Am 7. März 2023 benachrichtigte die Nationale Anlaufstelle (NFP) für die Umsetzung der Internationalen Gesundheitsvorschriften (IGV) in Deutschland die WHO über fünf Fälle von iatrogenem Botulismus bei Menschen, die sich in Gesundheitseinrichtungen in der Türkei einer Behandlung für Adipositas mit einer endoskopischen Injektion (in den Magen) von Botulinum Neurotoxin Typ A (BoNT/A) unterzogen haben.
Unter den 69 Fällen, zu denen Informationen zum Behandlungsort vorlagen, wurden zwei private Krankenhäuser an zwei Standorten in der Türkei identifiziert, wobei 66 Fälle mit einem Krankenhaus und drei Fälle mit einem weiteren Krankenhaus in Verbindung gebracht wurden.
Das klinische Erscheinungsbild der Fälle reichte von leichten bis schweren Symptomen. Mindestens fünf Fälle wurden auf Intensivstationen aufgenommen. Bisher sind keine Todesfälle bekannt.
Die für die Behandlung verwendeten Produkte wurden sichergestellt und von der türkischen Behörde für Medikamente und medizinische Geräte zur Untersuchung und Beurteilung beschlagnahmt. Bislang wurden keine neuen symptomatischen Fälle mit Einsetzen von Symptomen nach dem 8. März 2023 gemeldet.
Die WHO arbeitet bei Untersuchung, Risikobewertung, Informationsaustausch und Reaktion mit Bezug zu diesem Ereignis eng mit dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und den betroffenen Vertragsstaaten der IGV zusammen.
Die im Text genannten Fallzahlen wurden aktualisiert, um den aktuellsten Informationen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Neuigkeiten zu Krankheitsausbrüchen Rechnung zu tragen.