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Spezialisten in einem Notfallzentrum.
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Neues System in Kirgisistan warnt mit digitalen Alarmen vor Krankheitsausbrüchen

23 May 2023
Pressemitteilung
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Das neue integrierte digitale Surveillance-System in Kirgisistan (iEPID) verfolgt die epidemiologische Situation im Land und erleichtert eine schnelle und wirksame Reaktion auf neue Ereignisse im Bereich der öffentlichen Gesundheit, wie den Ausbruch von Infektionskrankheiten. 

Das mit fachlicher Unterstützung der WHO entwickelte iEPID ermöglicht es der Abteilung für Krankheitsprävention und staatliche Hygiene- und Epidemiologie-Surveillance, die Ausbreitung von Krankheiten in den verschiedenen Bezirken im Auge zu behalten. Das System liefert Echtzeitinformationen über die Anzahl der Fälle und andere wesentliche Faktoren und wird derzeit in dem Land zur Überwachung und Bekämpfung von Ausbrüchen von Masern, Meningitis und COVID-19 eingesetzt.

„Früher wurden Informationen über verschiedene Fälle von Infektionskrankheiten wahllos per Telefon und E-Mail gesammelt, was manchmal zu Verzögerungen und zu einer falschen Einschätzung der Risiken führte“, betonte Dr. Bakyt Dzhangaziev, Stellvertretender Gesundheitsminister. „Um den Einfluss des menschlichen Faktors zu minimieren, ist iEPID mit anderen Informationssystemen des Gesundheitswesens verzahnt. Die Daten werden automatisch an das System übermittelt, sobald der epidemiologische Schwellenwert überschritten und eine Warnmeldung ausgelöst wird.“ 

Menschenleben retten und Zeit sparen

iEPID verfügt über voreingestellte epidemiologische Schwellenwerte für verschiedene Krankheiten und analysiert automatisch Informationen aus verschiedenen Systemen. Wenn die Anzahl der Fälle einen bestimmten Schwellenwert überschreitet, erzeugt das System eine Warnmeldung, die eine weitere Validierung und Risikobewertung erforderlich macht. Das Informationssystem ermöglicht auch eine erhebliche Verringerung des bürokratischen Aufwands und die Abschaffung einer Reihe von Formularen, etwa für Berichte und Informationsprotokolle.

Dr. Shahin Huseynov, Sonderbeauftragter des WHO-Regionaldirektors für Europa in Kirgisistan, erklärte:
„Digitale Überwachungssysteme wie dieses helfen den Beschäftigten im öffentlichen Gesundheitswesen, Zeit zu sparen und damit Leben zu retten. Wir sind stolz darauf, das Gesundheitsministerium bei der Entwicklung dieser Software unterstützen zu können, die bei der Bekämpfung von COVID-19 und anderen Infektionskrankheiten helfen soll. Diese fachliche Hilfe ist nur eines von vielen Beispielen für unsere Partnerschaft im Bereich der öffentlichen Gesundheit, und die WHO wird der Kirgisischen Republik auch weiterhin Unterstützung gewähren.“ 

Das System wurde gemeinsam mit der Abteilung für Krankheitsprävention und staatliche Hygiene- und Epidemiologie-Surveillance sowie dem Zentrum für e-Gesundheit beim kirgisischen Gesundheitsministerium im Rahmen der Umsetzung der digitalen Gesundheitsinitiative Sanarip MED entwickelt.