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Kirgisischer Kochkurs verbreitet wichtige Botschaft der Salzreduktion

14 November 2023
Pressemitteilung
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Das renommierte Restaurant „Zerno“ in Bischkek (Kirgisistan) ist in der Regel bei Einheimischen und Familien sehr beliebt, die dort zu Abend essen und seine vorzügliche Küche und alkoholfreien Angebote schätzen. Doch am 2. November war es Schauplatz eines außergewöhnlichen kulinarischen Kurses, an dem 15 lokale Journalisten vor Ort und über 600 Menschen online teilnahmen und in dessen Rahmen eine wichtige Botschaft verbreitet wurde.

Der Kochkurs war Teil einer nationalen Informationskampagne zur Förderung einer gesünderen Lebensweise und zur Sensibilisierung für die Gefahren eines übermäßigen Salzkonsums. Dr. Liviu Vedrasco, Repräsentant der WHO in Kirgisistan, und Bybyjan Arykbaeva, Stellvertretende Gesundheitsministerin Kirgisistans, taten sich mit Küchenchef Akbar in der Küche des Restaurants zusammen. Die Teilnehmer kochten schmackhafte Gerichte aus traditionellen und gewöhnlichen Zutaten und bewiesen, dass reiche Aromen nicht von Salz abhängig sind. 

Chefkoch Akbar öffnete die Türen zu einem Universum salzarmer Kochkunst und führte die Gäste in die gekonnte Zubereitung von Salaten und einem köstlichen Hühnchengericht aus der Region ein, wobei er nur Zutaten wie Tomaten, Gurken, Käse, Olivenöl und Zwiebeln sowie Kräuter und Gewürze verwendete. 

Kreativ Kochen für mehr Gesundheit

Die nationale Informationskampagne zur Reduzierung des Salzkonsums lief vom 30. Oktober bis zum 6. November und verbreitete die Botschaft über sämtliche gesundheitlichen Vorteile, die sich aus einem reduzierten Salzkonsum ergeben. Laut den Empfehlungen der WHO sollte die Salzaufnahme nicht mehr als 5 Gramm pro Tag betragen – das entspricht einem Teelöffel.

„Wir müssen erkennen, dass wir durch eine Änderung unserer Essgewohnheiten unsere Lebensqualität und unsere Gesundheit verbessern können. Achten wir also auf uns selbst und unsere Lieben, indem wir uns für eine gesunde, schmackhafte und nährstoffreiche Ernährung entscheiden“, erklärte die Stellvertretende Ministerin Arykbaeva.

Die Teilnehmer schätzten den kreativen, salzarmen Ansatz des Küchenchefs, und viele äußerten ihre Überraschung über das schmackhafte Endergebnis trotz des minimalen Einsatzes von Salz.

„Heute haben wir gezeigt, wie Kreativität in der Küche dazu beiträgt, unser Essen mit normalen Produkten weniger salzig zu machen. Eine Verringerung der verwendeten Salzmenge bedeutet nicht den Verlust von Geschmack, sondern hilft Ihnen dabei, gesund zu bleiben und die Gewohnheit eines hohen Salzkonsums abzulegen", erklärte Dr. Vedrasco.

Einem der teilnehmenden Journalisten zufolge ist traditionelles kirgisisches Essen bei Kirgisen beliebter denn je und wird als integraler Bestandteil der kirgisischen Kultur zunehmend geschätzt. Aus dem kulinarischen Kurs ergaben sich mehrere Artikel der teilnehmenden Journalisten, die Tipps und Tricks für die Zubereitung von Gerichten mit weniger Salz und traditionelleren Zutaten beinhalteten. 

Kirgisisches Essen ist ein fester Bestandteil traditioneller gesellschaftlicher Veranstaltungen, bei denen den Gästen spezielle gebackene und gekochte Gerichte aus Fleisch und Teig serviert werden. Die Beliebtheit der traditionellen kirgisischen Küche hat auch durch den wachsenden Tourismus im Land zugenommen, der ausländische Besucher in die lokalen Restaurants lockt. 

Salz – eine Triebkraft der Krankheitslast

In Kirgisistan sind mehr als 80 % der Todesfälle und Erkrankungen auf nichtübertragbare Krankheiten wie Krebs, chronische Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen. Der Hauptfaktor, der zur Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Land beiträgt, ist der hohe Salzkonsum.

Nationalen Statistiken zufolge fordern nichtübertragbare Krankheiten in Kirgisistan jährlich 28 842 Menschenleben (83 % aller Todesfälle). Im Jahr 2021 belief sich die Gesamtbelastung der kirgisischen Wirtschaft durch die vier Hauptgruppen nichtübertragbarer Krankheiten auf 29,8 Mrd. kirgisische Som, was 4 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Jahr 2021 entsprach. Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehörten im Hinblick auf die vorzeitige Sterblichkeit zu den teuersten der vier wichtigsten nichtübertragbaren Krankheiten, und verursachten Kosten in Höhe von 11,1 Mrd. kirgisischen Som.