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Péter Takács, State Secretary for Health, Ministry of Interior, Hungary, Anikó Raisz, State Secretary for Environment and Circular Economy, Ministry of Energy, and WHO Regional Director, Dr Hans Henri P. Kluge signing the Budapest Declaration
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Länder der Europäischen Region der WHO verabschieden Erklärung von Budapest und drängen auf Maßnahmen zur Verbesserung von Umwelt und Gesundheit

7 July 2023
Pressemitteilung
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Auf der Siebten Ministerkonferenz Umwelt und Gesundheit (7MCEH) in Ungarn haben die Länder der Europäischen Region der WHO die Erklärung von Budapest verabschiedet, in der dringende und weitreichende Maßnahmen zur Bewältigung der gesundheitlichen Herausforderungen aufgrund von Klimawandel, Umweltverschmutzung, Verlust der Artenvielfalt und Bodendegradation vor dem Hintergrund des Wiederaufbaus nach COVID-19 in den Vordergrund gestellt werden. Um die Kapazitäten der Länder zur Erfüllung der eingegangenen Verpflichtungen zu stärken, konzentriert sich die Erklärung auch auf die Stärkung der Politiksteuerung, Investitionen in personelle Ressourcen und die Förderung von Fachwissen und Handlungsinstrumenten. 

„Angesichts der Klimakrise und ihrer verheerenden Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen in unserer Region und weltweit stehen wir kurz vor der Bruchstelle, und die Lage wird durch andere, sich überschneidende gesundheitliche Notlagen in dieser Zeit der Permakrise verschärft. Aber mit Teamwork, Fachwissen und politischem Willen haben wir – dank der Erklärung von Budapest und der darin enthaltenen Verpflichtungen – eine gute Chance, diese existenzielle Bedrohung zu bewältigen. Wir müssen den vor uns liegenden Weg gemeinsam und sogar im Laufschritt zurücklegen – eine Reise, die alles andere als leicht sein wird, die wir aber schon vor langer Zeit hätten antreten müssen“, sagte Dr. Hans Henri P. Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa.  

In der Erklärung vereinbaren die Länder, den Übergang zu widerstandsfähigen, gesunden, chancengerechten und nachhaltigen Gesellschaften zu beschleunigen und dabei die Lehren aus der COVID-19-Pandemie gebührend zu berücksichtigen. Sie wollen ihre Maßnahmen zur Verhinderung bzw. Erkennung und Bewältigung von Notlagen sowie zur Bereitschaftsplanung intensivieren und dabei insbesondere schutzbedürftige Bevölkerungsgruppen schützen. Diese Maßnahmen dienen dazu, die Widerstandsfähigkeit und die Kapazitäten der Gesundheitssysteme für die Bewältigung von Katastrophen- und Krisensituationen zu verbessern. Darüber hinaus werden die Anstrengungen zur Bekämpfung der umweltbedingten Determinanten von Krankheit erhöht. 

Die Länder werden den in der Erklärung enthaltenen “Fahrplan für gesündere Menschen, einen blühenden Planeten und eine nachhaltige Zukunft (2023–2030)“ dazu nutzen, die zur Schaffung nachhaltiger Gemeinschaften erforderlichen Übergänge zu beschleunigen. Der Fahrplan enthält eine Reihe von Maßnahmen, mit denen die Mitgliedstaaten die gesundheitlichen Folgen von Klimawandel, Umweltverschmutzung und Verlust der Artenvielfalt verringern können. Außerdem werden Maßnahmen zur Stärkung der Politiksteuerung, der personellen Ressourcen, der Finanzierung und des Wissens über Gesundheit und Umwelt vorgeschlagen. Der Fahrplan erklärt, warum in einem bestimmten Bereich dringender Handlungsbedarf besteht, und er enthält eine Liste von Zusagen, die die Länder in Betracht ziehen können, und schlägt Maßnahmen zu ihrer Verwirklichung vor. 

Die Erklärung bietet den Ländern auch die Möglichkeit, Partnerschaften im Rahmen des Prozesses Umwelt und Gesundheit in Europa (EHP) ins Leben zu rufen; dieser neue Mechanismus soll dazu beitragen, die Umsetzung der auf der Ministerkonferenz propagierten Vision und Verpflichtungen zu beschleunigen. Die Partnerschaften führen Länder und Partner, die ein gemeinsames Interesse an einem bestimmten Themenbereich haben, zusammen, um an gemeinsamen Projekten, Maßnahmen zum Kapazitätsaufbau, an Schulungen und Workshops, der Bereitstellung fachlicher Hilfe, der Zusammenarbeit bei Innovation und Forschung sowie der Verbreitung einschlägiger Leitlinien der WHO zu arbeiten. 

Nicht zuletzt stehen in der Erklärung von Budapest die Stimmen und Anliegen junger Menschen, die auf der Konferenz stark vertreten waren, ganz oben auf der Tagesordnung, und ihre Vorstellungen von Klima- und Gesundheitsschutzmaßnahmen wurden in die gesamten Beratungen einbezogen. 

„Man kann ohne Übertreibung sagen, dass die  Erklärung von Budapest und die darin festgelegten Maßnahmen einen Meilenstein darstellen, der keinen Moment zu früh kommt“, sagte Dr. Kluge. „Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass wir die auf der 7MCEH entstandene Dynamik beibehalten, uns selbst zur Rechenschaft ziehen und die Versprechen, die wir der Jugend in unserer Region gegeben haben, in den kommenden Monaten und Jahren einhalten.“