WHO
© Credits

WHO/Europa untersucht Kooperationen zur Verbesserung der Qualität von Gesundheitsinformationen im Internet

16 June 2023
Pressemitteilung
Reading time:
Das Büro der WHO für Versorgungsqualität und Patientensicherheit in Athen hat sich jüngst mit YouTube Health zusammengetan und gemeinsam einen Workshop in Berlin ausgerichtet, um die Qualität von Gesundheitsinformationen im Internet zu verbessern und die Bemühungen der Mitgliedstaaten in diesem Bereich zu unterstützen. Dieses gemeinschaftliche Unterfangen legt das Fundament für die Förderung von Gesundheitskompetenz und die allgemeine Zugänglichkeit hochwertiger Gesundheitsinformationen. 

„Wir freuen uns sehr darauf zusammenzuarbeiten, für eine Welt, in der Menschen online auf die Gesundheitsinformationen zugreifen können, die sie benötigen, ohne Vermutungen bezüglich ihrer Richtigkeit anstellen zu müssen“, stellte Dr. Natasha Azzopardi-Muscat, Direktorin der Abteilung Gesundheitspolitik und Gesundheitssysteme der Länder bei WHO/Europa, im Rahmen des Workshops fest. 

Die Rolle digitaler Plattformen im Gesundheitswesen 

Die COVID-19-Pandemie hat die maßgebliche Rolle digitaler Plattformen bei der Verbreitung gesundheitsbezogener Informationen und die Bedeutung zuverlässiger Informationen in den Mittelpunkt gerückt und gleichzeitig die möglichen Gefahren von Fehlinformationen und Desinformation herausgestellt. Daten deuten darauf hin, dass in der Europäischen Region der WHO ein großer Anteil medizinischer Konsultationen heutzutage online stattfindet, da die Menschen zunächst dazu tendieren, Symptome und medizinischen Rat online nachzuschlagen. Gesundheitsbezogene Suchanfragen machen 7 % der täglichen Online-Suchen aus, wobei rund 4 Mrd. Ergebnisse Bezug zu COVID-19 haben. 

Im Jahr 2021 verzeichnete YouTube weltweit über 110 Mrd. Views von Videos mit Bezug zu gesundheitlichen Zuständen. Gleichzeitig ist die Plattform darum bemüht, hochwertigen gesundheitsbezogenen Inhalt zu fördern, um den Menschen die Identifikation glaubwürdiger Informationen zu erleichtern, die ihnen helfen können, ihre Fragen zu beantworten. Zur Wirkung der Plattform im Online-Raum kommentierte Dr. Nira Goren, klinische Leiterin bei YouTube Health: „Die Menschen nutzen Plattformen wie YouTube, um Antworten auf Fragen zu finden, wie etwa ,Wie lebe ich mit Brustkrebs‘ oder ,Wie kann ich für mich selbst sorgen‘.“ Eine zunehmende Zahl an Menschen nutzt Online-Plattformen ferner, um persönliche Geschichten zu teilen, akute Probleme zu lindern und eine Gemeinschaft aufzubauen, um so das Gefühl der Isolierung zu verringern.

Gesundheitsinformationen im Internet, die inkorrekt oder irreführend sind, können jedoch ein erhebliches Risiko für die Gesundheit bergen. Eine aktuelle Untersuchung der WHO zeigte, dass Infodemien und Fehlinformationen sich negativ auf das Gesundheitsverhalten der Menschen auswirken. Das verzerrte Verständnis von gesundheitlichen Gefahren wie Rauchen, Alkoholkonsum, ungesunden Essgewohnheiten oder Bewegungsmangel kann zu verschiedenen lebensverändernden und potenziell tödlichen nichtübertragbaren Krankheiten wie Krebs oder Diabetes führen. 

Gesundheitsförderung durch hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet

Hochwertige Gesundheitsinformationen können Menschen dazu befähigen, die Kontrolle über ihre Gesundheit zu übernehmen, fundierte Entscheidungen über Behandlungsmöglichkeiten zu treffen und allgemein ihr Wohlbefinden und ihre Lebensqualität zu verbessern. Während immer mehr Menschen sich für medizinischen Rat auf das Internet verlassen, ist es von wesentlicher Bedeutung, dass die verfügbaren Informationen zuverlässig, korrekt, leicht zu verstehen und aktuell sind. Um dies zu gewährleisten, bedarf es der Zusammenarbeit mit maßgeblichen Akteuren des Gesundheitswesens in den Mitgliedstaaten in allen Teilen der Region. Darüber hinaus ist es erforderlich, inklusive Partnerschaften zu fördern, die Patienten, Gesundheitsfachkräfte, Ministerien, nichtstaatliche Organisationen und die wichtigsten Plattformen der sozialen Medien zusammenbringen.

„Plattformen der sozialen Medien sind wichtige Tools, um hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet zu verbessern und zu verbreiten, und wir sollten uns gemeinsam darum bemühen und jeden in diesen Prozess einbinden. Unser primärer Fokus sollte darauf liegen, uns aktiv die Bedenken der Gemeinschaft anzuhören, das Verständnis von Risiken und Ratschläge von Gesundheitsexperten zu fördern, Gemeinschaften einzubinden und sie dazu zu befähigen, positive Maßnahmen zu ergreifen, und Gesundheitsfachkräfte wie auch Gesundheitseinrichtungen zu unterstützen“, betonte Dr. João Breda, Leiter des Büros der WHO für Versorgungsqualität und Patientensicherheit in Athen. 

Darüber hinaus bedarf es zur Förderung des Vertrauens in verlässliche Online-Quellen für Gesundheitsinformationen auf Ebene der Bevölkerung der Zusammenarbeit mit der Wissenschaft und anderen Partnern, um weitere wissenschaftliche Evidenz über die Auswirkungen von Fehlinformationen auf die Versorgungsqualität zu schaffen und so bei der Konsolidierung der Schaffung wissenschaftlicher Evidenz als „Leuchtturm“ zu agieren. 

„Die Befähigung von Gemeinschaften zu eigenständigem Handeln mithilfe von Bildung ist unerlässlich, um die Menschen in die Lage zu versetzen, ein gesünderes Leben zu führen. YouTube Health freut sich sehr auf die Zusammenarbeit mit der WHO und verlässlichen Gesundheitsquellen aus ganz Europa, um den Zugang zu evidenzbasierten, chancengerechten und interessanten Gesundheitsinformationen zu verbessern“, merkte Dr. Garth Graham, Direktor und Globaler Leiter des Bereichs Gesundheitsversorgung und öffentliche Gesundheit bei YouTube, an.