WHO/Europa ist sich der dringenden Notwendigkeit bewusst, Wege zu finden, um der Diagnose, Behandlung und Versorgung von Menschen mit Diabetes Priorität einzuräumen, und veranstaltet daher gemeinsam mit der Internationalen Diabetes-Föderation (IDF) Europa diesen hochrangigen Fachgipfel.
Trotz innovativer Behandlungsmethoden und Technologien und einer zunehmenden politischen Dynamik im Umgang mit Diabetes haben sich die gesundheitlichen Resultate für Menschen mit Diabetes nicht verbessert. Die Diabetesprävalenz in der Europäischen Region der WHO steigt weiterhin in besorgniserregendem Tempo an, und die Hälfte der Menschen mit Diabetes erreicht trotz der vielen verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten nicht ihre Behandlungsziele. Ein Drittel der mit Diabetes lebenden Menschen erhält keine Diagnose.
In den letzten Jahren wurde eine Vielzahl wichtiger Verpflichtungen eingegangen, um die Herausforderungen der Diabetesprävention und -versorgung zu bewältigen, doch sie wurden durch den perfekten Sturm, die „Permakrise“, überschattet, mit der die Länder konfrontiert sind – Pandemie, Krieg, Erdbeben, Fluchtbewegungen, Aushöhlung der Gesundheitssysteme, Erosion des Vertrauens in Politiker und nationale Behörden, zunehmende kommerzielle Einflüsse, Armut und Ungleichheit.
Auf dem Gipfeltreffen werden Experten der WHO und der IDF Europa zusammen mit Vertretern der nationalen Gesundheitsbehörden und der Europäischen Union (EU) erörtern, wie Diabetes im Zeitalter der Permakrise zu einer Priorität gemacht werden und wie hier schneller gehandelt werden kann. Zu den Teilnehmern gehören Vertreter der Zivilgesellschaft und des Gesundheitswesens sowie Menschen, die mit Diabetes leben. Gemeinsam werden sie an die bestehenden Verpflichtungen der Vereinten Nationen, der WHO, der EU und anderer einschlägiger Organisationen zum Thema Diabetes erinnern, Zusammenhänge und Handlungsmöglichkeiten aufzeigen und über mögliche nächste Schritte diskutieren.
Das Programm umfasst Veranstaltungen zur Erkennung und Diagnose von Diabetes, zur Qualität der Versorgung (einschließlich einer stärker patientenorientierten Diabetesversorgung und der Verhinderung von Komplikationen) sowie zum gleichberechtigten Zugang zur benötigten hochwertigen Behandlung. Die Teilnehmer werden sich mit den Fortschritten insbesondere bei der Erreichung der globalen Ziele zur Verbesserung der Diabetesversorgung befassen und Beispiele für evidenzbasierte Interventionen präsentieren, darunter die vielversprechendsten Maßnahmen der WHO zur Beschleunigung von Fortschritten.
Ziel des Gipfels ist es auch, Menschen mit Diabetes zu befähigen und einzubeziehen, um zu Empfehlungen und Ergebnissen zu gelangen, die ihre Bedürfnisse und Präferenzen widerspiegeln. Es wird eine unterzeichnete Erklärung ausgearbeitet, die als Instrument zur Überzeugungsarbeit und als Aufruf zum Handeln dienen soll.
Die Arbeitssprache der Tagung ist Englisch. Für Russisch wird Simultanverdolmetschung angeboten. Eine Teilnahme an der Tagung, die im Hybridformat stattfindet, ist nur auf Einladung möglich.