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Wie reden und denken wir im 21. Jahrhundert über das Altern? WHO und Bizkaia federführend bei neuem Narrativ

26 March 2025
Pressemitteilung
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WHO/Europa und der Rat der spanischen Provinz Bizkaia wollen gemeinsam politischen Entscheidungsträgern, Forschern und führenden Vertretern des Sozialwesens das nötige Rüstzeug für ein Umdenken in Bezug auf das Altern an die Hand zu geben.

Am 12. März 2025 trafen in Bilbao mehr als 70 Experten und Journalisten zur ersten Ausgabe eines neuen, von der WHO konzipierten Führungskurses zum Thema Altern mit dem Titel „Altern ist Leben: Das Potenzial der Bevölkerungsalterung erschließen“. 

Diese neue Initiative, die von WHO/Europa in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit der Regierung der Provinz Bizkaia durchgeführt wurde, zielt darauf ab, die Art und Weise zu verändern, wie wir im 21. Jahrhundert über Altern sprechen und denken. Der Kurs orientiert sich an der geplanten neuen Strategie von WHO/Europa mit dem Titel „Altern ist Leben: Für ein Leben in Gesundheit und Wohlbefinden (2026–2030)“ sowie an der Dekade der Vereinten Nationen für gesundes Altern (2021–2030). 

Die Wahrnehmung des Alterns verändern

Die vom Nagusi Intelligence Centre in Bizkaia veranstaltete Schulung für Führungskräfte soll die spanische Region als Drehscheibe für Ausbildung und Dialog über gesundes Altern etablieren. Mit einem Schwerpunkt auf handlungsorientiertem Lernen untersuchten die Teilnehmer, wie Langlebigkeit den sozialen und wirtschaftlichen Fortschritt vorantreiben kann. Das Programm lieferte praktische Instrumente zur Integration der Grundsätze für gesundes Altern in die strategische Planung, die staatlichen Konzepte und die gesellschaftliche Entwicklung.

„Das Altern ist keine Herausforderung, die es zu bewältigen gilt, sondern eine Chance, die man ergreifen sollte. Wenn wir die Art der Darstellung verändern, können wir das volle Potenzial eines längeren Lebens erschließen und sicherstellen, dass das Altern als eine Quelle der Stärke für unsere Gesellschaften und Volkswirtschaften angesehen wird“, erklärte Dr. Yongjie Yon, Fachreferent für Altern und Gesundheit bei WHO/Europa. „Der Kurs ist ein entscheidender Schritt in diese Richtung, da er politischen Entscheidungsträgern und Journalisten die Mittel an die Hand gibt, um eine ausgewogenere, umfassende und evidenzbasierte Diskussion über das Altern zu fördern. Wir sind der Regierung von Bizkaia dankbar für ihre führende Rolle bei der Umsetzung dieser Ziele.“

Experten aus verschiedenen Fachrichtungen leiteten Diskussionen zu wichtigen Themen, darunter:
  • die Herausforderungen und Chancen des Alterns in Europa;
  • die Umgestaltung der Langzeitpflegesysteme;
  • Präventionsstrategien für ein gesundes Altern;
  • Schaffung eines inklusiver Umfelder und altersgerechter Gesellschaften.

Gestaltung der Zukunft der Langzeitpflege

Die Teilnehmer diskutierten auch eingehend über die Bedeutung der Langzeitpflege und ihre untrennbare Verknüpfung mit der alternden Bevölkerung Europas. Zu den behandelten Tagesordnungspunkten gehörten datengestützte Konzepte, integrierte Pflegesysteme und Strategien zur Unterstützung von formellen und informellen Pflegern bzw. Betreuern. In Fallstudien wurden erfolgreiche Initiativen vorgestellt, die die Lebensqualität älterer Menschen verbessert und die Notwendigkeit nachhaltiger, auf den Menschen ausgerichteter Pflegemodelle unterstrichen haben.

Im Rahmen der Veranstaltung richtete WHO/Europa auch einen interaktiven Workshop mit dem Titel „Changing the narrative on age and ageing“ [dt. Eine neue Rhetorik über Alter und Altern] aus, der Journalisten dabei helfen sollte, altersbezogene Vorurteile anzusprechen und eine inklusivere Sichtweise über das Altern zu fördern.

„Da die Bevölkerung in ganz Europa immer älter wird, ist ein Umdenken in der Langzeitpflege nicht mehr eine Wahl, sondern ein Muss“, erklärte Dr. Stefania Ilinca, Fachreferentin für Langzeitpflege bei WHO/Europa. „Nachhaltige, auf den Menschen ausgerichtete Pflegesysteme müssen auf starken Partnerschaften, Innovationen und einem Engagement für Würde und Lebensqualität aufbauen.“

„Diese Zusammenarbeit zwischen WHO/Europa und der Provinz Bizkaia unterstreicht die Kraft gemeinsamer Anstrengungen zur Entwicklung von Lösungen, die älteren Menschen, ihren Familien und ihren Pflegern und Betreuern zugute kommen. Wir freuen uns darauf, diese Arbeit fortzusetzen, damit die Langzeitpflege nicht nur reaktiv, sondern auch proaktiv und befähigend wirkt.“

Eine strategische Allianz für ein gesundes Altern

Das Engagement der Provinz Bizkaia für Innovationen in der Alterspolitik wurde ebenfalls hervorgehoben, indem die Provinzialrätin für Sozialpolitik, Amaia Antxustegi, den Übergangsplan für die Langzeitpflege in der Region vorstellte. Der Plan umfasst Initiativen wie Wohneinheiten in Pflegeheimen, kommunale Tageszentren und die Entwicklung regionaler Referenzzentren zur Unterstützung von Pflegenetzwerken.

Durch diese strategische Kooperation arbeiten WHO/Europa und die Provinz Bizkaia an der Gestaltung einer Zukunft, in der das Altern als wertvolles Gut für die Gesellschaft anerkannt wird. Durch die Förderung evidenzbasierter Konzepte und ressortübergreifender Zusammenarbeit dient diese Initiative dem übergeordneten Ziel, Gesundheit und Wohlbefinden für Menschen aller Altersgruppen in der gesamten Europäischen Region der WHO zu fördern.