenarbeit von Experten von WHO-Hauptbüro, WHO/Europa und WHO-Länderbüro Kirgisistan ermöglicht.