Wenn Gesundheitssysteme mit Pandemien, Katastrophen und dem Klimawandel konfrontiert sind, werden Menschen mit nichtübertragbaren Krankheiten oft vergessen, obwohl diese Krankheiten in der Europäischen Region der WHO für 90 % aller Todesfälle verantwortlich sind. Bei der groß angelegten Notfallplanung und -bewältigung werden Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes und Atemwegserkrankungen oft nicht berücksichtigt, obwohl diese nichtübertragbaren Krankheiten nach wie vor die größten Gesundheitsgefahren darstellen und Aufmerksamkeit fordern.
WHO/Europa ist sich der Notwendigkeit neuer Konzepte zur Verbesserung der Gesundheit vor dem Hintergrund der so genannten Permakrise bewusst und hat im Rahmen der Globalen hochrangigen Fachtagung zum Thema nichtübertragbare Krankheiten in humanitären Situationen: Aufbau widerstandsfähiger Gesundheitssysteme unter Berücksichtigung der Maxime, niemanden zurückzulassen, zwei spezielle Nebenveranstaltungen mitorganisiert. Die Nebenveranstaltungen zum Themenblock Forschung und Innovation in gesundheitlichen Notlagen bieten den Ländern Gelegenheit für einen Wiederaufbau zum Besseren sowie für einen Quantensprung hin zu widerstandsfähigen Gesundheitssystemen in der Zukunft zu sorgen.
Die erste Nebenveranstaltung zum Thema „Forschung zur Förderung von Bereitschaftsplanung, Gegenmaßnahmen und Wiederaufbau in den Gesundheitssystemen im Hinblick auf nichtübertragbare Krankheiten in Notlagen“ findet am 28. Februar von 16.00 bis 17.30 Uhr (MEZ) statt. Sie wird gemeinsam organisiert von WHO/Europa, dem Centre for Global Chronic Conditions der London School of Hygiene and Tropical Medicine und der WHO-Allianz für Gesundheitspolitik und Systemforschung und befasst sich in erster Linie mit Szenarien der Permakrise. Im Mittelpunkt der Diskussionen werden dabei Strategien zur Schließung von Lücken und zur Festlegung von Prioritäten im Bereich der Forschung zu nichtübertragbaren Krankheiten in Notlagen stehen sowie die Ermittlung vorhandener und potenzieller Ressourcen zur Förderung der Forschung im Bereich nichtübertragbare Krankheiten in diesen Kontexten.
Die zweite Nebenveranstaltung zum Thema „Nutzung digitaler Gesundheitstechnologien und Innovationen zur Aufrechterhaltung der Behandlung nichtübertragbarer Krankheiten während humanitärer Notlagen“ findet am 29. Februar von 8.00 bis 9.30 Uhr (MEZ) statt. Die gemeinsam von WHO/Europa und dem WHO-Regionalbüro für den östlichen Mittelmeerraum organisierte Veranstaltung soll maßgebliche Akteure in die Lage versetzen, innovative Lösungen zu erörtern und sich über vorbildliche Praktiken auszutauschen, die dazu beitragen können, Ressourcen zu sparen und aufzubauen und Menschen mit nichtübertragbaren Krankheiten sowie Gesundheitsfachkräfte während Notlagen zu selbstbestimmtem Handeln zu befähigen.
Die Globale hochrangige Fachtagung zum Thema nichtübertragbare Krankheiten in humanitären Situationen wird in der UN City in Kopenhagen abgehalten. Ausgerichtet wird die Veranstaltung von der dänischen Regierung unter Beteiligung der WHO und des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen.