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Dr. Francisco Silva in Lissabon untersucht eine Aufnahme von blasenartigen Läsionen bei Affenpocken.
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Neue Kurzdossiers zur Unterstützung von Strategien der Länder zur Bekämpfung und Eliminierung der Affenpocken in der Europäischen Region der WHO

29 August 2022
Pressemitteilung
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WHO/Europa hat eine neue Serie von Grundsatzpapieren zum Thema Affenpocken in der Europäischen Region der WHO gestartet, die die 53 Länder Europas und Zentralasiens umfasst. Sie sollen die Mitgliedstaaten, die bereits direkt auf den Ausbruch reagieren, unterstützen und jene Länder vorbereiten, die bisher noch keine Fälle gemeldet haben. 

Das erste Papier mit dem Titel „Überlegungen zur Eindämmung und Eliminierung der Affenpocken in der Europäischen Region der WHO“ wurde in Zusammenarbeit mit dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) erstellt. Es enthält eine Reihe übergeordneter Empfehlungen zur Bekämpfung des Ausbruchs und letztendlich zur dauerhaften Eliminierung der Affenpocken in der Europäischen Region. Keine Intervention für sich allein genügt, um dieses Ziel zu erreichen; vielmehr ist die gleichzeitige Anwendung einer Vielzahl verschiedener Interventionen notwendig.   

Zur Bedeutung dieser Grundsatzpapiere erklärte Dr. Catherine Smallwood, Leitende Notlagenbeauftragte bei WHO/Europa und Vorfallmanagerin für den Ausbruch der Affenpocken: „Das Ziel besteht darin, auf den frühzeitig ergriffenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Affenpocken in der Europäischen Region aufzubauen – mit einem klaren Endziel vor Augen: der Eliminierung der anhaltenden Mensch-zu-Mensch-Übertragung in der Europäischen Region.“  

Dr. Hans Henri P. Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa, fügte hinzu: „In unserer Region traten die ersten Fälle dieses Ausbruchs auf, und hier erkennen wir die ersten Anzeichen für eine Verlangsamung, und wir glauben, dass wir mit der nötigen Entschlossenheit eine Eliminierung der Affenpocken erreichen können. Dieses Grundsatzziel ist eine klare Botschaft an alle in Bezug auf unser letztendliches Ziel.“ 

Dr. Andrea Ammon, Leiterin des ECDC, erklärte hierzu: „Mit einer Reihe gleichzeitiger ergänzender Schritte skizziert dieses Papier von WHO/Europa, wie wir in der Europäischen Region die Affenpocken allmählich unter Kontrolle bringen können. Zu diesen Maßnahmen zählen u. a. die Isolierung von Fällen, ein angemessener Einsatz von Therapeutika und Impfstoffen sowie eine konstruktive Zusammenarbeit mit den betroffenen Bevölkerungsgruppen, die dazu führen kann, dass gesundheitliche Informationen schnell und effektiv an die Öffentlichkeit gelangen. Wir unterstreichen, dass zur Erzielung von Wirkung die gleichzeitige Durchführung einer Vielzahl von Maßnahmen und Lösungsansätzen notwendig ist. In dem Papier werden auch Indikatoren für die Überwachung von Fortschritten hin zu diesem Ziel auf der Ebene der Länder vorgeschlagen. 

Das zweite Dokument in der Serie, das den Titel „Grundsatzpapier zu Impfungen gegen die Affenpocken in der Europäischen Region der WHO“ trägt, wird von besonderem Interesse für die Leiter der nationalen Impfprogramme sein. Es beinhaltet einen nützlichen Bezugsrahmen für die Planung von Impfprogrammen gegen die Affenpocken, insbesondere vor dem Hintergrund begrenzter Impfstoffvorräte und der Notwendigkeit , Erkenntnisse über ihren Gebrauch zu gewinnen. 

Dr. Siddhartha Sankar Datta, der Regionalbeauftragte für impfpräventable Krankheiten und Immunisierung bei WHO/Europa, erläuterte den Zweck dieses Grundsatzpapiers: „Es enthält nicht nur Beschreibungen der verfügbaren Impfstoffe, sondern auch Empfehlungen der WHO und anderen internationalen Organisationen zu Impfstoffen, Zusammenfassungen von in den Ländern der Region bereits durchgeführten Impfstrategien sowie Ratschläge in Bezug auf den Entscheidungsprozess.“ 

WHO/Europa wird weiterhin zusammen mit einer Reihe von Partnerorganisationen wie dem ECDC, aber auch mit Gesundheitsbehörden und Leistungsanbietern in den Mitgliedstaaten, mit Organisationen der Zivilgesellschaft und mit Organisatoren von Großveranstaltungen wie Pride auf einen ressortübergreifenden und kooperativen Ansatz zur Bekämpfung des Ausbruchs der Affenpocken in der gesamten Europäischen Region hinarbeiten.