Am 31. Mai wird der Weltnichtrauchertag begangen, eine weltweite Kampagne unter Federführung der WHO zur Sensibilisierung für die Gefahren des Tabakkonsums. Das diesjährige Thema – Schutz der Kinder vor dem Einfluss der Tabakindustrie – hebt einen hart umkämpften Bereich hervor. Trotz erheblicher Fortschritte sind Millionen junger Menschen nach wie vor gefährdet, denn weltweit konsumiert eine überwältigende Zahl von 37 Mio. Jugendlicher im Alter von 13 bis 15 Jahren in irgendeiner Form Tabak.
Doch es besteht Grund zur Hoffnung. Mit den Auszeichnungen zum Weltnichtrauchertag 2024 werden sechs außergewöhnliche Menschen und Organisationen aus der Europäischen Region der WHO ausgezeichnet, die den Kampf gegen den Tabakkonsum anführen. Von der Aufdeckung irreführender Werbekampagnen, die auf Jugendliche abzielen (u. a. durch die Einbindung von Influencern in den sozialen Medien), bis hin zum Eintreten für strengere Vorschriften für E-Zigaretten und Nikotinprodukte – diese Vorkämpfer bewirken wirklich etwas.
Dänemark: Prof. Charlotta Pisinger, Universität Süddänemark
Prof. Charlotta Pisinger, eine angesehene Klinikerin und Wissenschaftlerin, ist eine feste Größe im globalen Kampf gegen den Tabakkonsum. Im Mittelpunkt ihrer akribischen Forschung steht die Verbesserung von Raucher- und Nikotinentwöhnungshilfen für junge Menschen, Krebspatienten und Menschen mit psychischen Erkrankungen. Gleichzeitig untersucht und entlarvt sie die Taktiken der Tabakindustrie. Prof. Pisingers Forschung hat Strategien zur Eindämmung des Tabakkonsums in Dänemark und darüber hinaus unmittelbar beeinflusst. Ihr Engagement geht über den akademischen Bereich hinaus – Prof. Pisinger ist eine leidenschaftliche Verfechterin starker Konzepte zur Tabakbekämpfung und arbeitet unermüdlich daran, die Öffentlichkeit und politische Entscheidungsträger über die verheerenden gesundheitlichen und sozialen Folgen des Tabakkonsums aufzuklären. Ihr Beitrag wurde mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt, darunter die renommierte nationale Auszeichnung für den Bereich öffentliche Gesundheit (Folkesundhedsprisen).
Finnland: Mervi Hara, Geschäftsführerin, Action on Smoking and Health (ASH) Finland
Seit über drei Jahrzehnten steht Mervi Hara, die Geschäftsführerin von ASH Finland, an der Spitze der finnischen Anti-Tabak-Bewegung und spielt eine entscheidende Rolle bei der Verwirklichung der Vision einer tabak- und nikotinfreien Zukunft. Ihre Führungsrolle hat die Gestaltung der nationalen Konzepte zur Tabakbekämpfung entscheidend geprägt, von der Anhebung des gesetzlichen Mindestalters für den Kauf von Tabak bis hin zur Einführung rauchfreier Spielplätze. Frau Haras innovativer Ansatz besteht nicht nur darin, nationale Strategien zur Eindämmung des Tabakkonsums mitzugestalten, sondern auch den manipulativen Taktiken der Tabakindustrie entgegenzuwirken. Ihr unermüdliches Engagement und ihr strategisches Denken haben sie zu einer zentralen Figur im Kampf für ein tabak- und nikotinfreies Finnland gemacht, und ihr Einfluss reicht weit über die Landesgrenzen hinaus.
Spanien: Dr. Francisco Rodríguez Lozano, Vorstandsvorsitzender, Cancer Patients Europe
Dr. Francisco Rodríguez Lozano hat über zwei Jahrzehnte seines Berufslebens der Förderung von Präventionsmaßnahmen gegen den Tabakkonsum gewidmet, unter besonderer Schwerpunktlegung auf den Schutz junger Menschen vor den Gefahren der Manipulation durch die Industrie. Dr. Rodríguez Lozano verfügt über umfangreiche Erfahrungen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene. Er war Präsident des Nationalen Komitees für Tabakprävention in Spanien und des European Network for Smoking and Tobacco Prevention und hat sich aus allen Blickwinkeln mit diesem Thema befasst. In jüngster Zeit hat er unter anderem erfolgreiche Kampagnen gegen irreführende Werbeaktionen der Tabakindustrie auf den Kanarischen Inseln geleitet, die sein Engagement für den Schutz der öffentlichen Gesundheit unterstreichen.
Schweden: Nichtstaatliche Organisation (NGO) „A Non Smoking Generation“ und ihre Generalsekretärin, Helen Stjerna
Die schwedische NGO „A Non Smoking Generation“ hat unter der leidenschaftlichen Leitung von Generalsekretärin Helen Stjerna mit ihrem Aufklärungsprogramm „Tobacco Children“ viel bewirkt. Dieses innovative Projekt klärt junge Menschen über die weitreichenden Folgen des Tabakkonsums auf, nicht nur für ihre Gesundheit, sondern auch für die Umwelt und globale Probleme wie Kinderarbeit, Armut und Ungleichheit. Frau Stjerna hat die wachsende Beliebtheit neuer Nikotinprodukte erkannt und setzt sich lautstark für eine Regulierung dieser Produkte ein, um zu verhindern, dass sie für junge Menschen zu einem Einstieg in die Nikotinsucht werden. Über nationale Grenzen hinweg leistet sie entsprechende Überzeugungsarbeit und beleuchtet, inwiefern die Tabakindustrie und verwandte Branchen neue Nikotinprodukte unter Jugendlichen bewerben, indem sie Gesetze zur Eindämmung des Tabakgebrauchs umgehen.
Ukraine: Gesundheitsministerium und Zentrum für Krankheitsbekämpfung und -prävention der Oblast Lwiw
Trotz erheblicher Herausforderungen haben das ukrainische Gesundheitsministerium und das Zentrum für Krankheitsbekämpfung und -prävention der Oblast Lwiw bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit und Entschlossenheit bei der Förderung von Maßnahmen zur Eindämmung des Tabakkonsums bewiesen. Die Initiativen des Gesundheitsministeriums umfassen gesetzgeberische Überzeugungsarbeit, Durchsetzung und Forschung und spiegeln einen vielschichtigen Ansatz zur Eindämmung des Tabakkonsums wider. Zu den jüngsten Initiativen gehören die Einführung aussagekräftiger bildlicher Gesundheitswarnungen auf Zigarettenverpackungen, eine Informationskampagne zur Förderung des Verbots von Tabakauslagen an Verkaufsstellen und die Unterstützung der Umsetzung der dritten Runde der Weltweiten Befragung zum Rauchverhalten Jugendlicher. Das Zentrum für Krankheitsbekämpfung und -prävention der Oblast Lwiw war federführend an Initiativen zur Tabakfreiheit in Bildungseinrichtungen beteiligt. Es hat sich als engagierter Vorreiter bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Eindämmung des Tabakkonsums auf subnationaler Ebene erwiesen und einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Kindern vor dem Tabakkonsum und der Belastung durch Passivrauchen geleistet.
Vereinigtes Königreich: Dr. Raouf Alebshehy, Chefredakteur, Tobacco Tactics
Dr. Raouf Alebshehy hat sich durch seine Forschungs- und Überzeugungsarbeit zu einer führenden Stimme im Kampf gegen den Tabakkonsum entwickelt, wobei er sich insbesondere auf die manipulativen Taktiken und die Einmischung der Tabakindustrie konzentriert. Seine Arbeit hat die Gestaltung von Konzepten zur Eindämmung des Tabakkonsums entscheidend geprägt, insbesondere in Wales, wo seine Forschung zur Aufnahme der Bestimmungen des Rahmenübereinkommens der WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauchs in die Strategie für ein rauchfreies Wales geführt hat. Darüber hinaus ist Dr. Alebshehy als Sachverständiger für die Gruppe tätig, die den Rechtsrahmen der Europäischen Union zur Eindämmung des Tabakgebrauchs evaluiert, und durch seine Beiträge zu den Fördergeldern der Universität Bath für die Überwachung der Tabakindustrie und die globale Beobachtungsstelle für die Tabakindustrie STOP hat er die weltweiten Anstrengungen zur Bekämpfung der Einmischung der Tabakindustrie in verschiedenen Regionen aktiv unterstützt. Als Leiter des an der Universität Bath tätigen Teams von Tobacco Tactics steht er an der Spitze neuer Forschungsarbeiten zur Reduzierung des Tabakangebots durch die Regulierung der Einzelhandelsumgebung, insbesondere im Umfeld von Schulen. Ferner leitet Dr. Alebshehy den Kurs „Tobacco Industry Monitoring Research and Accountability“ [Forschung und Verantwortungsbewusstsein für die Überwachung der Tabakindustrie], in dem jährlich 50 Verfechter der Tabakbekämpfung mit dem Wissen und den Fähigkeiten ausgestattet werden, die sie benötigen, um den Taktiken der Industrie wirksam entgegenzuwirken.
Die Preisträger des diesjährigen Weltnichtrauchertages sind nur einige der vielen engagierten Menschen und Organisationen, die unermüdlich um die Schaffung einer tabakfreien Zukunft bemüht sind. Ihr unermüdliches Streben nach einer gesünderen Welt und ihre innovativen Ansätze zur Bekämpfung des Tabakkonsums sind uns allen eine Inspiration. Der Kampf gegen den Tabakkonsum ist noch lange nicht zu Ende, doch mit kontinuierlichem Engagement und kontinuierlicher Zusammenarbeit können wir eine Welt schaffen, in der künftige Generationen frei von den verheerenden Auswirkungen des Tabak- und Nikotinkonsums leben können.