Zwischen Sport und Gesundheit besteht ein enger Zusammenhang. Auch wenn Sportvereine oft als Orte des Wettbewerbs und der sportlichen Leistungen angesehen werden, so beinhalten sie doch auch ein vielfältiges und bisher noch nicht vollständig
genutztes Potenzial zur Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung insgesamt.
Das neue Nationale Prüfungs-Tool der WHO für gesundheitsfördernde Sportvereine wird den Ländern in der Europäischen Region dabei behilflich sein, dieses Potenzial zu erschließen und gleichzeitig Bewegungsverhalten und Gesundheitskompetenz
zu verbessern und für gesündere Verhaltensweisen zu werben.
Sportvereine: Gesundheitsförderung für alle
Die WHO unterstützt die Länder bei der Einführung eines gesellschaftsweiten Ansatzes in der Gesundheitsförderung. Dieser schließt auch Sportvereine ein, die hier eine bedeutende Rolle spielen können.
„Sportvereine verfügen über ein großartiges Potenzial zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden, nicht nur bei Sportlern und Teilnehmern, sondern auch in der örtlichen Bevölkerung und in der Gesellschaft insgesamt“,
erklärte Dr. Kremlin Wickramasinghe, kommissarischer Regionalbeauftragter beim Programm für Ernährung, Bewegung und Adipositas von WHO/Europa.
„Örtliche Sportvereine können zu umfassenden Knotenpunkten der Gesundheitsförderung werden, die die maßgeblichen Akteure und die Gesellschaft insgesamt in Entscheidungsprozesse einbinden und zusammen mit ihnen auf eine Sensibilisierung
für Fragen der öffentlichen Gesundheit hinarbeiten können.“
Neues Tool der WHO: Schaffung von Verbindungen für mehr Gesundheit
Das neue Nationale Prüfungs-Tool der WHO für gesundheitsfördernde Sportvereine ist das erste Instrument seiner Art, das den Ländern dabei helfen kann, die Effektivität ihrer Unterstützung für Sportvereine zum Zwecke
der Gesundheitsförderung zu überprüfen und diese Unterstützung ggf. weiter zu verbessern. Es beinhaltet eine Methode zur Sammlung von Daten über vorhandene Konzepte und Strategien, zur Messung des Engagements der Länder,
zur Bestimmung der maßgeblichen Akteure, zur Sensibilisierung für die bisherige Praxis und zum Austausch positiver wie negativer Erfahrungen.
„Sportvereine werden heutzutage für ihr Potenzial zur Förderung und zur Organisation sportlicher Betätigung anerkannt, einer wesentlichen Determinante von Gesundheit. Doch sie können auch das informelle erzieherische Potenzial
des Sports nutzen, um die Beteiligten zu befähigen und ihre soziale, psychische und physische Gesundheit, aber auch die Gesundheit und das soziale Kapital örtlicher Gemeinschaften zu fördern“, erklärte Aurelie Van Hoye, Inhaberin
eines Marie-Curie-Forschungsstipendiums an der University of Limerick in Irland, eine der Urheberinnen des Prüfungs-Tools.
Das Nationale Prüfungs-Tool soll das Programm Sport und Gesundheit der WHO ergänzen, das im April 2022 eingerichtet wurde, um Menschen in aller Welt durch Förderung der Beteiligung an Sport sowie eine gezielte Zusammenarbeit mit der Welt
des Sports zum Zwecke der Förderung von Gesundheit für alle zu einem gesunden Leben zu verhelfen.