Zentralasiatische Führungskräfte aus dem Gesundheitsbereich und hochrangige Beamte kamen am 23. und 24. August 2023 zum Tuberkulose-Gipfel in Samarkand zusammen. Die gemeinsam vom usbekischen Gesundheitsministerium und der WHO ausgerichtete wegweisende Veranstaltung bot ein Zeichen der Hoffnung im Kampf gegen die Tuberkulose in der Europäischen Region. Stellvertretende Minister, Leiter nationaler Tuberkuloseprogramme, leitende Berater und Entwicklungspartner kamen zusammen, um sich über innovative Strategien auszutauschen und einen gemeinsamen Kurs für die Bekämpfung der anhaltenden Tuberkuloseepidemie festzulegen und dabei die entscheidende Bedeutung einer regionsweiten Zusammenarbeit angesichts globaler Rückschläge zu unterstreichen.
Der Kampf gegen die Tuberkulose
Trotz erheblicher Fortschritte ist die Tuberkulose nach wie vor eine tödliche Infektionskrankheit, die jedes Jahr 1,6 Mio. Todesopfer fordert. Im Jahr 2018 waren Staatschefs und ihre Vertreter auf der Tagung der Vereinten Nationen auf hoher Ebene zur Bekämpfung der Tuberkulose richtungsweisende Verpflichtungen zur Beendigung der Krankheit eingegangen. Die Erklärung beflügelte beeindruckende Fortschritte und rettete viele zusätzliche Menschenleben. Doch die COVID-19-Pandemie gekoppelt mit anderen globalen Krisen hat viele dieser Zugewinne zum Stillstand gebracht oder gar rückgängig gemacht. Die Notwendigkeit, die Fortschritte im Kampf gegen Tuberkulose fortzusetzen und noch mehr zu tun, um die Krankheit zu beenden, ist dringender denn je.
Fortschritte im Angesicht von Rückschlägen
Trotz großer globaler Herausforderungen haben die Mitgliedstaaten bemerkenswerte Fortschritte bei der Einführung wirksamerer Instrumente und Konzepte für die Prävention, Entdeckung und Behandlung der Krankheit erzielt. Auch eine engere ressortübergreifende Kooperation und die Einbeziehung der Zivilgesellschaft und betroffener Gemeinschaften waren entscheidend für die Bekämpfung der zugrunde liegenden Faktoren, die die Tuberkuloseepidemie vorantreiben. Ausschlaggebend für die Verwirklichung der globalen Zielvorgaben im Hinblick auf die Verringerung der tuberkulosebedingten Todesfälle und des entsprechenden Leids ist die Ausweitung des bezahlbaren Zugangs zu Leistungen, Diagnostika und Medikamenten für alle, die von dieser Krankheit betroffen sind. Dies erfordert eine solide Finanzierung, die Einbeziehung von Gemeinschaften und Zivilgesellschaft, Maßnahmen zur Minderung der sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Krankheit und die Einführung neuer und verbesserter Impfstoffe, Forschungsarbeiten und Innovationen.
Auf dem Weg zur zweiten Tagung der Vereinten Nationen auf hoher Ebene
Fünf Jahre nach der ersten Tagung wird im September eine zweite Tagung der Vereinten Nationen auf hoher Ebene abgehalten, um die Verpflichtung zur Beschleunigung der Fortschritte im Kampf gegen die Tuberkulose zu bekräftigen. Für diese wegweisende Veranstaltung wurden Polen und Usbekistan vom Präsidenten der Generalversammlung als Ko-Ausrichter ausgewählt.
In Anerkennung dieser erheblichen Verantwortung hat das usbekische Gesundheitsministerium mit Unterstützung der WHO die Leiter der nationalen Tuberkuloseprogramme aller zentralasiatischen Länder sowie aus Polen eingeladen, um gemeinsame Anstrengungen und Impulse in Vorbereitung auf diese historische Veranstaltung zu konsolidieren.
Ein kooperativer Austausch
Die Teilnehmer des Gipfels teilten Erfahrungen aus ihren jeweiligen Ländern und gewannen während eines Besuchs im Regionalen Tuberkulose- und Pulmonologie-Zentrum in Samarkand Einblicke in die Praxis hochwertiger Tuberkuloseleistungen. Sie besichtigten erstklassige Laboreinrichtungen und wurden Zeugen einer Demonstration von Tuberkulose-Vorsorgeuntersuchungen unter Nutzung sogenannter ultraportabler Thorax-Röntgen-Technologie, die mit Hilfe künstlicher Intelligenz eine sofortige Befundung ermöglicht.
Vor der malerischen Kulisse der historischen Stadt Samarkand diskutierten die Teilnehmer simulierte Szenarien zur Tuberkuloseprävention, -vorsorge, -diagnose-, -behandlung und -versorgung. Sie prüften ein Beispiel einer hochrangigen nationalen Verpflichtung anhand des usbekischen Präsidialerlasses aus dem Januar 2023. Ferner erörterten die Teilnehmer Lösungsansätze, die auf die Bedürfnisse ihrer jeweiligen Länder zugeschnitten waren, und unterzogen sie einer kollegialen Begutachtung. Den Abschluss des Gipfels bildete die Unterzeichnung einer Erklärung durch die Teilnehmer, mit der die für die bevorstehende Tagung auf hoher Ebene erwarteten Verpflichtungen unterstützt werden sollen.
Ein gemeinsamer Weg nach vorn
Angesichts der Gefährdung der im Kampf gegen die Tuberkulose erzielten Gewinne ist eine länderübergreifende Kooperation entscheidend. Instrumente und Technologien entwickeln sich schnell, und mit gemeinsamen Verpflichtungen, wie jenen, die auf dem Tuberkulose-Gipfel in Samarkand eingegangen wurden, kann der Tuberkulose in Zentralasien endlich ein Ende bereitet werden.