Erklärung von WHO/Europa zur Situation in der Ukraine (24. Februar 2022)

24 February 2022
Aussage
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Kopenhagen, 24. Februar 2022

Angesichts des sich rapide entwickelnden Konflikts in der Ukraine bringt WHO/Europa erneut seine tiefe Besorgnis in Bezug auf Sicherheit, Gesundheit und Wohlbefinden der gesamten von der Krise betroffenen Zivilbevölkerung in dem Land und über seine Grenzen hinaus zum Ausdruck. 

Wie der Generalsekretär der Vereinten Nationen wiederholt warnend erklärt hat, ist auch WHO/Europa der Ansicht, dass jede weitere Eskalation zu einer humanitären Katastrophe in Europa führen und hohe Opferzahlen fordern und ohnehin schon anfällige Gesundheitssysteme noch weiter schädigen könnte.

WHO/Europa wird durch unser Länderbüro in der Ukraine auch weiterhin die dringend benötigte Unterstützung in wesentlichen Gesundheitsfragen leisten, namentlich mit Blick auf den anhaltenden Ausbruch der Poliomyelitis und den langwierigen Kampf gegen COVID-19. 

WHO/Europa arbeitet in enger Abstimmung mit sämtlichen Partnern innerhalb der Vereinten Nationen darauf hin, angesichts der wegen des Konflikts zu erwartenden gesundheitlichen Notlage die Handlungsbereitschaft schnell zu erhöhen, um unsere Bediensteten zu schützen und die Beeinträchtigungen bei der Bereitstellung unentbehrlicher Gesundheitsleistungen auf ein Minimum zu beschränken.

Das Recht auf Gesundheit und der Zugang zur Gesundheitsversorgung müssen immer geschützt werden, nicht zuletzt in Krisenzeiten. Gesundheitspersonal, Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen dürfen nie zu Angriffszielen werden, und der Gesundheitsbetrieb muss zum Wohle der Bevölkerung aufrechterhalten werden. Der Schutz der Zivilbevölkerung stellt eine Verpflichtung nach humanitärem Völkerrecht dar.   

Die Sicherung von Gesundheit und Wohlbefinden aller Menschen steht stets im Mittelpunkt des Auftrags und der Verpflichtungen der WHO, insbesondere bei humanitären Krisen und Konflikten