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Auszeichnungen zum Weltnichtrauchertag 2023 – inspirierende Fürsprecher aus der Europäischen Region

25 May 2023
Pressemitteilung
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Die WHO hat die Gewinner der diesjährigen Auszeichnungen zum Weltnichtrauchertag (WNTD) verkündet, mit denen die Errungenschaften fünf inspirierender Einzelpersonen und Organisationen aus der gesamten Europäischen Region gewürdigt werden. Diese Wegbereiter haben außerordentliches Engagement und Innovation im Bereich der Tabakbekämpfung bewiesen und dabei Grenzen gesprengt, um eine gesündere, tabakfreie Zukunft für alle zu schaffen. 

Von der Förderung einer starken Strategie zur Eindämmung des Tabakgebrauchs in Belgien, der Durchführung einer bahnbrechenden Bildungskampagne in Griechenland und dem Einsatz für umfassende Maßnahmen zur Eindämmung des Tabakgebrauchs in Kasachstan bis hin zur Sicherstellung der Fortsetzung von Maßnahmen zur Förderung der Prävention des Tabakkonsums und des Rauchverzichts in Slowenien während der COVID-19-Pandemie und dem Einsatz für ein besseres Verständnis der attraktiven, süchtig machenden und giftigen Eigenschaften von Tabak- und Nikotinprodukten haben diese Preisträger einen bedeutenden Beitrag geleistet.

Belgien: Suzanne Gabriels, Fondation contre le Cancer [Stiftung gegen Krebs] 

Suzanne Gabriels ist eine bekannte und anerkannte Expertin für die Bekämpfung des Tabakkonsums, die sich unermüdlich für die Verbesserung der belgischen Konzepte zur Eindämmung des Tabakgebrauchs einsetzt. Ihre Überzeugungsarbeit und Kooperation auf unterschiedlichen Ebenen haben bei der Umsetzung des Rahmenübereinkommens der WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauchs (WHO FCTC) in Belgien eine Schlüsselrolle gespielt. Sie war eine der treibenden Kräfte hinter der Annahme der Interföderalen Strategie für eine tabakfreie Generation im Jahr 2022, die eine höhere Besteuerung von Tabak- und pflanzlichen Raucherzeugnissen, Einheitsverpackungen für alle Tabak- und pflanzlichen Raucherzeugnisse, ein Verbot von Nikotin- und Cannabinoidbeuteln (pouches) sowie elektronischen Einwegzigaretten, die Umsetzung von Maßnahmen zur Verhinderung der Einmischung der Tabakindustrie und ein strengeres Tabakwerbeverbot vorsieht. 

Darüber hinaus ist Frau Gabriels Gründungspartnerin der Belgischen Allianz für eine rauchfreie Gesellschaft, die erfolgreich belgische politische Parteien und Regierungen davon überzeugt hat, ehrgeizige Maßnahmen zur Verwirklichung des Ziels einer rauchfreien Generation bis 2040 zu ergreifen.

Zudem hat sie durch verschiedene Medienauftritte und die Veröffentlichung von Stellungnahmen in der Presse kontinuierlich Einfluss auf die öffentliche Meinung zu Themen der Tabakbekämpfung genommen.

Griechenland: Prof. Panagiotis Behrakis, SmokeFreeGreece 

Prof. Panagiotis Behrakis ist ein weltweit anerkannter Experte für öffentliche Gesundheit und die Eindämmung des Tabakgebrauchs. In den letzten Jahren hat er sich auf die Bewahrung Jugendlicher in Griechenland vor dem Tabakkonsum konzentriert. Unter seiner Leitung hat SmokeFreeGreece eine Reihe von Aufklärungsaktivitäten durchgeführt, darunter Seminare für Schüler, Workshops für Lehrer und nationale Konferenzen. Diese Bemühungen haben einen beträchtlichen Teil der griechischen Schulbevölkerung erreicht und dazu beigetragen, dass die Prävalenz des Rauchens unter jungen Menschen zurückgegangen ist. SmokeFreeGreece wurde von der Europäischen Kommission als eine der besten Initiativen von nichtstaatlichen Organisationen für ihre herausragenden Bemühungen zur Prävention des Tabakkonsums ausgewählt.

In der Vergangenheit hat Prof. Behrakis an nationalen Gesundheitskommunikations- und Gesundheitsförderungskampagnen zur Eindämmung des Rauchens in Griechenland mitgearbeitet. Darüber hinaus war er als Forschungsleiter an mehreren europäischen Projekten beteiligt, darunter European Regulatory Science on Tobacco (EUREST) [Europäische Erforschung der Regulierung von Tabakerzeugnissen] und die Tobacco Cessation Guidelines (TOB-G) [Leitlinien zur Tabakentwöhnung].

Kasachstan: Dr. Jamilya Sadykova, öffentlicher Fonds „Temekisiz“, nationale Koalition „For smokefree Kazakhstan“ [Für ein rauchfreies Kasachstan]

Dr. Jamilya Sadykova ist eine engagierte und erfahrene Verfechterin der öffentlichen Gesundheit, die seit 2005 das kasachische Gesundheitsministerium bei der Förderung wirksamer Maßnahmen zur Eindämmung des Tabakgebrauchs unterstützt. Im Jahr 2020 leitete sie eine Informationskampagne und politische Dialoge, die sich für ein umfassendes Paket von Maßnahmen zur Eindämmung des Tabakgebrauchs im Rahmen des Gesundheitsgesetzes einsetzten. Das im Juli 2020 verabschiedete neue Gesetz sieht unter anderem ein Verbot der Auslage von Tabakerzeugnissen an Verkaufsstellen, ein vollständiges Verbot von rauchlosem Tabak und höhere Strafen für Verstöße gegen die Bestimmungen zur Eindämmung des Tabakgebrauchs vor. Das neue Gesetz wurde zu einem echten Sieg im Kampf gegen den Tabakkonsum, der von der internationalen Gemeinschaft in hohem Maße anerkannt wurde. 

Im Jahr 2022 unterstützte Dr. Sadykova aktiv die Initiative des Gesundheitsministeriums, eine Erhöhung der Steuersätze für erhitzte Tabaksticks zu beschließen und die Verbrauchssteuer pro Stick statt pro Kilogramm Tabakmischung zu berechnen. 

Gegenwärtig trägt sie als Mitglied des Beratungsausschusses des Gesundheitsministeriums und als Mitglied der von der WHO organisierten Arbeitsgruppen, der Konferenz der Vertragsparteien des Rahmenübereinkommens (COP) und der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAEU) zur Förderung der Arbeit zur Eindämmung des Tabakgebrauchs bei.

Niederlande: Dr. Reinskje Talhout, Nationales Institut für öffentliche Gesundheit und Umwelt (RIVM) 

Dr. Reinskje Talhout ist eine Vorreiterin auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Regulierung von Tabakerzeugnissen, die seit 2004 die chemische Zusammensetzung sowie die Eigenschaften von Tabakerzeugnissen untersucht. Als Leiterin des WHO-Kooperationszentrums für die Regulierung und Kontrolle von Tabakprodukten, das beim RIVM angesiedelt ist, unterstützt sie die WHO-Initiative für Tabakfreiheit, indem sie Leitlinien zu den attraktiven, süchtig machenden und giftigen Eigenschaften von Tabak- und Nikotinprodukten (wie E-Zigaretten und Nikotinbeuteln) bereitstellt und den öffentlichen Zugang zu Daten über die Zusammensetzung der Emissionen pro Zigarettenmarke und -typ sicherstellt. Darüber hinaus ist Dr. Talhout als Beraterin in Fragen der Prüfung und Regulierung von Tabakerzeugnissen für nationale Regierungen und die Europäische Union (EU) als Mitglied des Regelungsausschusses für die Richtlinie für Tabakerzeugnisse tätig.

Dr. Talhout hat an verschiedenen EU-Kooperationsprojekten im Bereich der Tabakbekämpfung mitgewirkt und ist außerdem Mitglied des Lenkungsausschusses des Global Tobacco Regulators Forum.

Dr. Talhouts Forschung hat entscheidend dazu beigetragen, die Rolle von Geschmacksbeschreibungen und anderen sensorischen Faktoren bei der Attraktivität neuartiger Tabak- und Nikotinerzeugnisse zu beleuchten und die Herausforderungen besser zu verstehen, mit denen Raucher konfrontiert sind, die versuchen, das Rauchen aufzugeben.

Slowenien: Nationales Institut für öffentliche Gesundheit und dessen Arbeitsgruppe für die Tabakbekämpfung

Das Nationale Institut für öffentliche Gesundheit (NIPH) ist die führende Organisation für öffentliche Gesundheit im Bereich der Eindämmung des Tabakgebrauchs in Slowenien. Seine Arbeitsgruppe für die Bekämpfung des Tabakkonsums, die sich aus Vertretern verschiedener nationaler Institutionen und nichtstaatlicher Organisationen zusammensetzt, hat außergewöhnliches Engagement bei der Bekämpfung des Tabakkonsums gezeigt, auch während der COVID-19-Pandemie. Das Engagement und die Entschlossenheit der Arbeitsgruppe sorgten dafür, dass der Prävention des Tabakkonsums und dem Rauchverzicht weiterhin eine hohe Priorität im Land eingeräumt wurde. 

Die Arbeitsgruppe war der wichtigste Mitverfasser und Befürworter der ersten slowenischen Strategie zur Eindämmung des Tabakgebrauchs (2022–2030), die vorsieht, dass das Land bis 2040 rauch- bzw. nikotinfrei wird. Darüber hinaus trug die Gruppe dazu bei, bestehende Maßnahmen zur Eindämmung des Tabakgebrauchs erfolgreich zu verteidigen, wie z. B. die rechtzeitige Einführung von neutralen Verpackungen in Slowenien, trotz wiederholter Versuche vonseiten der Tabakindustrie, diesen Prozess um zwei Jahre zu verschieben. 

Das NIPH ist zudem ein wichtiger Partner der Joint Action on Tobacco Control 2 [Zweiten Gemeinsamen Maßnahme zur Eindämmung des Tabakkonsums] bei der Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten und der Europäischen Kommission bei der Eindämmung des Tabakkonsums. Der Beitrag des NIPH zu Forschung, Wissensgenerierung und -verbreitung auf nationaler Ebene ist von unschätzbarem Wert.