Die WHO und die Regierung der Vereinigten Staaten durch ihre Internationale Entwicklungsbehörde (USAID) haben dem Gesundheitsministerium der Ukraine ein mobiles Labor zur Verfügung gestellt, mit dem Erkennung, Diagnose und Behandlung von Infektionskrankheiten während des Krieges ausgeweitet werden können.
Das Labor, das in der Ukraine von der WHO und dem Gesundheitsministerium entwickelt wurde, lässt sich innerhalb des Landes je nach Bedarf transportieren. Damit können mehr als 3000 Polymerase-Kettenreaktionstests (PCR-Tests) pro Tag sowie Tausende anderer Tests zur Bestätigung der Präsenz von Infektionskrankheiten wie COVID-19, Affenpocken und Anthrax durchgeführt werden.
„Seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar waren die labordiagnostischen Kapazitäten in der Ukraine stark betroffen. Deshalb ist es so wichtig, Infektionskrankheiten zu bekämpfen und so das Gesundheitssystem zu entlasten“, sagte Dr. Jarno Habicht, Repräsentant der WHO in der Ukraine.
„Die Tatsache, dass dieses Labor mobil ist, ermöglicht es Gesundheitsexperten, laufend zügig und flexibel auf den anfallenden Bedarf zu reagieren. Die Spende von USAID stellt einen wesentlichen Schritt in diese Richtung dar, und wir danken unseren Partnern und dem Gesundheitsministerium für ihre kontinuierlichen Anstrengungen zur Versorgung der Bevölkerung“, fügte Dr. Habicht hinzu.
Dr. Viktor Liashko, Gesundheitsminister der Ukraine, stellte fest: „Der Krieg darf nicht die Einführung moderner Technologien für eine wirksame Infektionsbekämpfung verhindern. Außerdem ist er ein zusätzlicher Grund, die Fähigkeit der regionalen Zentren für Krankheitsprävention und -bekämpfung zu verbessern. Ich bin unseren langfristigen Partnern für ihre systematische Unterstützung und ihre Spenden dankbar, insbesondere mit Blick auf in Kriegszeiten vorrangige Bereiche wie den Aufbau von Reaktionskapazitäten in den Zentren für Krankheitsprävention und -bekämpfung angesichts möglicher Ausbrüche impfpräventabler Krankheiten.“
Die Botschafterin der Vereinigten Staaten in der Ukraine, Bridget A. Brink, betonte: „Da Russland seine Angriffe auf Zivilbevölkerung und Infrastruktur fortsetzt, ist unsere Partnerschaft zur Stärkung des Gesundheitssystems der Ukraine wichtiger denn je. Dieses Labor wird die Ukrainer schützen, indem es zur Prävention, Entdeckung und Bekämpfung von Ausbrüchen beiträgt, die aufgrund der Belastung des ukrainischen Gesundheitswesens durch Russlands Krieg schwerer festzustellen sind und damit tödlicher werden.“
Das mobile Labor wurde auf Wunsch des Gesundheitsministeriums der Ukraine entwickelt. Seine Funktionalität wurde unter Rücksprache mit dem Ministerium, dem Ukrainischen Zentrum für öffentliche Gesundheit und dem Zentrum für Krankheitsbekämpfung im Oblast Zhytomyr festgelegt. Das Labor wurde dann von der WHO konzipiert, aufgebaut und gekauft und von der Niederlassung der USAID in der Ukraine finanziert.
Das Labor ist mit einem hocheffizienten Partikelfiltersystem (HEPA) ausgestattet, das einen biologisch sicheren Betrieb garantiert, und mit den notwendigen Geräten wie Biosicherheitskammern, die eine sichere Durchführung von Diagnosetests gemäß den Empfehlungen der WHO ermöglichen.
Das mobile Labor hält unterschiedlichen Witterungsverhältnissen, auch harten Wintern, stand. Ein leistungsfähiges Beheizungssystem sorgt für angenehme Bedingungen auch bei Temperaturen von –20 °C.
Das Labor wird zunächst in der Region Zhytomyr in der nördlichen Ukraine stationiert sein, wo die WHO das Laborpersonal und Ingenieure am Zentrum für Krankheitsbekämpfung des Oblast Zhytomyr für seine Nutzung schulen wird.