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Überschwemmungen in Norditalien und Mitteleuropa bedrohen die Gesundheit Tausender vertriebener Anwohner

22 May 2023
Pressemitteilung
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Schwere Regenfälle in ganz Norditalien und Mitteleuropa (u. a. in Teilen Bosnien und Herzegowinas, Kroatiens, Österreichs und Sloweniens) haben dazu geführt, dass zahlreiche Flüsse über die Ufer getreten sind, wodurch mindestens 13 Menschen in Italien ums Lebe kamen und Tausende Anwohner gezwungen waren, aus ihren Häusern zu fliehen. Darüber hinaus haben die extremen Witterungsbedingungen Berichten zufolge zu Erdrutschen und zur Zerstörung von Straßen geführt, wodurch die eingeleiteten Notfallmaßnahmen behindert werden. 
 
Das italienische Rote Kreuz zählt zu den an vorderster Front tätigen Hilfskräften, die darum bemüht sind, Menschen zu retten, die Gesundheitsversorgung zu gewährleisten und Spendenaktionen zu organisieren, um die Anstrengungen zur Rettung von Menschenleben zu unterstützen. 
 
In der Europäischen Region der WHO, die insgesamt 53 Länder in ganz Europa und Zentralasien umfasst, zählen Überschwemmungen zu den häufigsten Naturgefahren, die zu Notlagen führen und erhebliche Schäden und Zerstörung anrichten und auch gesundheitliche Auswirkungen haben, insbesondere angesichts der Gefahr einer erhöhten Übertragung von durch Wasser und Vektoren übertragenen Krankheiten während dieser Ereignisse. 
 
Die Auswirkungen von Überschwemmungen auf die Gesundheit entstehen unmittelbar über den Kontakt mit Flutwasser oder indirekt durch Schäden an Gesundheitseinrichtungen, anderen wichtigen Infrastrukturen, Ökosystemen, der Nahrungsmittel- und Wasserversorgung und den Sozialsystemen. Derartige Auswirkungen können sowohl sofort als auch Tage, Wochen oder sogar Monate nach dem Abfließen des Hochwassers auftreten. 
 
Die WHO hat einen Leitfaden darüber veröffentlicht, wie Einzelpersonen ihre Gesundheit bei Überschwemmungen schützen können, und gibt darin folgende Gesundheitshinweise:
  • Vermeiden Sie es, durch die Fluten zu waten oder zu fahren und instabile Gebäude oder Strukturen zu betreten. Dort lauern möglicherweise versteckte Gefahren wie Löcher oder starke Strömungen. 
  • Befolgen Sie etwaige Anweisungen der zuständigen Behörden in Bezug auf Evakuierung. Wenn Sie den Rat erhalten, Ihre Wohnung zu räumen, packen Sie Ihre wichtigsten tragbaren Habseligkeiten in eine feste, wasserdichte Tasche. 
  • Wenn Sie die Anweisung erhalten, von einer Evakuierung abzusehen, begeben Sie sich mit den wichtigsten Sachen an einen sicheren Ort und nehmen Sie nach Möglichkeit ein Radio- oder Fernsehgerät mit. 
  • Wenn Sie auf einem Baum oder einem Gebäude über den Fluten gestrandet sind, warten Sie dort auf Rettung und halten Sie sich vom Wasser fern. 
  • Versuchen Sie nicht, Haus- oder Nutztiere zu retten, wenn dies nicht ungefährlich ist. 
  • Vermeiden Sie es, nicht abgekochtes Leitungswasser zu trinken, da es verseucht sein kann, sofern sie von den örtlichen Behörden keine anderslautenden Informationen erhalten. 
  • Kehren Sie nicht nach Hause zurück, solange nicht Entwarnung gegeben worden ist. 
  • Halten Sie Kinder nach dem Zurückweichen des Wassers eine Woche lang von zuvor überfluteten Grasflächen fern. 
  • Lassen Sie alle Gas- und Elektrogeräte vor dem erneuten Gebrauch von Fachleuten überprüfen. 
  • Heizung und eine gute Belüftung beschleunigen den Trocknungsprozess. Lassen Sie Türen und Fenster offen, wo immer dies möglich bzw. sicher ist. 
  • Achten Sie auf strenge persönliche Hygiene. 
Die zunehmende Klimakrise hat in der Europäischen Region in den letzten Jahren einen harten Tribut gefordert, u. a. in Form von extremen Hitzewellen im letzten Sommer, die in mehreren Ländern zu Waldbränden führten, bei denen es mehrere Todesopfer gab. WHO/Europa hat die Mitgliedstaaten eindringlich dazu aufgefordert, dringend gemeinsam diese Herausforderung an mehreren Fronten anzugehen, ein Thema, das auch im Zentrum der bevorstehenden Siebten Ministerkonferenz Umwelt und Gesundheit stehen wird, die vom 5. bis 7. Juli in Budapest stattfinden wird.