Kopenhagen, 27. April
Der erste offizielle Besuch des ungarischen Staatssekretärs für Gesundheit, Dr. Péter Takács, der seit knapp einem Jahr im Amt ist, beim WHO-Regionalbüro für Europa stand ganz im Zeichen einer immer engeren Zusammenarbeit in einer Reihe von Gesundheitsfragen
In den ganztägigen Gesprächen mit dem WHO-Regionaldirektor für Europa, Dr. Hans Henri P. Kluge, am 26. April wurden eine Vielzahl von Themen erörtert, und zwar zu einem Zeitpunkt, zu dem Ungarn erhebliche Veränderungen im Gesundheitswesen mit dem Ziel einer Ausweitung seiner Bemühungen zur Gewährleistung von Gesundheit für alle anstrebt.
„Die COVID-19-Pandemie hat Ungarn – wie auch dem übrigen Europa und der ganzen Welt – deutlich vor Augen geführt, dass wir unsere Gesundheitssysteme, einschließlich der primären Gesundheitsversorgung, nicht als selbstverständlich betrachten dürfen“, erklärte Dr. Takács. „Aufgrund der Lehren, die wir aus der Krise gezogen haben, können und müssen wir die Ressourcen im Gesundheitswesen, die Infrastruktur und die Leistungserbringung stärken und dabei Technologien und Innovationen nutzen, um unsere Bevölkerung besser zu versorgen und gleichzeitig unser Gesundheits- und Pflegepersonal zu fördern.“
„Wir leben in einer Zeit der Permakrisen, in der sich oft mehrere gesundheitliche und humanitäre Notlagen überlagern“, sagte Dr. Kluge. „Von neu auftretenden Infektionskrankheiten wie COVID-19 bis hin zu hartnäckigen Krankheiten wie Tuberkulose und HIV, von den verheerenden Folgen der Klimakrise und ihren Auswirkungen auf die Gesundheit bis hin zum katastrophalen Personalmangel im Gesundheitswesen, der unsere Region erschüttert, müssen wir einen zweigleisigen Ansatz verfolgen. Das bedeutet, dass wir uns besser auf die Notlagen vorbereiten müssen, von denen wir wissen, dass sie uns bevorstehen, während wir gleichzeitig die alltägliche gesundheitliche Grundversorgung und die Gesundheitssysteme stärken. WHO/Europa freut sich auf die Zusammenarbeit mit Ungarn in diesem Bereich.“
Bei den Gesprächen standen folgende Themen auf der Tagesordnung:
- die strategische Planung der bevorstehenden Siebten Ministerkonferenz Umwelt und Gesundheit, die vom 5. bis 7. Juli in Budapest stattfinden wird und auf der Regierungen und zivilgesellschaftliche Partnerorganisationen über die gesundheitlichen Folgen der Klimakrise und anderer umweltbedingter Risikofaktoren für die Gesundheit diskutieren werden, die zum Gegenstand der Zusammenarbeit auf Ebene der Europäischen Region werden sollen;
- die Verstärkung der Bemühungen zur Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen, die in der Europäischen Region der WHO und weltweit Anlass zu großer Besorgnis geben;
- die Operationalisierung des einheitlichen Gesundheitsansatzes, der die Gesundheit von Menschen, Tieren und Umwelt umfasst und deren gegenseitiger Abhängigkeit voneinander Rechnung trägt;
- die Ausweitung der Initiativen für digitale Gesundheit und Künstliche Intelligenz in Ungarn, um aussagekräftigere Gesundheitsdaten zu erhalten und zu effizienteren und kosteneffektiveren Lösungen für eine größere Zahl von Patienten zu gelangen;
- Investitionen in das Gesundheits- und Pflegepersonal, um langfristige Herausforderungen anzugehen, die während der Pandemie in den Vordergrund getreten sind, wie z. B. Burnout und andere Probleme, von denen das Personal im Gesundheitswesen betroffen ist;
- ein Dank an Ungarn für die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine inmitten des dort unerbittlich tobenden Krieges, der sich nun schon im zweiten Jahr befindet, und für die Bereitstellung grundlegender Leistungen wie des Zugangs zur Gesundheitsversorgung;
- die Unterstützung der WHO für Ungarn bei den Vorbereitungen auf dessen Übernahme der Präsidentschaft im Rat der Europäischen Union.
„Das WHO-Länderbüro in Ungarn arbeitet eng mit WHO/Europa zusammen, um die ungarischen Gesundheitsbehörden und das Gesundheitssystem zu unterstützen“, sagte der Repräsentant der WHO in Ungarn, Dr. Haris Hajrulahovic. „Wir wissen unsere enge Zusammenarbeit mit der Regierung und anderen Akteuren im Gesundheitsbereich sehr zu schätzen, jetzt und immer.“