Am 26. August fand die erste Sitzung der Paneuropäischen Kommission für Gesundheit und nachhaltige Entwicklung statt, bei der die Mitglieder der Kommission erstmals zusammenkamen, um die Ziele der Kommission zu erörtern und ihr Mandat und ihren Aufgabenbereich zu vereinbaren.
Diese von Dr. Hans Henri P. Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa, eingesetzte unabhängige Kommission soll Lehren aus der Art und Weise ziehen, wie die Gesundheitssysteme verschiedener Länder auf die COVID-19-Pandemie reagiert haben, und Empfehlungen für Investitionen und Reformen zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit der Gesundheits- und Sozialsysteme abgeben.
Die Mitglieder der Kommission, die sich aus renommierten Experten aus verschiedenen Fachbereichen mit einem ausgewogenen Geschlechterverhältnis und ausgewogener geografischer Verteilung zusammensetzt, hoben hervor, wie wichtig es sei anzuerkennen, dass Gesundheit und Wirtschaft untrennbar miteinander verknüpft sind, und dass daher angemessene Investitionen erforderlich seien.
Darüber hinaus erinnerte die Kommission mit großem Nachdruck an die Notwendigkeit internationaler und supranationaler Lösungen für globale Krisen, die durch die Reaktion auf die andauernde COVID-19-Pandemie deutlich geworden sei.
Während eines virtuellen Pressebriefings am Tag nach der ersten Sitzung der Kommission erklärte Dr. Kluge: „Ich habe die Paneuropäische Kommission für Gesundheit und nachhaltige Entwicklung ins Leben gerufen, um politische Handlungskonzepte vor dem Hintergrund von Pandemien zu überdenken.“
„Die Kommission befasst sich mit der Notwendigkeit, die politischen Prioritäten zu überdenken und Gesundheit ganz oben auf die politische Tagesordnung zu setzen, und erkennt dabei an, dass Gesundheit eine bedeutende Determinante für wirtschaftliche Entwicklung und sozialen Zusammenhalt ist.“
Zu den Zielen der Kommission zählen:
- die Überprüfung politischer Entscheidungsprozesse unter Berücksichtigung der Folgen der COVID-19-Pandemie;
- die Bestimmung der Herausforderungen und Chancen für die Gesundheits- und Sozialsysteme in der Europäischen Region der WHO;
- die Erarbeitung evidenzbasierter Empfehlungen, um sicherzustellen, dass bei der Politikgestaltung und -steuerung die potenziellen Auswirkungen von Pandemien, eine Verbesserung der Organisationsstruktur der Gesundheitssysteme und eine Erhöhung der Investitionen, der Aufbau von Resilienz in den Gesundheitssystemen und die Berechnung der kurz- und langfristigen Kosten von Untätigkeit berücksichtigt werden.
Unter dem Vorsitz von Prof. Mario Monti, dem Präsidenten der Bocconi-Universität und ehemaligen Ministerpräsidenten Italiens und früheren Mitglied der Europäischen Kommission, wird die Kommission einen unabhängigen Bericht ausarbeiten, in dem Handlungsoptionen für die Stärkung von Gesundheitssystemen und Gesellschaften in der gesamten Europäischen Region zur Bewältigung größerer gesundheitlicher und sozioökonomischer Herausforderungen erläutert werden.
Prof. Monti sprach auch auf dem Pressebriefing über die Bedeutung der Arbeit der Kommission: „Die Kommission wird die aktuelle Wirtschafts- und Sozialpolitik unter einem Vergrößerungsglas betrachten und anhand der Erkenntnisse darüber, wie diese Politik während der Pandemie abgeschnitten hat, Empfehlungen zur Optimierung dieser Politik auf der nationalen und internationalen Ebene im Hinblick auf die Prognose, Verhinderung und Bewältigung künftiger Krisen abgeben.“
Die nächsten Schritte
Der Wissenschaftliche Beratungsausschuss der Kommission wird in enger Zusammenarbeit mit dem WHO-Regionalbüro für Europa einschlägige Evidenz zusammentragen und Möglichkeiten für Investitionen sowie Prioritäten für die Gesundheitssysteme bestimmen.
Er wird auch die bereits vorhandenen Erkenntnisse auswerten und dann unabhängige Empfehlungen für die Verbesserung der Widerstandsfähigkeit von Gesundheitssystemen abgeben.
Darüber hinaus wird sich die Kommission mit den Herausforderungen für die Gesundheitssysteme in den nächsten 20 bis 30 Jahren befassen und dabei vorrangig die Resultate langfristiger Konzepte zur Erhöhung der Widerstandsfähigkeit von Gesundheitssystemen ins Visier nehmen und die Chancengleichheit beim Zugang zur Gesundheitsversorgung fördern.
Die Arbeit der Kommission wird in einem Bericht münden, der im September 2021 veröffentlicht wird und Empfehlungen für Investitionen und Reformen zur Verbesserung der Gesundheits- und Sozialsysteme enthalten soll.
Die nächste Tagung der Kommission soll im Oktober stattfinden.