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Maßnahmen der Ukraine zur Förderung gesunder Ernährung und zur Eindämmung des Tabakkonsums an Schulen geben Anlass zur Hoffnung für die Zukunft

26 June 2023
Pressemitteilung
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Die Ukraine investiert in eine gesündere Zukunft für ihre Familien und Kinder. Im Rahmen eines umfassenden Ansatzes zur Verbesserung der Gesundheit, zu dem in jüngster Zeit auch Anstrengungen zur Durchsetzung eines landesweiten Verbots von Lebensmitteln mit einem hohen Gehalt an Transfettsäuren gehören, betreibt das WHO-Länderbüro in der Ukraine zusammen mit der Sonderinitiative von WHO/Europa für nichtübertragbare Krankheiten und Innovation (SNI) und in Abstimmung mit dem ukrainischen Gesundheitsministerium Kompetenzbildung in den Bereichen gesunde Ernährung und Tabakbekämpfung. 

Nichtübertragbare Krankheiten sind weiterhin in allen Ländern der Europäischen Region der WHO die größte gesundheitliche Herausforderung; dies gilt sogar während gesundheitlicher Notlagen, und während anhaltender militärischer Konflikte und Kriege.

Innerhalb der Europäischen Region sind nichtübertragbare Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, chronische Atemwegserkrankungen und Diabetes für etwa 90 % aller Todesfälle verantwortlich. Nichtübertragbare Krankheiten sind eng mit allgemeinen Risikofaktoren wie ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel sowie Tabak- und Alkoholkonsum verknüpft.

„Sogar während Notlagen ist es wichtig, diese Risikofaktoren in Angriff zu nehmen, die viele Menschen töten. Wir wissen, dass Menschen in Notlagen verstärkt Risikofaktoren für nichtübertragbare Krankheiten ausgesetzt sind, also ungesunde Ernährung, Tabak- und Alkoholkonsum“, erklärte Dr. Kremlin Wickramasinghe, Regionalbeauftragter für Ernährung, Bewegung und Adipositas bei WHO/Europa.

„Wir wissen auch, dass Kinder und Familien während Notlagen mit sehr spezifischen Problemen in Verbindung mit Risikofaktoren für nichtübertragbare Krankheiten konfrontiert sein können. Die neuesten Daten aus der Initiative der Europäischen Region der WHO zur Überwachung von Adipositas im Kindesalter, die während der COVID-19-Pandemie erhoben wurden, belegen, dass Beschränkungen und Notfallmaßnahmen die täglichen Gewohnheiten vieler Menschen verändert, ihr Bewegungsverhalten beeinträchtigt und bei Kindern im Schulalter den Verzehr von Süßigkeiten erhöht haben.“

Schutz der Gesundheit von Schulkindern in Notlagen

Schulen spielen schon immer eine entscheidende Rolle bei der Herausbildung des Gesundheitsverhaltens von Kindern. Sie bilden eine ideale Umgebung, in der Kinder gesunde Verhaltensweisen erlernen können, und bieten Kindern auch Zugang zu gesunder Ernährung, Bewegungsmöglichkeiten, rauchfreie Räume und Schulpersonal, das als Vorbild dienen kann.

Anfang Juni 2023 fand ein Workshop zum Kapazitätsaufbau statt, der von der SNI zusammen mit Experten vom Finnischen Institut für öffentliche Gesundheit und der European Federation of Associations for Dietitians durchgeführt wurde und sich mit der Stärkung der Gesundheitsförderung in den Bereichen Ernährung, Adipositas und Tabakbekämpfung befasste.

Der Workshop bot den Teilnehmern, darunter Vertreter des Zentrums für öffentliche Gesundheit beim Gesundheitsministerium und der Zentren für Krankheitsprävention und -bekämpfung (CDCP) aller 25 Oblaste (nationale Verwaltungsbezirke), die in den Kommunen für die Prävention und Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten zuständig sind, auch eine Gelegenheit zur Zusammenarbeit mit dem Ziel, neue, innovative Methoden und stärkere professionelle Netzwerke zur Förderung gesunder Ernährung an Schulen und effektiver Tabakbekämpfungsmaßnahmen zu schaffen. 

„Tabakkonsum und ungesunde Ernährung tragen am meisten zu nichtübertragbaren Krankheiten und der durch sie bedingten vorzeitigen Sterblichkeit bei. Durch den Aufbau der institutionellen Kapazitäten der CDCP in Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium wollen wir erreichen, dass sie sich energisch für die Gesundheitsförderung und den Abbau dieser Risikofaktoren in der Bevölkerung und in Bildungseinrichtungen einsetzen. Wir wollen die Fachkräfte im öffentlichen Gesundheitswesen dazu befähigen, Veränderungen herbeizuführen und sich für mehr Gesundheit einzusetzen“, erklärte Dr. Jarno Habicht, Repräsentant der WHO in der Ukraine. 

Langfristiger Nutzen für die Ukraine

Die ukrainischen Behörden sind bestrebt, Gesundheit und Wohlbefinden der Bürger langfristig zu verbessern. Selbst heute, da die Mittel knapp sind und viele Schulen wegen des andauernden Krieges der Russischen Föderation gegen die Ukraine geschlossen bleiben, investiert die ukrainische Regierung in die Gesundheit der Bevölkerung, u. a. durch ein Verbot von Lebensmitteln mit hohem Transfettgehalt und eine Reihe umfassender gesetzlicher Maßnahmen zur Regulierung sowohl herkömmlicher als auch neuartiger Tabak- und Nikotinprodukte.

„Wir sehen, dass in dieser Notsituation die gesunden Tagesabläufe von Kindern und Familien gestört werden“, sagte Dr. Gauden Galea, Strategischer Berater der Sonderinitiative des Regionaldirektors für nichtübertragbare Krankheiten und Innovation bei WHO/Europa. „Wir müssen dafür sorgen, dass die ukrainischen Kinder von heute, wenn sie erwachsen sind, die Vorteile einer guten Gesundheit genießen können. Dabei geht es um eine langfristige Investition, die tief in den Interessen der Bevölkerung verwurzelt ist, eine Investition, die sich über Generationen hinweg auszahlen wird.“