Mehr als 40 Teams von Innovatoren haben sich in der westukrainischen Stadt Lwiw zu dem erstmals stattfindenden Health Hackathon in der Europäischen Region der WHO getroffen, der der Ausarbeitung von Lösungen für Herausforderungen an Patienten und Ärzte dient.
Die Digitalisierung ist ein wesentlicher Schritt nach vorne bei der Stärkung der Gesundheitssysteme und der öffentlichen Gesundheitsdienste. Die COVID-19-Pandemie und die Folgen des Krieges haben den dringenden Bedarf an praktischen digitalen Tools verdeutlicht und einen beispiellosen Druck zur Einführung informationstechnischer Lösungen im Gesundheitswesen ausgelöst.
„Die Zukunft der Gesundheit ist digital. Wir haben hier heute kluge junge Köpfe versammelt, um zu ihrer Gestaltung beizutragen“, erklärte Dr. Hans Henri P. Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa, bei der Eröffnung.
48 Stunden lang bemühten sich Studenten, Gesundheitsfachkräfte, Marketing- und IT-Spezialisten und Aktivisten sowohl offline als auch online, personenorientierte digitale Lösungen zu entwickeln, die zu der nationalen Gesundheitsstrategie der Ukraine beitragen können und den Anforderungen der Patienten, Ärzte und Berufsverbände gerecht werden. Die Teams schufen und präsentierten mit begleitender Unterstützung durch mehr als 30 Experten aus Gesundheitswesen, Technologie und Wirtschaft digitale Lösungen für fünf konkrete gesundheitliche Herausforderungen.
„Der Bereich e-Gesundheit hat sich in den vergangenen Jahren weiterentwickelt, und die Ukraine hat ihre IT-Produkte in verschiedenen Bereichen geschaffen, auch im Gesundheitsbereich. Wir haben die Teilnehmer zu dem Health Hackathon eingeladen, damit sie zur Bewältigung von Herausforderungen in den Bereichen Gesundheitsförderung, Krankheitsprävention, psychische Gesundheit, Personalunterstützung und Gesundheitsmanagement beitragen können“, erklärte Dr. Jarno Habicht, Repräsentant der WHO in der Ukraine.
Aufgrund des Hackathon erhielten mehrere Ideen finanzielle Unterstützung, Förderangebote von Innovationszentren und Betreuung bei der Weiterentwicklung. Scally, ein Bot, der Angehörigen von Krebspatienten emotionalen Beistand leisten soll, wurde als beste Lösung mit einem Preisgeld in Höhe von 3000 US-$ ausgezeichnet. Weitere Preise gingen an Software zur Überwachung und Analyse von Patientendaten zwecks Empfehlung weiterer Diagnostika an Ärzte sowie an ein KI-basiertes Diagnoseverfahren für Symptome gemäß internationalen klinischen Standards. Insgesamt zehn Teams werden in Zusammenarbeit mit Mentoren aus der Wirtschaft und Experten der WHO ihre Produkte weiter- und fertigentwickeln.
„Diese Veranstaltung war für die Teilnehmer eine einzigartige Gelegenheit zur Entwicklung von digitalen Lösungen, die auf eine Erhaltung bzw. Stärkung der Gesundheit der Menschen, die Verbesserung der Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten und die Unterstützung klinischer Entscheidungsprozesse abzielen“, fügte Dr. Nataliia Piven, Fachreferentin für öffentliche Gesundheitsdienste beim WHO-Länderbüro in der Ukraine, hinzu.
Der Health Hackathon wurde vom WHO-Länderbüro in der Ukraine organisiert und von CIVITTA, Radar Tech und YEP in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit der Akademie für Familienmedizin der Ukraine und dem Ukrainian Startup Fund sowie mit finanzieller Unterstützung durch die kanadische Regierung umgesetzt.