Der Fachliche Beirat (TAG) zum Thema Schulbetrieb während der COVID-19-Pandemie, ein Beratungsgremium von WHO/Europa, hat aktuelle Empfehlungen für den Zugang von Kindern und Jugendlichen zum Bildungssystem während der COVID-19-Pandemie veröffentlicht. Diese Empfehlungen ersetzen und aktualisieren die zuletzt im Juni 2021 ausgegebenen Empfehlungen.
Auf seiner 8. Tagung im Februar 2022 erarbeitete der Beirat acht neue Empfehlungen, damit die Länder in Zeiten hoher Übertragungsraten von COVID-19 einen sicheren Schulbetrieb gewährleisten können.
Was ist neu an den Empfehlungen?
Die überarbeiteten Empfehlungen sollten zur Bekräftigung dessen genutzt werden, was bereits bekannt ist, wenn es darum geht sicherzustellen, dass Schulen eine sichere Umgebung für die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen darstellen, sowie mit Blick auf die Gewährleistung der bildungsbezogenen und sozialen Entwicklung.
Schulen sollten evidenzbasierte Maßnahmen zum Schutz der öffentlichen Gesundheit anwenden, die Teilhabe aller Kinder fördern, auch aus stärker gefährdeten Gruppen, und ein gesundheitsförderliches Schulkonzept anwenden, d. h. Schulen sollten fortwährend ihre Kapazität als gesunde Umfelder für das Leben, Lernen und Arbeiten stärken.
WHO/Europa ermuntert die Länder dazu, diese Empfehlungen auch über die COVID-19-Pandemie hinaus zu nutzen, um unterstützende Umfelder zu fördern, die die Widerstandsfähigkeit und Vorsorge stärken.
Die acht Empfehlungen sollten als zusammenhängende Themen betrachtet werden, die zur Minimierung der negativen Auswirkungen der Pandemie beitragen.
Insbesondere sollen die Empfehlungen:
- erläutern, warum Schulen geöffnet bleiben sollten;
- die Länder dazu ermuntern, die negativen Auswirkungen von COVID-19 auch über die Gesundheit hinaus auf ein großes Spektrum an Ergebnissen anzuerkennen;
- zwei Querschnittsthemen umfassen, anhand derer gewährleistet wird, dass bei sämtlichen Maßnahmen Chancengleichheit und Teilhabe im Mittelpunkt stehen;
- konkrete Maßnahmen enthalten, die die Länder ergreifen können, um zu gewährleisten, dass Schulen sichere Umfelder für Kinder und Jugendliche darstellen;
- dazu beitragen, dass Schulen als unterstützende Umfelder angesehen werden, die eine Reihe positiver Ergebnisse bewirken können, wie etwa verbessertes Lernen und besseres psychisches Wohlbefinden.
Die Empfehlungen wurden auf Grundlage der aktuellsten epidemiologischen Daten (Stand: Februar 2022) aktualisiert. Darüber hinaus wurden sie überarbeitet, um die unterschiedlichen Rahmenbedingungen in den Ländern, Unterschiede bei der Annahme und Verfügbarkeit von Impfungen und Unterschiede bei der Bezahlbarkeit der Umsetzung (insbesondere bei Maßnahmen wie der Durchführung von COVID-19-Tests) widerzuspiegeln.
Die Empfehlungen des Fachlichen Beirats und von WHO/Europa unterstreichen, dass fehlende Impfungen niemals als Grund für die Unterbrechung des Schulbesuchs oder von außerschulischen Aktivitäten eines Kindes genutzt werden sollten.