Ukrainische Kinder, die in letzter Zeit nach Polen gekommen sind, entdecken, wie gemeinsame sportliche Aktivitäten zur Überwindung sprachlicher Barrieren und zur Entstehung neuer Freundschaften beitragen können. Dies ist die Idee hinter dem neuen Projekt „Aktiv sein, gesund sein!“ für ukrainische Kinder im Schulalter, das von WHO/Europa in Zusammenarbeit mit dem polnischen Ministerium für Sport und Tourismus und dem Institut für Sport – Nationales Forschungszentrum durchgeführt wird.
Mit dem Projekt wurden eine Reihe von Veranstaltungen eingeführt, die der Verbesserung des Wohlbefindens der nach Polen geflohenen Kinder dienen und ihnen und ihren Familien neue soziale Kontakte in einem neuen Land ermöglichen sollen.
Schutz der Gesundheit ukrainischer Familien
Nichtübertragbare Krankheiten sind in allen Ländern der Europäischen Region der WHO für 90% aller vorzeitigen Todesfälle verantwortlich.
„Die Krise in der Ukraine hat Tausende von Familien gezwungen, ihr Land zu verlassen, um anderswo ein neues Leben zu finden. Viele von ihnen sind nach wie vor besonders schutzbedürftig. Mehr Bewegung gehört zu den wirksamsten Wegen zur Förderung von gesunden Lebensgewohnheiten und Wohlbefinden“, erklärt Dr. Kremlin Wickramasinghe, kommissarischer Leiter des Europäischen Büros der WHO für die Prävention und Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten, das an der Organisation des Projektes mitgewirkt hat.
Aktives Spielen vor Weihnachten
Sport und Bewegung sind unsere gemeinsame Sprache – so lautet das Motto des Schulsport-Klubs, der polnischen Organisation, die die Veranstaltungsreihe für Kinder koordiniert. Es soll zeigen, dass Bewegung, gesundheitsförderliche Sportarten und eine angenehme Zeit zusammen zum Abbau kultureller Unterschiede und sprachlicher Barrieren beitragen können. Ebenso kann Bewegung dazu beitragen, dass sich die Kinder körperlich und seelisch besser fühlen, indem sie ihnen Entspannung bringt, Angst abbaut und ihnen eine Atempause von der Belastung durch die Krise in der Ukraine verschafft.
Vor Weihnachten hat der Klub zehn Sport- und Bildungsveranstaltungen für Kinder und Lehrer organisiert. Neben der Teilnahme an aktiven Spielen und Sportwettbewerben wurden auch Informations-Workshops über seelisches Wohlbefinden und gesunde Lebensgewohnheiten angeboten. Bekannte Athleten, darunter ein polnischer Olympia-Medaillist, nahmen neben den Kindern an den Aktivitäten teil.
„Bewegung und gesundheitsförderliche Sportarten bringen den Menschen in jedem Land und unabhängig von der sozialen Herkunft Freude. Bei aktiven Spielen können Kinder aus der Ukraine und Polen diese Freude gemeinsam erleben – und Freunde werden“, stellt Dr. Paloma Cuchí, Repräsentantin der WHO in Polen, fest.
„Sport hilft dabei, zu einem Gefühl der Normalität zurückzukehren, und stärkt die psychische Gesundheit. Bewegung und Sport können jungen Menschen dabei helfen, Notlagen besser zu bewältigen und sich positiv zu entwickeln, und Projekte wie dieses machen mir Hoffnung auf eine bessere Zukunft für uns alle.“
Bewegung für mehr Gesundheit
Die WHO empfiehlt Kindern im Schulalter täglich mindestens 60 Minuten Bewegung oder Spiel jeglicher Art und Intensität – von Fußballspielen im Hof bis zu Tanzen. Jede Bewegung ist besser als keine, und mehr ist besser.
Der Gedanke der Bewegungsförderung zur Verbesserung der Gesundheit ist im Europäischen Arbeitsprogramm 2020–2025 der WHO verankert, in dem für die Zukunftsvision „Gemeinsam für mehr Gesundheit“ in allen Ländern der Europäischen Region geworben wird.