Im Rahmen des offenen Konsultationsprozesses zum Europäischen Arbeitsprogramm (EPW) „Gemeinsam für mehr Gesundheit“ hielt das WHO-Regionalbüro für Europa erstmals eine virtuelle Konsultation mit nichtstaatlichen Akteuren ab.
Zu Beginn der Veranstaltung erklärte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Dr. Hans Henri P. Kluge, dass er im Laufe seiner Karriere im Bereich der öffentlichen Gesundheit in der ganzen Welt immer wieder die Macht einer „positiven Partnerschaft“ erfahren habe, und begrüßte das Feedback der nichtstaatlichen Akteure zum Konsultationsprozess.
Die Informationsveranstaltung bot den nichtstaatlichen Akteuren Gelegenheit, ihre Ansichten zum EPW zu äußern und mehr über die Prioritäten des Programms zu erfahren. Darüber hinaus bot sie dem WHO-Regionalbüro für Europa die Chance, seine Beziehungen zu nichtstaatlichen Akteuren zu stärken, in die es hinsichtlich der Umsetzung des EPW dank ihrer umfassenden Erfahrungen und Fachkenntnisse sowie ihrer breiten und einflussreichen Vernetzung in allen Teilen der Europäischen Region der WHO große Hoffnungen setzt.
Nachdem sie dem WHO-Regionalbüro für Europa für die Chance zur Stellungnahme zum EPW gedankt hatte, erklärte Dr. Iveta Nagyova von der European Public Health Association (EUPHA): „Wir begrüßen das Europäische Arbeitsprogramm und sind von den Plänen für die nahe Zukunft beeindruckt.“
Die Veranstaltung umfasste eine offene Frage-und-Antwort-Runde, bei der die Leiter der Abteilungen des WHO-Regionalbüros für Europa die Fragen der Teilnehmer beantworteten.
Interventionen
Während der Veranstaltung meldeten sich acht Vertreter verschiedener Organisationen zu Wort, darunter AGE Platform Europe, die EUPHA, EuroHealthNet, das Europäische Forum der Ärzteverbände, das Europäische Forum nationaler Pflege- und Hebammenverbände, das Europäische Patientenforum, die European Public Health Alliance und der Ständige Ausschuss der Europäischen Ärzte (CPME).
Ihre Interventionen bezogen sich auf eine Reihe wichtiger Gesundheitsthemen, etwa den Zugang zu patientenorientierter Versorgung, die Bekämpfung gesundheitlicher Ungleichheiten, das Erfordernis einer verstärkten Unterstützung des Gesundheitspersonals, die Rolle von Forschung und Evidenz sowie gesundes Altern und welche Maßnahmen das EPW diesbezüglich vorsieht.
Unter Hinweis auf die Begehung des Internationalen Jahres der Pflegekräfte und Hebammen im Jahr 2020 wurde in einer Intervention die Rolle dieser Gesundheitsfachkräfte bei der Förderung der Gesundheit und bei der Unterstützung von Patienten mit nichtübertragbaren Krankheiten insbesondere im Kontext der COVID-19-Pandemie hervorgehoben.
Dr. Kluge erklärte, dass das gesamte EPW auf dem Grundsatz beruhe, dass keine einzelne Organisation und kein einzelnes Land die Zukunft des Gesundheitswesens allein aufbauen kann.
Offene Konsultation
Im Rahmen der am 18. Juni gestarteten offenen Konsultation zum EPW sollen Anregungen von einer Vielzahl von Organisationen und Einzelpersonen gesammelt werden, um gemeinsam die Zukunft des Gesundheitswesens in der Europäischen Region der WHO zu gestalten. Dabei stehen die Bereiche digitale Gesundheit, Impfwesen, verhaltensbezogene Erkenntnisse und psychische Gesundheit besonders im Vordergrund. Die Konsultation läuft noch bis zum 18. Juli 2020 und die Ergebnisse sollen kurz darauf in einem Bericht veröffentlicht werden.